"Stille ist mächtiger als jedes Wort. Beobachten, verstehen, handeln—das ist wahre Stärke." - Shiroi Natakani
Viktor war nun ebenfalls im Keller angekommen. Alle vierzehn Teilnehmer waren ebenfalls hier. Es war nun endlich soweit, dass die finale Prüfung beginnen konnte. Aki war noch schockiert vom vorherigen Ereignis. Es löste etwas in ihm aus. Nun wusste er über eine Sache Bescheid: Diese Leute, die mit ihm in dem Raum standen, waren nicht seine Freunde. Nein, sie waren seine Gegner, seine Rivalen. Die letzte Prüfung war definitiv keine Teamprüfung. Im schlimmsten Fall würde Aki sogar gegen Ryoko, Ryuu oder gar Miho kämpfen müssen. Der Junge war auf alles eingestellt, doch eines wusste er definitiv: Egal, gegen wen er kämpfen musste, der Junge würde immer alles geben. Schließlich war es die letzte Hürde zwischen ihm und den Sentinels. Er musste sich an die Situation anpassen.
Der Prüfer öffnete die einzige Tür, die diesen Raum mit dem Nächsten verband. ,,Zuerst will ich euch allen gratulieren. Ihr habt es geschafft, zu beweisen, dass ihr einer Sondereinheit würdig seid. Sollte nichts Schlimmes passieren, werdet ihr einer Sondereinheit zugewiesen, selbst wenn ihr es nicht schaffen solltet, zu den Sentinels zu kommen. Doch werdet auf keinen Fall bei dieser letzten Prüfung faul. Der Platz bei den Sentinels ist nur für diejenigen bestimmt, die diese Prüfung bestehen." Während Viktor seine kleine Rede hielt, gingen sie einen schmalen Gang entlang, der sich durch den Keller der Unterkunft erstreckte. Faul werden? Das war für Aki definitiv keine Möglichkeit. Schließlich konnte das alles gelogen sein, um zu überprüfen, ob die Teilnehmer sich auf den Platz bei den anderen Sondereinheiten verlassen würden. Als die kleine Gruppe am Ende des Ganges ankam, erwartete sie ein kleiner Zug, der gerade so für fünfzehn Leute ausreichte. ,,Das hier ist das Hauptfortbewegungsmittel von Kenkai.", begann Viktor, ,,Wir nennen ihn den ,Tracky'. Es gibt in fast jedem Land in dieser Dimension eine Haltestelle. Der Tracky wird mit Hilfe des Moduls unseres Anführers Kei angetrieben. Mit dem Tracky werden wir jetzt zum Hauptquartier von Kenkai reisen, wo die letzte Prüfung stattfindet!"
Voller Vorfreude stiegen die vierzehn Teilnehmer in den Passagiersitzen ein. Ganz vorne in der Lokomotive nahm Viktor Platz. Der Tracky war eine Spezialanfertigung aus dem Land ,,Tenka", einem Land, in dem die begabtesten Erfinder und Mechaniker lebten. Dieser Zug war der Erste seiner Art. Man konnte eine Station wählen und ihn einfach auf Autopilot fahren lassen. Außerdem wurde er komplett mit der Hitze betrieben, die durch das Modul des Anführers von Kenkai erzeugt wurde. Der Tracky war der derzeit beste Zug, den es gab. Da er nur innerhalb der Untergrundtunnel von Kenkai verwendet wurde, musste man sich auch keine Sorgen um andere Züge machen. So begann die halbstündige Fahrt in Richtung des Hauptquartiers von Kenkai.
