Chereads / Akuma - Der vierte Dämon / Chapter 5 - Episode 5 - As the Shadow beckons...

Chapter 5 - Episode 5 - As the Shadow beckons...

Der nächste Tag war angebrochen. Heute sollte die Aufnahmeprüfung endlich ihr Ende finden. Der nächste Test sollte entscheiden, wer überhaupt dazu geeignet ist, ein Sentinel zu sein. Aki war auf dem Weg zum Prüfungsort. Diesmal war der Treffpunkt direkt dort. Zum Glück lag der Treffpunkt nicht in irgendeinem Waldgebiet mitten im Nirgendwo. Diesmal musste man nur zehn Minuten einem Pfad folgen und war schon da. So kam auch Aki an, relativ punktgenau um zehn Uhr. Es waren auch schon fast alle Teilnehmer anwesend. Der Treffpunkt war ein großer Platz vor einer Art Eingang in den Hügel, vor dem sie sich befanden. Während Aki seine Freunde suchte und sich schließlich zu Ryoko, Miho und Shiroi stellte, kamen auch die letzten paar Teilnehmer an. Hinter ihnen, als Letzter, war auch Viktor erschienen. 

Er stellte sich vor das große Tor, das in den Hügel hinein führte, und begann zu reden: ,,Also, Leute. Erstmal, gratuliere, dass ihr es bis hierhin geschafft habt. Meinen Respekt habt ihr jedenfalls. Diese Prüfung wird zeigen, wer von euch wirklich dazu geeignet ist, ein Sentinel zu werden. Bisher haben wir Eigenschaften von euch wie körperliche Kraft und Survival-Kenntnisse getestet. Jetzt geht es jedoch um die Module. Um es kurz zu fassen, ihr werdet mit mir, einer nach dem anderen, hier hineingehen, eure Module manifestieren und ihre Fähigkeit einsetzen. Ein Sentinel muss sein Modul kontrollieren und nach seinem Belieben erschaffen oder verschwinden lassen können. Das ist auch nichts, was man üben kann. Entweder man kann es, oder man kann es nicht. Wenn ihr es zum ersten Mal bewusst manifestiert, kann es erschöpfend und schwierig sein, aber ab diesem Zeitpunkt wird es einfacher, also keine Sorge, wenn ihr es nicht auf Anhieb schafft und ein paar Versuche braucht. Diejenigen, die ihr Modul schon kontrollieren können, sind automatisch eine Runde weiter." Nachdem VIktor fertig war, stellte ein junger Mann eine Frage: ,,Aber wir haben doch schon unsere Module manifestiert. Das ist doch der Grund, warum wir überhaupt von Kenkai kontaktiert wurden, oder nicht?"

Viktor grinste. ,,Es gibt einen Unterschied dazwischen, wie ihr eure Module damals manifestiert habt und wie ihr es jetzt können müsst. Normalerweise kann man sein Modul nicht kontrollieren oder manifestieren. Fast niemand weiß, dass sie überhaupt existieren. Bei einem gefährlichen oder traumatischen Ereignis passiert es jedoch manchmal, dass sich die Module bei einer Art Abwehrreaktion von selbst manifestieren. Dieses Ereignis nennt man einen Mod Break. Es zeigt, dass die Seele einer Person stark genug ist, ein Modul zu erschaffen. Jedoch ist es, wie gesagt, eine Abwehrreaktion. Sentinels müssen ihr Modul schließlich erschaffen, wenn sie es brauchen und nicht, wenn ihr Körper gerade Lust darauf hat oder wenn es schon zu spät ist. Deshalb müsst ihr jetzt beweisen, dass ihr es wirklich könnt. Noch irgendwelche Fragen?" Ein Mädchen meldete sich. Es war Aimi, das ernste Mädchen vom Vortag. ,,Du sagtest, wir müssen unsere Fähigkeit aktivieren. Woher sollen wir herausfinden, was die Fähigkeit überhaupt ist?" Viktor antwortete: ,,Das ist eine sehr gute Frage. Du weißt, das Modul ist Teil deiner Seele. Es ist schwierig zu erklären, aber sobald du das Modul zum ersten Mal willentlich einsetzt, weißt du es einfach. Es fühlt sich dann so an, als hättest du es die ganze Zeit gewusst. Und die Fähigkeit Aktivierst du in den meisten Fällen auch einfach mit deinen Gedanken. Es ist jetzt schwierig zu erklären, aber du wirst es schon selbst merken, wenn es so weit ist."

