Aki und die anderen Teilnehmer waren in ihrer Unterkunft angekommen. Bei der nächsten Prüfung sollte erneut Stärke und Fähigkeit gefragt sein, weshalb Ruhe nun mehr als nötig war. Die Unterkunft war wie ein großes Hotel. Jeder Teilnehmer hatte sein eigenes Zimmer und es gab einen großen Gemeinschaftsbereich, bei dem die Teilnehmer miteinander interagieren konnten. Das Zimmer einer Anderen zu betreten, war verboten, was Aki egal war, da es dafür sowieso den Gemeinschaftsbereich gab. Die nächste Prüfung sollte um zwölf Uhr beginnen - eine Stunde nach dem Essen. Der Junge blickte kurz auf die Uhr, um festzustellen, dass es bereits fast elf Uhr war. ,,Oh, schon Mittagszeit?", fragte er sich verwundert. So machte sich der hungrige Modulträger auf den Weg zum Gemeinschaftsbereich.
Dort angekommen, nahm er zwischen Ryoko und Ryuu am Essenstisch Platz. Ryoko winkte ihm zu, ohne etwas zu sagen. Es war faszinierend, Ryuu im Vergleich zu sehen. Dieser rief mit einem lauten Ton: ,,Hey, Aki! Du hast ja bei der Prüfung ne' Show eingelegt, hahaha!" Ruhig sagte Aki: ,,Aha...", bevor er sich wieder umdrehte. Auch wenn Ryoko nicht viel sprach, waren sie gute Freunde geworden. ,,Der eine redet zu laut, die andere zu leise…" So wandte der Junge sich wieder komplett selbst zu. Schließlich war er schon immer ein Einzelgänger. Kurz darauf betrat Viktor den Raum. Hinter ihm schoben drei Angestellte Speisewägen in den Saal, auf denen sich jede erdenkliche Art japanischer Gerichte befand. Beim Anblick dieser Speisen lief in dem Mund jedes Teilnehmers das Wasser zusammen. Der grünhaarige Prüfer meldete sich daraufhin zu Wort: ,,Das Essen hier ist alles für euch gedacht. In einer Stunde beginnt die nächste Prüfung, doch lasst uns für's Erste davon absehen und euren Erfolg beim ersten Test feiern!" Der gesamte Saal jubelte. Seit Beginn der Aufnahmeprüfung war die Stimmung kein einziges Mal so gut wie jetzt.
Jeder schien extrem begeistert und motiviert zu sein - jeder außer Aki. Der Junge war misstrauisch gegenüber dem Mittagessen. ,,Was ist, wenn im Essen Gift ist? Schließlich sollten wir niemandem trauen." Nach diesem Gedanken bemerkte Aki, wie Seiji ihm etwas sagen wollte. Er schien Akis Misstrauen bereits bemerkt zu haben. Als sich der Junge Seiji zuwandte, sagte dieser: ,,Es hört sich eventuell komisch an, doch ich bin einer der wenigen, die ihr Modul schon kontrollieren können. Ich traf eine Person, die es mir zeigte und dann zu Kenkai führte. Was ich sagen wollte, war, dass dieses Essen nicht vergiftet ist. Die Fähigkeit meines Moduls ist es nämlich, jegliche Information zu bekommen, die ich will. Dadurch weiß ich, dass das Essen sicher ist. Zudem ist es eine gute Idee, jetzt etwas zu essen." Nach Seijis Rat bedankte sich Aki und blickte zum Speisewagen. Die meisten Kämpfer hatten sich schon ihr Essen geholt und waren schon zum Platz zurückgekehrt. So ergriff auch der Junge seinen Augenblick. Er nahm sich eine Portion Sushi und kehrte zu seinem Platz zurück. Dort sah Aki zu Ryoko hinüber, um zu sehen, dass nur ein paar Sakura-Mochi* auf ihrem Teller lagen. ,,Mochi? Hast du überhaupt genug mit ein paar Süßigkeiten?" Ryoko nickte und antwortete mit einem Lächeln: ,,Ja, ich habe noch nie wirklich viel gegessen. Außerdem mag ich Süßes, also ist alles gut."
