Ian bewegte sich nicht, seine Schritte verharrten gefährlich nah am Rand der Klippe, was Elises Herz aus Nervosität höher schlagen ließ. „Hm, vor hundert Jahren, glaube ich. Die Jahre vergehen schnell, und es hat sie niemand beachtet", antwortete Ian und ein Kichern entschlüpfte ihm, als ob eine Erinnerung in ihm aufstieg. „Nun, die Menschen von vor hundert Jahren sind tot, ich bezweifle, dass jemand davon weiß."
„Meister Ian", rief Elise, ihre Stimme von einer gewissen Angst erfüllt, die sie insgeheim zu unterdrücken versuchte. Als sie sah, wie sich Ian leicht zu ihr herumdrehte, betrachtete Elise, wie das orange Licht der Sonne seine Haut in einem lebhaften Honigton leuchten ließ. Sein schwarzes, offen getragenes Haar flatterte im Wind und wehte ihm ins Gesicht, und Elise erkannte seine unbeschwerte Seite, die sich so sehr von dem Ian unterschied, der einige Stunden zuvor im Gerichtssaal gesessen hatte. Und doch war da eine Ähnlichkeit in beiden Facetten seiner Persönlichkeit.