Moonfang Arc

Sentinel-Aufnahmeprüfung

Kapitel 5 - As the Shadow beckons...

Als Viktor feststellte, dass es keine weiteren Fragen gab, öffnete er das monumentale Tor mit einer einzelnen Handbewegung. Daraufhin schaute er auf das große Klemmbrett, das er unter dem Arm hielt, und las den ersten Namen auf der scheinbar unsortierten Namensliste der Teilnehmer vor: ,,Aimi Yamanae, komm bitte zu mir." Das Mädchen, das vorhin ihre Frage gestellt hatte, trat hervor. ,,Ging ja schneller als gedacht." Daraufhin betrat sie gemeinsam mit Viktor die Halle im Hügel. Als sie eingetreten waren, schloss sich die Tür direkt hinter ihnen. Die Beiden befanden sich in einer riesigen, leeren Halle, die von nichts als Fackeln an den Wänden beleuchtet war. In ihrer Mitte befand sich ein kleines Podest. Die steinernen Wände und der Boden waren übersät mit alten, mysteriösen Symbolen. Elegante, majestätische Säulen erstreckten sich an den Wänden. Ein paar Sekunden nachdem sie angekommen war, rief Aimi erstaunt: ,,Wow, diese Architektur ist ja wirklich klasse!" Viktor lächelte. ,,Diese Halle hier nennt man ,Raum des Erwachens'. Traditionellerweise werden hier seit Module entdeckt wurden diese Prüfungen durchgeführt, die wir jetzt angehen werden. Wir haben hier niemals etwas verändert, also ist diese Halle sogar im Originalzustand." Als sie beim Podest in der Mitte angekommen waren, bat Viktor das Mädchen, auf die Erhöhung zu steigen.

Als sie das tat, erklärte Viktor, was zu tun war. ,,Also, du musst dich hinsetzen, weil du wahrscheinlich das Bewusstsein verlieren wirst. Hört sich jetzt krass an, ist es aber nicht wirklich. Du musst dich komplett entspannen und tief in dich gehen. Du musst die tiefsten Tiefen deiner Seele entdecken und dich selbst neu kennenlernen. Wenn du dich komplett auf dich selbst konzentrierst und völlig entspannst, wirst du dein Modul auf jeden Fall erwecken. Die durchschnittliche Zeit beträgt etwa zwei Minuten, weshalb ich euch maximal fünf Minuten gebe. Wenn du bereit bist, stör ich dich nicht weiter." Als Viktor mit seiner Rede fertig war, nahm Aimi Platz. Sie schloss die Augen und entspannte sich komplett. Ein paar Sekunden später fiel das Mädchen in eine Art meditativen Zustand. Viktor startete eine Stoppuhr. So verging etwas Zeit. 