*Mochi: traditionelle Kügelchen, die für ihre weiche, elastische Konsistenz bekannt sind
Erneut wurde ihre Konversation von Ryuu unterbrochen. Der Junge rief: ,,HAH, IST DAS GUT!", während er seine Ramen schlürfte. Er hatte die größte Portion von allen ausgewählt und schien es nicht zu bereuen. Einen Platz von Ryuu entfernt aß Seiji einen Teller Tempura*. Heute schienen die Leute beim Essen ordentlich zuzugreifen. Gegenüber von ihnen saßen Tatsuo und ein weiteres Mädchen. Tatsuo aß Natto**, während das Mädchen nur ein Onigiri*** aß. Als Aki zusah, wie Tatsuo sein Essen in sich reinschlang und in unter einer Minute aufaß, musste der Junge sich fast übergeben. Das lag nicht daran, dass er Natto nicht mochte. Ganz im Gegenteil, anfangs hasste er es, doch bald wurde es seine Lieblingsspeise. Das ekelhafte Gefühl kam dadurch, dass der Junge es hasste, wenn Menschen viel auf einmal aßen. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, wurde er Zeuge einer schwierigen Situation.
*Tempura: frittierte Meeresfrüchte, Gemüse und andere Zutaten
**Natto: fermentierte Sojabohnen, für seinen starken Geruch und seine klebrige Konsistenz bekannt
***Onigiri: Reisbällchen
Dass sich Tatsuo und das Mädchen neben ihm kannten, war klar. Doch Tatsuo lachte plötzlich, schnappte sich ihr Reisbällchen, das sie nur zur Hälfte aufgegessen hatte, und steckte es sich als Ganzes in den Mund. Als der Mann alles heruntergeschluckt hatte, lachte er. ,,Danke für das Essen. Und nächste Prüfung wirst du schön für mich aufgeben, ist dir das klar? Hahaha!!" Was Aki gerade miterlebt hatte, fand er mehr als abstoßend. Dabei hatte das arme Mädchen doch sowieso nur so wenig gegessen und dann nahm Tatsuo ihr die Hälfte einfach weg. Als Aki das enttäuschte und traurige Gesicht des Mädchens sah, war ihm eins klar. Bei der nächsten Prüfung würde er Tatsuo eine Abreibung verlassen und von seinem hohen Thron stoßen. Bevor Aki mehr darüber nachdenken konnte, wurden sie von Viktor unterbrochen, der zurück war. ,,Hallo, Prüflinge! Ich hoffe, ihr konntet gut spachteln, während ich kurz weg war. Diejenigen, die noch nicht fertig sind, können selbstverständlich weiter essen, während ich hier rede. In einer halben Stunde beginnt die zweite Prüfung, also bitte ich euch, zuzuhören. Beim zweiten Test werden eure Überlebensfähigkeiten geprüft, da es sein könnte, dass es in Missionen zu Survival-Szenarien kommt. Da jedoch die vier Stunden, die ihr bekommt, nicht ausreichen, um eine richtige Überlebenssituation zu schaffen, werden Drohnen euch die ganze Zeit überwachen und wir werden euch mit Punkten bewerten. Das bedeutet, ihr bekommt Punkte für ziemlich alles, was eure Survival-Skills beweist." Als Viktor fertig war, sagte er: ,,Also dann, sehen wir uns in einer halben Stunde vor der Unterkunft.", und verließ den Raum. Aki entschloss sich, die restliche halbe Stunde in der Gemeinschaftszone zu verbringen, da es sich nicht lohnen würde, extra dafür noch einmal zu schlafen.
So war die halbe Stunde vergangen. Aki saß die ganze Zeit auf einem Sofa in der Gemeinschaftszone und beschäftigte sich mit einem Manga. Der Junge stand um etwa 12:55 auf und verließ den Raum. Zu seiner Verwunderung standen schon alle anderen Teilnehmer vor der Unterkunft - sogar Tatsuo. Sie starrten allesamt erstaunt nach vorne. Als Aki auch endlich einen Blick darauf bekam, was so interessant war, musste er ebenfalls staunen. Drei große Helikopter, die locker alle fünfzig Mitglieder unterbringen konnten, standen direkt vor ihren Augen. Die Piloten waren ebenfalls anwesend. Einer der drei Männer begann zu reden: ,,Also, Yamato ist im Kontrollraum und hilft ebenfalls bei der Punkteverteilung. Wir vom Heli-Team werden euch zuerst ein paar Sicherheitsinstruktionen geben, wie ihr euch in meinem Helikopter zu verhalten habt und zeigen, wie ihr die Fallschirme benutzt. Danach werden wir das gesamte Gebiet abfliegen und ihr könnt herausspringen, wann ihr wollt. Dann beginnen wir jetzt mit dem Sicherheitszeug."