Moonfang Arc
Sentinel-Aufnahmeprüfung
Kapitel 6 - Duell (Teil 1)
Der Zug hielt an. Die Teilnehmer und Viktor stiegen aus. Tatsuo musste sich fast übergeben, da ihm auf so schnellen Verkehrsmitteln schnell schlecht wurde. Als die Teilnehmer die Treppen hinaufstiegen, wurden sie vom hellen Sonnenlicht begrüßt. Sie fanden sich in einem sauberen, neutralen Gang wieder. Auf dem Boden lagen hellgraue Fliesen. Die Wände waren komplett weiß eingefärbt, mit Fenstern alle zwei bis drei Meter. Alles schien sehr sauber und ordentlich zu sein. Mirio bewunderte den schönen Flur und hatte definitiv Respekt für den Architekt. Etwa in der Mitte des Ganges war eine Glastür mit einem kleinen, roten Licht über ihr. ,,Ah, nicht besetzt. Sehr gut.", murmelte Viktor, als er eine kleine Karte, die wie eine Mitarbeiterkarte eines Unternehmens aussah, zückte. Diese hielt er an einen kleinen Sensor neben der Glastür. Daraufhin wurde das rote Licht grün und die Türen öffneten sich. ,,Passt auf, dass sie nicht zufällt, bis alle drin sind." Mit diesen Worten ging Viktor weiter. Die Teilnehmer achteten sehr darauf, dass die Tür nicht zufiel. So ging die gesamte Gruppe hindurch. Als sie einen weiteren, kleinen Gang duchquerten, fanden sie sich vor einer großen Arena wieder. ,,So, nehmt erst einmal auf den Zuschauertribünen Platz." Daraufhin setzte sich jeder auf einen Platz. Viktor stellte sich ein paar Reihen vor sie, damit jeder ihn sehen konnte. ,,Willkommen bei der letzten Prüfung, den 1v1-Kämpfen. Wer hier seinen Kampf gewinnt, wird bei den Sentinels aufgenommen. Wer verliert, kommt zu einer anderen Einheit. Viel Glück!"
Die Teilnehmer sahen sich einander schockiert an. Es konnte nun sein, dass sie selbst gegen ihre besten Freunde kämpfen mussten. Diese Prüfung sollte alles entscheiden. Aki für seinen Teil erwartete so etwas bereits. Viktor beendete die Ankündigung der letzten Prüfung: ,,Den ersten Kampf werden Maki und Chieko austragen. Ihr werdet auf dem Trainingsplatz im Modus ,Bergland' kämpfen. Viel Glück euch beiden!", bevor er sich umdrehte und ebenfalls Platz nahm. Maki und Chieko standen beide auf. Maki wartete, bis Chieko sich bewegte, da sie selbst nicht genau wusste, wie sie zur Arena kamen. Chieko wusste es ebenfalls nicht, woraufhin Viktor ihnen aushalf: ,,Ihr müsst einfach die Treppen, auf denen ihr zu euren Plätzen gekommen seid, ganz hinunter und dann nach links oder rechts. Ihr werdet eh sehen, was ich meine." Als Maki an Viktor vorbeiging, bedankte sich das Mädchen freundlich, während Chieko nur ein selbstverständliches ,,war eh klar" loswurde.
Als die beiden Mädchen auf dem Kampfplatz ankamen, wies Viktor sie ein, wie sie offiziell den Kampf starten konnten. So folgten Maki und Chieko den Anweisungen und sagten gleichzeitig: ,,Battle, Start!", bevor sich der Kampfplatz von einem flachen, weißen Feld unerklärlicherweise in eine steinerne, realistische Berglandschaft mit hohen Spitzen und tiefen Tälern verwandelte. Von der Decke des Raumes hingen acht Monitore herab, jeweils zwei pro Himmelsrichtung. Diese Monitore zeigten den Kampf jeweils von Makis und von Chiekos Sicht. So konnte man immer mitverfolgen, was gerade passierte, selbst wenn man sie gerade nicht sehen konnte. Nach ein paar Sekunden rief Chieko: ,,Detonator!", woraufhin an ihrem linken Mittelfinger ein Ring erschien. Dieser Ring musste ihr Modul sein. Mit diesem hob sie einen Stein auf, der perfekt in ihre Hand passte. Daraufhin breiteten sich rote Wellen in diesem Stein aus. Letztendlich warf Chieko den Stein in Makis Richtung. ,,Jetzt könnte alles passieren, ich sollte mich von diesem Stein entfernen.", dachte das Mädchen, als sie Distanz aufbaute, was sich bald als wichtige Entscheidung herausstellen sollte. Mit einem lauten Krachen explodierte der Stein. Staub wurde aufgewirbelt und ein kleiner Krater bildete sich an der Einschlagstelle.