Etwa zwei Minuten später öffnete die junge Dame ihre Augen. ,,Wunderbar!", begann Viktor, ,,Bei uns passiert es nicht oft, dass die erste Person direkt bestanden hat. Kannst du dein Modul vielleicht manifestieren?" Aimi stand auf und sprang vom Podest auf den Boden hinunter. Dort rief sie: ,,Judgment of Justice!" In ihrer Hand materialisierte sich wie aus dem Nichts ein kleiner Notizblock. ,,Sehr toll! Kannst du mir deine Fähigkeit vielleicht demonstrieren?" Aimi antwortete: ,,Entschuldige für die dumme Frage, aber kannst du mir vielleicht meine Tasche klauen?" Ohne viel darüber nachzudenken, packte der Mann ihre Handtasche, die sie vor dem Podest abgestellt hatte, und begann, wegzurennen. Schnell schreib Aimi etwas auf den Notizblock: ,,Viktor Dimitrov - Diebstahl". Kurze Zeit später erschien vor dem Prüfer eine kleine Faust aus purer, blauer Energie. Diese Faust boxte ihm mit viel Kraft ins Gesicht, wodurch der Mann auf den Boden fiel und die Tasche verlor. ,,Verstehe, sie kann mit ihrem Modul Leute, die Verbrechen begangen haben, körperlich bestrafen. Scheinbar wird die Strafe größer, je schwerer das Vergehen war. Dann will ich nicht darüber nachdenken, was passiert, wenn jemand einen Mord begeht…"

Kurz darauf öffneten sich die Türen und die glückliche Aimi rannte heraus. ,,Maki, Maki! Ich hab's geschafft!" Ein junger Mann lachte sie aus. ,,Wenn die Kleine da das schafft, dann kann ich das auch!" Zufälligerweise sagte Viktor im selben Moment: ,,Hiroshi Tanaka, komm bitte als Nächstes mit hinein." Der Junge, der gerade gespottet hatte, lief dem Prüfer entgegen. ,,Mein Modul wird viel krasser sein als eures!" Etwa fünf Minuten später kam Hiroshi mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck heraus. ,,Fuck…" Viktor sagte kurz darauf: ,,Alle, die es nicht geschafft haben, gehen bitte zurück zur Unterkunft. Dort wird Yamato euch sagen, wie es weitergeht." Der nächste aufgerufene Teilnehmer, auch ein eher rebellischer junger Mann, schaffte es auch nicht, sein Modul zu manifestieren. ,,Diese Prüfung ist anscheinend nicht gerade einfach… Wir dürfen sie nicht unterschätzen." Aki hatte jetzt schon Respekt vor der Prüfung. Sie sollte der unberechenbarste Faktor sein, den man selbst nicht beeinflussen kann. Kurze Zeit später rief der Prüfer: ,,Ryuu Takahashi, du bist dran." Ryuu sprang auf und sprintete zu Viktor. Daraufhin drehte er sich um und rief: ,,Falls ich es nicht schaffen sollte, wünsche ich euch viel Glück, Leute!" Drei Minuten waren vergangen, bevor Aki merkte, dass etwas nicht stimmte. Die Temperatur war stark angestiegen. ,,Was zur…" Als sich die Tore öffneten, wusste der Junge, was der Auslöser dafür war. Ryuu hatte sein Modul erfolgreich manifestiert. Große Flügel aus Flammen erstrecken sich von seiner Schulter aus. ,,Was zur?!", rief Tatsuo, als er das Modul von Ryuu sah, das an einen Drachen erinnerte. Kurz darauf verschwanden die Flügel und Ryuu spazierte stolz zu Seiji. ,,Yo, Seiji! Ich hab's geschafft!"

Kurz darauf kam in Akis Kopf ein seltsamer Gedanke auf. ,,Komm bitte zu Ryuus Gruppe." Dieser Gedanke gehörte keineswegs ihm selbst. Er war anders. Jener Gedanke wurde ihm ohne Zweifel von einem Modul eingepflanzt. Als sich der Junge umsah, bemerkte er Seiji, der ihn anschaute. Erleichtert bemerkte Aki, dass es bloß Seiji war, der ihm mit seinem Modul die Information gab, zu ihnen zu kommen. So entschuldigte sich Aki bei Ryoko und ging zu Seijis Gruppe. Miho erhielt auch die Information und kam ebenfalls mit. Mit ihnen kam auch Maki. ,,Also.", begann der schweigsame Seiji, ,,Ihr seid alle diejenigen, mit denen ich seit Beginn der Prüfung gesprochen habe und ich kann nur Leuten, die ich gut genug kenne, Informationen einpflanzen. Wenn ihr wollt, kann ich euch den Ablauf dieser Prüfung zeigen, damit ihr mental darauf vorbereitet seid. Schließlich müsst ihr dafür einen komplett freien Kopf haben." Maki lächelte. ,,Klar, danke dir. Nur kennst du doch selbst die Prüfung nicht. Du musst schließlich nicht teilnehmen. Wie willst du das denn machen?" Seiji rückte seine Brille zurecht. ,,Ich kann euch Ryuus Erinnerung daran geben. Mit meinem Modul kann ich nicht nur die Informationen, die ich selbst kenne, verbreiten."