So wurden die Teilnehmer in drei Gruppen eingeteilt, die jeweils in einem anderen Helikopter flogen. Zufälligerweise waren in Akis Team ebenfalls Ryoko, Tatsuo und das Mädchen von vorhin. Nach den Sicherheitsinstruktionen und der Einschulung in den Fallschirm, waren alle Teilnehmer bereit zum Start. So stiegen sie der Reihe nach ein, bereit, die zweite Prüfung zu absolvieren. Kurze Zeit später schlossen sich die Türen und der Hubschrauber hob ab. Das war offiziell der Start der zweiten Prüfung.
Moonfang Arc
Sentinel-Aufnahmeprüfung
Kapitel 3 - Sage Said Survive (Teil 1)
Etwa zehn Minuten sind vergangen. Die drei Helikopter waren am Zielort angekommen - ein riesiges, eingezäuntes Waldgebiet. Der Helikopter flog einfach weiter, doch die Türen öffneten sich. Der Pilot begann, durch die Lautsprecher eine Durchsage zu machen. ,,Wir sind nun am Austragungsort der zweiten Prüfung angekommen. Ich werde jetzt die Gegend überfliegen, bis der Letzte von euch draußen ist. An eurem Schutzgürtel befindet sich ein Knopf. Sobald ihr ihn drückt, kommt jemand von uns und rettet euch. Ihr seid dann jedoch ausgeschieden. Bitte springt einer nach dem anderen hinaus." Kurz nachdem der Pilot fertig gesprochen hatte, rief Ryuu: ,,KOMM, SEIJI, LASS UNS SPRINGEN!" Der Gebildete antwortete: ,,Gute Idee." Daraufhin sprang der aufgedrehte Jugendliche aus dem Heli, gefolgt von der ruhigen Intelligenzbestie. Doch zu Akis Überraschung sprang noch ein Dritter hinaus. Es war ein weiterer blonder Junge. Doch im Gegensatz zu Seiji erinnerte dieser Aki an einen Blitz. Auf dem Namensschild, das auf seinem Schutzgurt befestigt war, stand groß der Name ,Mirio'.
Nachdem Ryuu, Seiji und Mirio herausgesprungen waren, vergingen ein paar Minuten, bis der Nächste seinen Mut fasste und aus dem Helikopter sprang. Aki hatte vor, relativ spät hinauszuspringen und zuerst die Gegend nach dem besten Landeplatz auszukundschaften. Jedoch sah Aki Tatsuo, wie er dem Mädchen, das ständig bei ihm war, befahl, hinauszuspringen. Als sie sich durch Angst weigerte, schubste Tatsuo sie einfach aus dem Helikopter, bevor er ihr hinterher sprang. ,,Dieser Bastard… Den krieg ich noch!", dachte Aki, während er zusah, wie immer mehr Menschen hinaussprangen. Ryoko hatte eigentlich vor, mit Aki gemeinsam zu springen, doch die vielen Menschen drückten das Mädchen zu nah in Richtung Ausgang, sodass sie hinausgestoßen wurde. ,,RYOKO!", rief Aki, während er nach ihr sah, erleichtert darüber, das Mädchen mit aufgeschlagenem Fallschirm zu erblicken. ,,Ein Glück…", dachte der Junge, bevor er wieder anderen den Vortritt überließ. Anfangs sollte Aki auf sich alleine gestellt sein, auch wenn er so bald wie möglich versuchen würde, das Mädchen zu erreichen. Gemeinsam überlebte man schließlich besser als allein.
Einige Minuten vergingen. Mittlerweile war der Junge der Einzige im Helikopter. Nachdem der nach ihm letzte Teilnehmer herausgesprungen war, sah der junge Mann seine Chance. So stellte er sich seelenruhig an die Tür des Flugapparates und sah die Gegend an, bis er einen Fluss erspähte. ,,Hier etwa ist Ryoko auch gesprungen…" Der große Fluss bot Fische, was dem Jungen ordentlich Punkte brachte. An einer Stelle neben dem Fluss war eine kleine Höhle, in der er seine provisorische Unterkunft einrichten konnte. Am Ufer direkt neben der Höhle war der Boden übersät mit Kieselsteinen, perfekt für ein Feuer. Dieser Ort war ohne Zweifel der Beste von allen. So sprang der Junge letztendlich auch aus dem Helikopter, bereit, die zweite Prüfung zu bestehen. Mitten in der Luft zog er geschickt am Auslöser, wodurch der Fallschirm aktiviert wurde. So landete der Junge vorsichtig und sicher vor der Höhle. ,,Gut, dann legen wir mal los."