Maki hatte bereits mit Ähnlichem gerechnet. So nutzte die junge Schützin die Situation und flüchtete inmitten der Staubwolke aus Chiekos Blickfeld auf eine höhere Ebene, wo sie sich hinter einer weiteren Erhöhung versteckte. Die Mitte des Schlachtfeldes war nämlich eine Art Tal, umgeben von einer höheren Ebene, auf die Maki geflüchtet war. Während sie etwas Zeit zum Durchatmen hatte, dachte das Mädchen über Chiekos Modul nach. Scheinbar konnte sie Objekte in Bomben verwandeln, was mit der roten Lichtwelle, die sich im Objekt ausbreitete, eingeleitet wurde. Auch stellte sie die Theorie auf, dass Chieko nur Objekte in Bomben verwandeln konnte, die perfekt in ihre Hand passten, doch das war derzeit nur eine Theorie. So sagte die junge Dame: ,,Silent Whisper!", wodurch ihr Sniper-Modul in ihren Händen auftauchte. Chieko konnte das Licht sehen, das durch die Materialisierung des Moduls entstand, und sagte selbstsicher: ,,Da bist du also!" Doch bevor das Mädchen wieder einen Stein aufheben konnte, kam ein Schuss von Makis Position, der sie traf. ,,Autsch!" Chieko bemerkte einen blauen Farbklecks auf der Einschussstelle. ,,Paintball?! Will sie mich etwa nicht allzu sehr verletzen? Scheinbar kann sie die Geschosse auch selbst erschaffen…"
Doch bevor das Bombenmädchen weiter nachdenken konnte, kam bereits der nächste Schuss - diesmal direkt hinter ihr. ,,Was, von hinten?!" Maki machte weiter. Sie schoss einmal und wechselte daraufhin leise ihre Position, woraufhin der nächste Schuss folgte. Wieder und wieder traf Maki das Mädchen mit ihren Paintball-Patronen. Irgendwann jedoch hatte Chieko genug. Extra dafür sammelte sie viele Steine ein, die perfekt in ihre Hand passten. Sie rief: ,,Das reicht!", bevor sie wieder und wieder unkontrolliert Bombensteine auf die höhere Ebene schoss. Am Ende dieses Bombardements blieb nur noch eine flache, zerstörte Ebene übrig. Zum Glück konnte Maki jeder Bombe rechtzeitig entkommen, doch diese Situation hätte für sie tödlich enden können. ,,Nun komm her und kämpf gegen mich, du Pussy!", rief Chieko wütend, als sie bereits die nächste Bombe warf. Diese fiel Maki direkt vor ihren Körper. Diesmal jedoch konnte das Mädchen die Bombe nicht abwehren. Diese Bombe und ihr Modul erinnerten Maki an ihre Vergangenheit. Als sie jünger war, durfte sie beim Schießstand ihres Vaters immer üben, was ihr extremen Spaß bereitete. Irgendwann schwor sie ihrem Vater, ein großer General beim Militär zu werden.
Die Bombe explodierte und schleuderte das Mädchen direkt an den Rand des Schlachtfeldes. Blut floss ihr bereits aus dem Mund und ihr gesamter Körper war voll Schmutz und Staub. ,,Nein… Ich darf nicht… Ich habe es versprochen!" So landete die Schützin mit den Beinen an der Wand, wodurch sie sich abstützen konnte. Eigentlich ging ihr die Kraft aus, doch die pure Entschlossenheit, die durch ihren Körper floss, übertraf den Schmerz. Sie schrie voller Qual, als sie zielte und eine letzte Kugel abfeuerte - diesmal eine richtige. So flog das Geschoss durch den knappen Zwischenraum zwischen zwei Steinen hindurch und traf Chiekos Ring. Anstatt das Mädchen zu verletzen, änderte die Kugel durch den Aufprall mit dem Ring seine Flugbahn und blieb in einem der Steine hinter ihr stecken. Trotz der Qualen und des Zeitdrucks konnte Maki diese Kugel so präzise schießen, dass sie genau das gegnerische Modul traf. Sie konnte selbst mit einberechnen, dass er Chieko nicht verletzte. So flog das Modul des Bombenmädchens in seinen einzelnen Partikeln in die Luft. Wegen der Schmerzen kniete Maki auf dem Boden und schnappte hysterisch nach Luft. Viktor stand auf und sagte: ,,Und gewonnen hat… Maki Tachibana!" Daraufhin wurde das Schlachtfeld wieder zu einem normalen Trainingsplatz und zwei Männer kamen und transportierten Maki ab. Ein weiterer Mann holte Chieko ab, die sichtlich nicht gerade begeistert über ihre Niederlage war.