Kurz darauf schlossen Maki, Miho, Aki und Mirio ihre Augen. Vor ihnen erstreckte sich ein klares Bild. Es war Ryuu, wie er mit einigen älteren Menschen in einem Raum steht. ,,Also los, dann beginnen wir mit dem Stretching!", rief Ryuu, bevor er begann, den Leuten Yogaübungen und Stretches vorzuführen, die sie nachahmten. Plötzlich gab der Junge außerhalb der Erinnerungen seinen Freunden einen leichten Stoß, wodurch sie wieder bei Bewusstsein waren. ,,D-DAS WAR DIE FALSCHE ERINNERUNG! SEIJI, DU HAST MEIN GEHEIMNIS PREISGEGEBEN, AHHH!" Maki grinste schelmisch. ,,Ist doch nicht schlimm, dass du Turnstunden für alte Menschen gibst, hehe." Daraufhin kauerte sich Ryuu auf dem Boden zusammen. Kurz darauf drehte sich Aki zu Ryoko um, um zu sehen, ob sie nicht zu einsam war. Dabei sah er, wie Aimi sie ansprach und mit ihr ein Gespräch begann. ,,Gut, dann kann ich noch etwas hierbleiben." Daraufhin fand der zweite Informationsaustausch statt. Diesmal erhielten alle die richtigen Informationen, wodurch sie wussten, was sie tun sollten, um die besten Chancen zu haben.

Doch ihr Gespräch wurde unterbrochen. Es wurde wieder jemand hereingerufen, nämlich Miho. ,,Viel Glück, Miho!", rief Aki. Mit einem dankbaren Lächeln betrat das Mädchen die Halle. Die nächsten paar Minuten sollten die Längsten seines Lebens sein. Akis Herz pochte aus irgendeinem Grund. Auch wenn er es selbst nicht glauben wollte, hatte er Angst um Miho. Er hatte Angst, dass sie durchfallen und er sie nie wieder sehen würde. Als sich das Tor öffnete, wurde der Junge blass vor Spannung. Würde sie es schaffen? Würde das Mädchen noch weitere Zeit mit ihm verbringen? Oder würde Miho durchfallen und diese wertvolle Freundschaft ein für allemal verloren gehen? Doch der Blick in ihrem Gesicht zeigte, ob das Mädchen bestanden hatte. Schnell huschte sie zu Aki, um ihm das Ergebnis mitzuteilen. ,,Aki, ich hab's geschafft!" Der Junge freute sich sehr für das Mädchen. Jetzt musste er nur noch selbst bestehen.