Das Erste, um das sich Aki kümmern wollte, war Feuer. So reihte er ein paar Steine in einer Kreisform am Steinfeld auf und legte allerlei trockenes Gras, Stöcke und weitere Zunder hinein. Zudem baute er eine kleine Halterung über dem Feuer, auf die Gegenstände und Lebensmittel gelegt werden konnten, um sie zu kochen. Danach wollte der Junge ein Gefühl bekommen, wie viel Zeit er noch hatte. So rammte er einen Holzstock in den Boden der Wiese neben dem Steinfeld. Daraufhin ging er kurz in den Wald und begutachtete einen Baum. Irgendwann fand er etwas Moos. ,,Genau danach habe ich gesucht…" Er sah sich etwas mehr um und bemerkte, dass all das Moos in eine Richtung wuchs. ,,Aha, hier ist also Norden…" Daraufhin neigte der geschickte Teilnehmer den Stab im Boden so, dass er nun in die Richtung zeigte, in die das Moos wuchs. Diese Richtung war im Norden. Der Junge wusste, dass es ziemlich genau 12:30 Uhr war, weshalb er diese Zeit markieren konnte. Nun war es kein schweres Spiel mehr. Er markierte noch alle anderen Zeiten und schon hatte er eine fertige Sonnenuhr. Die Prüfung endete um 16 Uhr, weshalb er noch 3,5 Stunden hatte. Auf dem digitalen Armband, das er am Anfang der ersten Prüfung bekam, war kurz eine Meldung zu sehen, die zeigte, wie viele Punkte der Junge bekam. [+1000 für Aki]
Als der Junge sah, wie Vögel aus dem Wald herausflogen, kam ihm ein Gedanke. ,,Ach ja, Tatsuo ist auch in der Nähe abgesprungen. Ich sollte am besten Ryoko suchen und mich mit ihr verbünden." Das veranlasste den Jungen dazu, aufzustehen und den Fluss entlangzugehen. Schließlich war das Mädchen auch in der Nähe des Flusses gelandet. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass sie versuchte, zu fischen, um an Punkte zu kommen. Bevor er losging, bemerkte der Junge ein paar Lianen, die von den Bäumen hingen. ,,Scheint, als sei diese Dimension doch nicht genauso wie meine Heimat…" Doch er bekam eine Idee. So sammelte er ein paar Lianen zusammen und band sie zu einem Netz, das er auf den Boden legte und mit Laub verdeckte. Daraufhin befestigte er die vier Ecken des Netzes so, dass sie jemanden oder etwas einfangen und hochziehen konnten, sodass es eine perfekte Falle ergab. Nachdem die Falle fertiggestellt war, machte sich der Junge wirklich auf den Weg zu Ryoko. [+800 für Aki]
Das Mädchen hatte währenddessen ebenfalls einen guten Standort gefunden. Auch hatte sie eine Angel [+300 für Ryoko] und einen kleinen Korb [+100 für Ryoko] gebaut. Wie Aki vermutet hatte, wollte das Mädchen ihre Punkte durch das Fischen verdienen, was bisher noch nicht wirklich erfolgreich war. ,,Verdammt, warum beißt da nichts an… Da muss doch etwas fehlen…", dachte das Mädchen, während sie ihre Angelrute anstarrte. Plötzlich wurde sie von einer Stimme hinter ihr unterbrochen. ,,Wie stellst du dir das denn vor, so ganz ohne Köder?" Überrascht drehte sich Ryoko um. ,,Aki!" Hinter ihr stand der junge Mann, mit dem sie sich angefreundet hatte, an einem Baum lehnend. ,,Ich dachte schon, dass du fischen würdest, schließlich sind wir hier direkt an einem Fluss." Als das Mädchen dachte, Aki würde ihr beim Fischen helfen, nahm er die Angel und ging weg. ,,Ähm… Wohin gehst du?" Der Junge drehte sich um. ,,Gehen wir in das kleine Lager, das ich gebaut habe. Fische fangen ist in der Situation zwar nützlich, aber du bist darauf angewiesen, dass Fische auch anbeißen, weshalb es in einer Situation wie unserer, in der wir darauf angewiesen sind, viele Fische in kurzer Zeit zu fangen, eher unkonventionell ist." Als die junge Brillenträgerin aufstand und ihm folgte, stellte sie eine Frage: ,,Und was wollen wir stattdessen tun?" Aki antwortete mit einem leichten Lächeln: ,,Wir müssen in solchen Situationen eben kreativ sein." Die Empathin war etwas verwirrt und wusste nicht genau, was ihr Mitstreiter meinte, doch bald sollte es sich herausstellen.