,,Gut.", sagte VIktor, ,,Maki wird jetzt mit gut trainierten Heilmodulen behandelt, also macht euch keine Sorgen um sie. Im nächsten Kampf treten Kiku und Kichiro an. Viel Glück!" Aki war begeistert darüber, dass es selbst Module für die Heilung von Verletzten gab. Über den nächsten Kampf machte er sich jedoch Sorgen. Schließlich war Kiku das Mädchen, das andere Leute durch Verführung kontrollieren konnte. Von diesem Kichiro hatte der Junge jedoch noch nichts mitbekommen. ,,Ihr werdet auf dem Trainingsplatz im Modus ,Normal' kämpfen, also der flache Platz ohne besondere Gimmicks." Aki betrachtete Kichiro. Er hatte schulterlanges, welliges Haar, das in einem Blauton, der an die Farbe des Nachthimmels erinnerte. An den Spitzen waren seine Haare leicht aufgehellt, fast wie ein sanfter Verlauf ins Hellere. Kichiros Augen waren von einem intensiven Violett, das fast hypnotisch wirkte. Außerdem trug der Junge einen schlichten, violetten Mantel. Alles in allem konnte man sagen, dass Kichiro ein sehr attraktiver, einzigartiger Junge war.
Als Kichiro und Kiku ,,Battle, Start!" riefen, versuchte Kiku direkt, Kichiro zu verführen - ohne Wirkung. ,,Äh… Ist das Ding kaputt…?" Nachdem die junge Dame noch einmal sichergestellt hatte, dass ihr Modul definitiv aktiviert war, versuchte sie es noch einmal. ,,Ach, Kichirolein… Nach dem Kampf bekommst du eine Belohnung!" Der Junge schloss die Augen und sagte kühl: ,,Sorry, ich verzichte." Diese Aussage schockierte Kiku. ,,Wa-Warum?!" Kichiro öffnete die Augen wieder und antwortete: ,,Ich find' dich nicht attraktiv.", bevor er sich ihr näherte. ,,Ahh, du bist also einer, der sagt, ich sei nicht attraktiv, es aber dann trotzdem tut. Da lass ich mich gerne drauf ein!" Doch Kichiro ging einfach an ihr vorbei. Im Vorbeigehen schlug er dem Mädchen mit einer Handkante sanft auf einen bestimmten Punkt ihres Nackens. Daraufhin verlor Kiku das Bewusstsein, wodurch ihr Modul automatisch verschwand. Viktor rief: ,,Und gewonnen hat Kichiro Hiraoka!", woraufhin Kichiro noch einmal klarstellte: ,,Sag ich doch, ich find dich nicht attraktiv." Ein weiterer Mitarbeiter von Kenkai holte die Beiden ab. Daraufhin kündigte Viktor direkt den dritten Kampf an: ,,Im dritten Kampf treten Ryoko und Seiji im Modus ,Dungeon' gegeneinander an!"
Ryoko und Seiji standen beide auf und betraten das Schlachtfeld. ,,Battle, Start!" Aki war etwas traurig über die Kämpferauswahl, da er beide sehr mochte, doch trotzdem hatte er einen Favoriten. Um die Beiden herum entstand ein großes Verlies, in dem sie kämpfen sollten. Direkt zu Beginn des Kampfes manifestierte Seiji sein Modul und schleuderte einen Ball aus Wörtern und Buchstaben auf Ryoko. Es waren pure Informationen, die sie damit erhalten würde. Das Mädchen konnte im richtigen Moment ausweichen, wodurch der Ball ins Leere ging. Aki erkannte, dass diese Menge an Informationen vielleicht sogar tödlich geendet hätte. Sofort rannte das Mädchen davon. Jedoch blockierte Seiji eine Richtung, wodurch Ryoko den anderen Weg einschlagen musste. Doch als sie dem Gang folgte und links abbog, stellte sie fest, dass dies eine Sackgasse war. ,,Weißt du, Ryoko, ihr seid mir alle egal. Mir ist es egal, was mit euch allen passiert. Ich würde bei jedem von euch alles geben, also nimm mir das nicht persönlich."
Das schockierte Mädchen kauerte sich in einer Ecke zusammen, was es jedoch nicht vor dem bevorstehenden Angriff schützte. Ein weiterer Ball aus Informationen, in derselben Größe wie der letzte, wurde abgefeuert, diesmal konnte sie jedoch nicht ausweichen. Als Ryoko getroffen wurde, schien alles vorbei. Eine Flut an Informationen überkam sie. Sie wurden so schnell in ihren Kopf gepumpt, dass das Mädchen sie überhaupt nicht verarbeiten konnte. Doch trotzdem öffnete sie mit letzter Kraft ihre Augen und rief instinktiv: ,,Shield!" Ein großes, geisterartiges Wesen erschien hinter ihr und umarmte das Mädchen, wodurch die Informationsflut aufhörte. ,,W-Was ist das?!", rief Seijis schockiert, ,,Ist das etwa dein Modul?" Ryoko schien komplett geheilt. Obwohl Seiji weitere Informationsbälle schoss, prallten diese an Shield ab. So kam Ryoko dem Jungen langsam näher, bis sie ihm das Buch aus der Hand riss und in die Flammen der Fackeln hielt, die links und rechts an der Wand hingen. Dadurch wurde Seijis Modul zerstört und Ryoko gewann den Kampf. ,,Gewonnen hat Ryoko Miyamoto!" Als Aki das hörte, war er direkt erleichtert. Zu Beginn des Kampfes machte sich der Junge Sorgen, doch letztendlich hatte Ryoko bestanden.