Seit Mihos Prüfung war einige Zeit vergangen. Nach ihr hatten nur sechs Leute bestanden: ein Junge namens Kichiro, ein Frauenschwarm namens Hachiro, ein egoistisches Mädchen namens Chieko, ein anderes Mädchen namens Kiku, Ryoko und Tatsuo. Der anfangs komplett volle Platz wurde mit der Zeit immer leerer, bis nur noch die bestandenen Teilnehmer und Aki anwesend waren. Maki befand sich gerade im Tempel. Kurz darauf verließ die junge Dame die Halle mit einem großen Scharfschützengewehr unter dem Arm, das kurz darauf verschwand. Diese Waffe war wohl ihr Modul. Viktor sah Aki an, woraufhin dieser sich sofort auf den Weg machte. Als sie beim Podest im Hügel ankamen, bittete der Mann ihn, Platz zu nehmen. ,,Die Regeln muss ich eh nicht erklären, oder?" Aki war etwas schockiert. Woher hatte Viktor nur vom Informationsaustausch mit Seiji gewusst? ,,Glaubst du ernsthaft, ich würde es nicht mitbekommen, wenn ihr eure Module für solche Tricks einsetzt?" Voller Schuldgefühle blickte Aki auf den Boden, woraufhin Viktor seine Hand auf dessen Schulter legte. ,,Keine Sorge, ich hab' nichts dagegen. Würde ich es verbieten, hätte ich es Seiji extra gesagt." Aki war wieder etwas aufgeheitert und legte sich auf das Podest. ,,Gut, dann fangen wir an."

Der Junge schloss seine Augen und verlor sofort sein Bewusstsein. Unterbewusst tauchte er immer tiefer in ein tiefes Loch voller Erinnerungen, Erlebnisse und Gedanken. ,,Das ist also, was mit Tiefen meiner Seelen entdecken. Anscheinend ist da ganz unten die Kraft meines Moduls." So drang Aki immer tiefer in sein Bewusstsein vor, bis plötzlich alles dunkler wurde. Die Erinnerungen wurden weniger und es herrschte eine bedrückende Atmosphäre. Aki taumelte durch die Dunkelheit, gefangen in seiner eigenen Seele, die sich in dem Moment fremd und doch beunruhigend vertraut anfühlte. Bald war er umgeben von völliger Schwärze, als plötzlich ein tiefes, grollendes Echo in der Leere hallte. Er spürte den kalten Hauch einer Präsenz, die ihn beobachtete. Die Dunkelheit wich langsam zurück, als vor Aki ein riesiger, verrosteter Thron aus schwarzem Metall auftauchte. Darauf saß eine Gestalt, die wie eine Silhouette seiner selbst aussah, doch mit dämonischen Hörnern und leuchtend roten Augen. Unsicher, aber entschlossen rief Aki: ,,Wer… oder was bist du?! Wo bin ich hier?" 

Die Gestalt erhob sich langsam vom Thron. Als sie sprach, war ihre Stimme tief und bedrohlich, doch in ihr schwang eine seltsame Vertrautheit mit. ,,Ich bin Akuma, die Manifestation deiner dunkelsten Gedanken und tiefsten Ängste. Du bist in deiner eigenen Seele, Aki. Dies ist der Ort, an dem wir uns endlich begegnen." Aki fühlte eine Mischung aus Angst und Neugier, während er die düstere Gestalt musterte. Trotz der bedrohlichen Aura, die Akuma ausstrahlte, spürte Aki eine seltsame Verbindung zu ihm. ,,Warum tauchst du jetzt auf? Was willst du von mir?!" Akuma trat näher und die Umgebung begann sich zu verändern. Überall um sie herum stiegen Flammen und Schatten auf, die in der Dunkelheit tanzten. Die Luft wurde schwerer. Akuma grinste. ,,Du hast mich gerufen, Aki. Im Moment größter Not, als die Welt dich zu zerbrechen drohte, hast du nach Macht verlangt, nach der Fähigkeit, dich zu wehren. Ich bin das Schwert, das deine Seele erschaffen hat. Doch diese Macht kommt nicht ohne Preis." Aki spürte, wie seine eigene Wut und Verzweiflung an die Oberfläche drangen, ausgelöst durch Akumas Worte. Die Erinnerungen an den Tod seiner Eltern und alle Momente, in denen er sich hilflos fühlte, durchfluteten seinen Geist.