Etwa fünf Minuten später waren die Beiden bei Akis Lager angekommen. Ryoko war extrem verwirrt. Sie sah Akis vorbereitete Feuerstelle, die Sonnenuhr und das Fallennetz, das bisher noch kein Tier eingefangen hatte. ,,Hast das alles du alleine gemacht?", fragte sie erstaunt, als sie den jungen Überlebenskünstler ansah. Dieser antwortete etwas peinlich berührt: ,,Sagen wir mal, ich hab' etwas Erfahrung mit Survival." Diese Aussage machte das Mädchen neugierig. ,,Und wo hast du sie dir angeeignet? Warst du mal bei den Pfadfindern oder so?" Aki antwortete mit einer leicht bedrückten Mine: ,,Naja, ich hatte strenge Eltern, mit denen ich schon früh oft ohne viele Hilfsmittel campen gegangen war. Später haben sie mich als Strafe eine Woche lang in einem Wald ausgesetzt, falls ich etwas falsch gemacht habe, aber das ist ein anderes Thema. Lass uns lieber auf die Prüfung konzentrieren."
Ryoko war ziemlich besorgt darüber, was der Junge gerade gesagt hatte, doch sie entschied sich dazu, nicht weiter darüber zu reden. Kurz darauf meldete sich der Junge wieder zu Wort: ,,Also, Ryoko, willst du ein Team bilden?", und streckte seine Hand aus, die Faust geballt. Das Mädchen nickte, lächelte und die Beiden ließen ihre Fäuste aneinander prallen, was einem High-Five ähnlich war. Kurz darauf merkten die Beiden, wie sich die Punktzahlen auf ihren Uhren zu verändern begannen. ,,W-Was ist das denn?!", fragte das Mädchen, doch Aki hatte bereits eine Vermutung. Im Überwachungsraum lächelte Viktor währenddessen. ,,Sie haben es also auch herausgefunden. Eigentlich hatte ich vor, Punktabzug für die Hilfe von anderen zu geben, doch Yamato hat mich umgestimmt, da es in einer Survival-Situation immer das Beste ist, mit anderen Leuten zu kooperieren." So beobachteten die Beiden, dass sie nun beide 2.200 Punkte hatten - genauso viel wie die Punkte von Beiden zusammengerechnet. Das musste von der Schließung des Teams kommen. So wussten sie beide, sie waren von den Punkten her im sicheren Bereich.
Jedoch hatten sie weitaus nicht die meisten Punkte. Mitten im Wald hatten sich Ryuu, Seiji und Mirio schon von Anfang an zu einem Team zusammengetan. Alle eingenommenen Punkte wurden auf alle drei Punktekonten überwiesen. Das ermöglichte es ihnen, einen unfassbar hohen Punktestand zu erreichen. Durch ihr Teamwork waren sie unschlagbar. Seijis unfassbares Wissen gab ihnen alle nötigen Informationen, Tipps und Strategien. Ryuus körperliche Resistenz und Kraft ließ ihn die schwersten Baumstämme stemmen und Mirios Ausdauer und Geschwindigkeit war perfekt dazu geeignet, Gegenstände zu transportieren oder die Landschaft auszukundschaften. Mittlerweile hatten sie eine Shelter, eine Feuerstelle, eigene Speere und Äxte, ebenfalls eine Sonnenuhr, einen statischen Kompass und vieles mehr. Als Mirio ihnen einen selbst gefangenen Fisch brachte, erhöhte sich ihr Punktestand von 4.900 auf 5.000. Mit dieser Zahl war nun auch eine weitere Nachricht auf ihrem Armband zu sehen. ,,Herzlichen Glückwunsch, ihr habt soeben den Punktestand maximiert." Ryuu grinste breit. Er wusste direkt, was das bedeutet. ,,WIR HABEN BESTANDEN!", rief er, als er seine Arme um die Schultern der anderen beiden legte. Dieses Trio war das erste Team, das die Prüfung abgeschlossen und sich einen Platz im nächsten Test sichern konnte.