Als beide Teilnehmer den Raum verlassen hatten, wurden schon die Teilnehmer des vierten Kampfes in den Raum gerufen. ,,Den nächsten Kampf werden uns Ryuu und Shiroi im Modus ,Ödland' liefern." Aki erinnerte sich an seine Begegnung mit Shiroi in der ersten Prüfung. Er hatte nicht erwartet, dass es der Junge so weit schaffen würde. Nachdem sie ,,Battle, Start!", sagten, transformierte sich die Arena in ein düsteres, flaches Ödland. ,,Hey, Shiroi. Viel Glück wünsch' ich dir!" Direkt machte Ryuu den Anfang und erschuf seine Feuerflügel, mit denen er direkt zu fliegen begann. So kreiste der junge Drache um die Arena und schoss immer wieder Feuerbälle auf Shiroi herab. Mit einer freundlichen Tonlage sagte Shiroi: ,,Ach, kleiner Drache. Kannst du vielleicht aufgeben?" Ryuu zeigte keine Reaktion und schoss weiterhin Feuerbälle auf Shiroi. Diese lösten sich jedoch in weiße Farbe auf, die auf Shiroi herabregnete. Dieser sagte noch: ,,Och, Ryuu. Tu's für uns beide." Erneut achtete der Drachenjunge nicht darauf, was sein Gegner sagte. Er schleuderte eine Kette aus zehn Flammenkugeln auf Shiroi, doch die Angriffe taten dem Jungen nichts an. Er blieb seit Anfang des Kampfes nur auf einer Stelle stehen.
Daraufhin sagte Shiroi: ,,Wenn du nicht aufhörst, mich anzugreifen…" Seine Stimme wurde dunkel und bedrohlich. Der vorhin noch so fröhliche Junge blickte Ryuu nun direkt in die Augen und führte seinen Satz zu Ende: ,,... werde ich dich töten." Dieser Satz war nicht einfach so gesagt. Er war todernst gemeint. Mit dieser Aussage kam eine gewaltige Welle an Mordlust, die Ryuu überkam. Durch diese Mordlust verlor er sich kurz selbst, wodurch sich sein Modul vor Schock und Angst auflöste. Schließlich waren Module die Manifestation der Seele einer Person. Ist die Psyche des Anwenders instabil, ist es auch das Modul. So war Ryuu von etwa fünf Metern Höhe auf den Boden gestürzt. Sein Gesicht war ausdruckslos und traumatisiert. Während erneut Kenkai-Mitarbeiter die Beiden abholte, waren Aki und die restlichen Teilnehmer schockiert. Shiroi war scheinbar nicht die Person, die sie bisher kannten. Von allen Teilnehmern war er mit Abstand am unberechenbarsten. Selbst Viktor war sehr überrascht. Er hatte sogar vergessen, Shirois Sieg zu verkünden.
Mit einer schockierten Stimme fuhr er fort: ,,A-Als nächstes dran sind…" Jeder der Teilnehmer war gespannt darauf, wer als nächstes dran war, bis Viktor seinen Satz beendete: ,,... Miho und Mirio!" Obwohl die Kämpfe normal fortgeführt wurden, wusste jeder, dass sie in ihrer Zukunft als Sentinels noch Schlimmeres erwarten würde, als dieses Ereignis. Aki sah sich auf der Tribüne um, die mittlerweile ganz schön leer war, wo er beobachtete, wer noch übrig blieb. Es waren Miho, Mirio, Hachiro, Aimi und Tatsuo. Aki machte einen ernsten Gesichtsausdruck. Es war eine 33 prozentige Chance, dass er gegen Tatsuo kämpfen musste. Mit einem mulmigen Gefühl gingen die Kämpfe in ihre nächste Runde. In ein paar Minuten sollte sich die finale Aufnahmeprüfung entscheiden.
Hey! Danke, dass du das sechste Kapitel von Akuma gelesen hast! Nur noch ein Kapitel, dann beginnt die Geschichte erst richtig! :D
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