,,Wenn du doch so mächtig bist, warum hast du mir dann nicht früher geholfen? Warum hast du mich all die Zeit leiden lassen?" Akuma grinste, ein unheimliches, zahniges Lächeln, das in der Dunkelheit leuchtete. ,,Weil du es noch nicht verdient hast. Macht wird nicht verschenkt, sie wird erkämpft. Nur durch Schmerz und Verlust wird wahre Stärke geboren. Also komm, Aki. Lass mich ab jetzt frei…" Mitten in seiner Rede wurde Akuma jedoch von Aki unterbrochen. ,,Du lügst. Es ist, weil du mein Modul bist und nicht die Oberhand ergreifen kannst, bis ich selbst meine Zustimmung gebe, habe ich Recht?" Um den Jungen herum verschwand die Dunkelheit langsam. Akuma versuchte, einzugreifen, wurde jedoch von dem Jungen wieder unterbrochen. ,,DU bist MEIN Modul, nicht ich deins. Mit diesem Treffen habe ich das Modul bereits erweckt. Alles, was ich tun muss, ist, hier wieder herauszukommen. Du bist es, der meinem Willen gehorchen muss, also tu das und lass mich gehen!" Akuma lachte hysterisch. ,,Ich wusste es, du bist der Richtige. Aki, du wirst alles verlieren, was dir wichtig ist: Deine liebsten Personen, deinen besten Freund und selbst dein eigenes Land. Merke dir eins, wenn der Schatten winkt, wird die Dunkelheit immer antworten. Schließlich wirst du es selbst sein, der mir mein Leben schenkt." Kurz darauf verschwand alles - die Dunkelheit, Akuma, der Thron, die negativen Gefühle.

Während Aki noch in seinem Gespräch mit Akuma gefangen war, passierte etwas für Viktor Unvorstellbares. Eine rot-schwarze Energie, die von dem Jungen kam, bedeckte das Podest. Der Mann stand auf. ,,Aki?" Doch dann begann der Prüfling zu schweben. Dabei öffnete er den Mund und schrie voll Qual und Leid. ,,Aki?! Was ist passiert?!" Aki, der kurz davor noch in einer liegenden Position schwebte, drehte sich um, sodass er nun aufrecht in der Luft stand. Von ihm aus kam ein mächtiger Druck, der es Viktor nicht leicht machte, an Ort und Stelle zu bleiben. Aki hielt seine beiden Hände vor seinem Bauch, als würde er etwas halten. Kurz darauf materialisierte sich etwas vor seinem Körper - ein großes, schwarzes, rostiges Schwert. Der Griff des Schwertes lag perfekt in Akis Händen. Die dunkle Waffe gab eine bedrohliche Energie ab, wie sie Viktor noch nie gesehen hatte. Dieser schrie immer wieder Akis Namen - keine Reaktion. Obwohl er es nicht glauben wollte, wusste Viktor gut darüber Bescheid, was gerade passierte. ,,Kann das sein…? Nein, das kann nicht sein!", dachte er, während er den Jungen wieder erreichen wollte. Plötzlich riss der junge Prüfling seine Augen auf. Die dunkle Energie und der Druck verschwanden. Mitsamt des Schwertes fiel Aki auf den Boden. ,,W-Was ist passiert?!", fragte der Junge schockiert. Viktor hatte einen bedrückten, etwas traurigen Gesichtsausdruck. ,,Aki, ich erkläre dir nach der Aufnahmeprüfung, was passiert ist. Geh bitte erst mal zu den anderen und sag ihnen, dass wir uns um vierzehn Uhr im Keller der Unterkunft treffen."