Aki und Ryoko ruhten sich währenddessen aus. Das Mädchen fand ein paar angespülte Plastikflaschen, die sie am Ufer gefunden hatte. Das gab Aki eine gute Gelegenheit, seine Survival-Skills auf die Probe zu stellen. Vorhin hatte der Junge bereits ein paar seltsame Steine aus der Höhle mitgebracht. Nun sollten die beiden scheinbar wichtigen Materialien endlich zum Einsatz kommen. ,,Was sind das denn für Steine?", fragte das Mädchen. Aki antwortete: ,,Das ist ein Flint und ein Markasit. Diese beiden Steine sind gut, um Feuer zu machen." Daraufhin schlug der Junge den Flint auf den Markasit. Die Funken fielen in ein separates Stück Zunder. Als die trockenen Gräser zu brennen begannen, legte er sie schnell in die Feuerstelle und pustete so lange, bis es zu brennen begann [+500 für Aki und Ryoko]. ,,Wow, du hast ja ein Feuer gemacht!", rief das Mädchen erstaunt. Doch damit war es nicht vorbei. Der Junge füllte die Flaschen mit Wasser und stellte sie ans Feuer. ,,Dieses Wasser wird nun gekocht und bald sicher zu trinken sein." Die Beiden freuten sich, doch sie hatten noch einiges zu tun. Schließlich hatten sie nur noch etwa 1,5 Stunden, da sie relativ viele Pausen gemacht hatten. ,,Ich mach mich dann mal auf den Weg, um uns ein paar Ressourcen zu beschaffen." Mit diesen Worten ging Aki in den Wald. Jedoch war diese Tour eigentlich nicht für die Ressourcenbeschaffung, sondern, um einer Stimme zu folgen, die der Junge vorher gehört hatte. Diese Stimme kam ihm zu seinem Bedauern sehr bekannt vor.
,,Das hast du alles selbst gemacht?!" Tatsuo war erstaunt, wie das Mädchen aus den paar Ranken und Lianen ganze Kleidungsstücke gefertigt hatte. Das merkte man auch durch ihren Punktestand - 4.700 Punkte. ,,Jap, nur noch eins, dann habe ich die 5.000. Toll, nicht wahr?" Gerade war das Mädchen mit dem letzten Rock aus Lianen fertig geworden und wollte es auf den Stapel mit den restlichen Kleidungsstücken legen, um die Punkte des letzten Rocks zu registrieren. Doch Tatsuo tat etwas Unvorstellbares. Er riss dem Mädchen den Rock aus der Hand, legte ihn selbst zum Stapel und stellte sich schützend vor diesen. ,,Diese Kleidungsstücke sind meine!", rief er, während er zusah, wie die Punkte von ihr auf sich selbst übertragen wurden. Daraufhin bekam auch er die Meldung mit den maximalen Punkten. ,,Dieses Schwein…", redete Viktor sich selbst ein, während er das mit ansah, doch er konnte nichts dagegen tun. Stehlen war schließlich auch in einer echten Survival-Situation eine Möglichkeit - wenn auch keine Gute. Doch bevor Tatsuo weiteres sagen konnte, ertönte hinter ihm eine Stimme. ,,Hey, Arschloch, leg dich lieber mit jemandem in deiner Größe an!" Hinter Tatsuo stand Aki. ,,Ich habe dich seit dem Mittagessen im Blick und die Art, wie du mit ihr umgehst, gefällt mir überhaupt nicht. Du willst beweisen, was für ein starker, krasser Kerl bist? Dann beweis es jetzt." Aki ging in eine klare Kampfhaltung. Tatsuo hatte ein schadenfrohes Grinsen auf den Lippen und erwiderte Akis Kampfhaltung.
,,Du willst ne' Abreibung? Die kannst du haben. Jetzt hab' ich ja nichts mehr zu verlieren!"
Hey! Danke, dass du das dritte Kapitel von Akuma gelesen hast! :D
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