Als Aki wieder weg war und die bestandenen Teilnehmer sich auf den Weg zur Unterkunft gemacht hatten, wurde Viktor von einer dunklen Gestalt angesprochen, die wie aus dem Nichts hinter ihm war. ,,Das war doch eins, oder?", fragte die Gestalt. Viktor drehte sich um. Der unerwartete Besucher hatte einen dunkelgrauen Mantel an, durch den man sein Gesicht nicht sehen konnte. Trotz der bedrohlichen Aufmachung sprachen sie sehr vertraut miteinander. Der Mann im Mantel war schließlich Viktors Vorgesetzter. Der Prüfer antwortete: ,,Ja, ich denke auch, das war eines." Der vermummte Typ sah sich das Podest und die großen Hallen an. ,,In dem Fall muss Aki unter allen Umständen beschützt werden. Schließlich wird er vermutlich bald Ziel von Leuten, die Böses im Sinn haben." Der Grünschopf machte sich Sorgen um seinen Schützling. ,,Wir sollten diese Tatsache auch unbedingt vor der Öffentlichkeit geheim halten. Du weißt ja, was mit Shottow passiert ist. Was mir aber am meisten Sorgen bereitet, ist seine Reaktion darauf. Ich will mir nicht ausmalen, was passiert, wenn wir es ihm sagen… Wenn wir ihm sagen, dass er ein dämonisches Modul besitzt." Der Plan, Akis dämonisches Modul geheim zu halten, war jedoch alles andere als einfach. Schließlich wusste durch die unglaubliche dunkle Energie, die freigesetzt wurde, jeder in der gesamten Dimension, dass ein neuer Träger eines dämonischen Moduls geboren wurde, darunter ein Mann, der in einem Thron saß. ,,Ein neues dämonisches Modul? Das muss mittlerweile der vierte Dämon sein. Hahah, langsam wird's interessant!"

Mittlerweile war es 13:50 Uhr, also zehn Minuten vor dem Prüfungsbeginn. Aki entschloss sich, den Keller der Unterkunft schon aufzusuchen. Vorher hatte der Junge schon seine Sachen gepackt, da dies das letzte Mal sein würde, dass sie in der Unterkunft blieben. Als er bei der Treppe ankam, wurde Aki jedoch von einem Mädchen aufgehalten. ,,Hey, bleib mal kurz stehen." Aki drehte sich um und blickte das Mädchen an, nur um eine relativ leicht bekleidete, blonde Frau zu sehen, etwa drei Jahre älter als er selbst. ,,Was gibt's?" Ohne konkret zu antworten, näherte sich das Mädchen bedrohlich. Als Aki langsam nach hinten gehen wollte, und schon an der Wand stand, machte die junge Dame trotzdem keinen Halt. Sie war Aki sehr nahe gekommen, zu nahe. Daraufhin streckte sie eine Hand aus und legte sie neben Akis Kopf an die Wand. ,,Hey, Akilein… Willst du vielleicht, du weißt schon?" Aki wurde rot. ,,W-Was soll das bedeuten?" Das Mädchen grinste schelmisch. ,,Ach, sag bloß, du bist noch... Dann lass mich dir etwas von meiner Erfahrung teilen." Wie ferngesteuert legte Aki seine Hände auf die Wangen des Mädchens und wollte beginnen, sie zu küssen. Doch soweit kam es nie. Mirio wollte ebenfalls schon zum Keller gehen und bemerkte, wie das Mädchen Aki belästigte. So stieß er sie weg, wonach Aki seinen Körper wieder kontrollieren konnte. Das Mädchen rannte daraufhin voller Scham in den Keller. ,,W-Was war das?!", fragte der Junge. Mirio antwortete: ,,Oh man, sie wollte anscheinend die Teilnehmer einer nach dem Anderen ausschalten… Das ist Kiku. Ihr Modul ermöglicht ihr, dass jede Person, die sie attraktiv findet, mit Körperkontakt ihren Willen verliert. In weiterer Folge kann sie die Person komplett kontrollieren. Sie hat es bei mir auch schon versucht, aber nicht geschafft. Geht's dir gut?" Nach dieser letzten Überraschung betraten auch Aki und Mirio den Keller, bereit für die vierte und letzte Prüfung.

Hey! Danke, dass du das fünfte Kapitel von Akuma gelesen hast! Bald ist die Aufnahmeprüfung endlich zu ende! :D

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