Verwirrt hob sie den Kopf und blickte in seine tief liegenden Augen. Der Mann lächelte dezent und zwang sie durch das Festhalten ihres Kinns dazu, noch tiefer in seine Augen zu schauen. Seine schlanken Finger strichen unsanft über ihre blassen Lippen. Yun Shishi stieß einen Schrei des Schmerzes aus, und er lächelte, wobei sich seine dünnen Lippen zu einem verführerischen Lächeln krümmten. Er trug ein modisches schwarzes Hemd und eine lange Hose; der oberste Knopf war geöffnet und gewährte einen Einblick auf seine anziehende Figur. Seine Größe und breite Statur ließen das geräumige Auto klein wirken. Seine natürlich edle Ausstrahlung milderte die Stimmung im Wagen.
Sie musterte ihn aufmerksam, und das, was sie sah, ließ ihr den Atem stocken. War er tatsächlich ihr Arbeitgeber von vor sechs Jahren? Damals war sie mit einer Augenbinde versehen gewesen und hatte sich kein Bild von ihm machen können. Jetzt, da sie ihn sehen konnte, war er überraschend jünger, attraktiver und eleganter, als sie ihn in Erinnerung hatte! Trotzdem machte sein teuflisches Grinsen und sein verführerisches, aber nachdenkliches Lächeln sie nervös.
Mu Yazhe beobachtete mit Interesse die Unruhe, die Angst und die Überraschung in ihrem Gesicht. Sie wirkte bescheiden und vor allem ängstlich, doch ihre naiven Reaktionen waren ziemlich entzückend! Diese Art von Ungekünsteltheit veranlasste Männer manchmal dazu, Frauen zu verwöhnen, in anderen Momenten trieb sie sie jedoch auch dazu, sie zu erniedrigen, einzunehmen und sogar zu erobern, um dann ihre leidgeprüften und reizvollen Gesichtsausdrücke bewundern zu können.
Sie erkannte, dass er grübelte. Sie schloss ihre Augen, während sich ihre Brust verkrampfte. Er sah, wie ihre Wimpern leicht vor Verlegenheit flatterten. Mit ihren kleinen, fest verschlungenen Händen sah sie bemitleidenswert aus und weckte herzzerreißendes Mitgefühl!
Der Anblick erinnerte ihn an ihr wildes Treiben in der letzten Nacht. Ihre Scheu und ihr anschmiegsamer Körper ließen unerwartet Hitze in seine Lenden aufsteigen. Sein Körper verlangte nach ihr... so sehr, dass er sie am liebsten sofort genommen hätte!
Mit diesem Gedanken im Kopf packte er sanft ihren Nacken, drückte sich an sie heran und drückte ihre weichen Lippen fest zusammen. Ihren warmen Atem spürend, drang er mit seiner Zunge ein und kostete ihren Geschmack gierig.
Der äußerst aufdringliche Kuss versetzte sie in Panik! Mit ihren kleinen Händen stieß sie ihn weg und wehrte sich ängstlich. Sie leistete starken Widerstand, was ihn nur noch mehr entflammte. Er küsste sie noch härter und tiefer bis zum Punkt, an dem sie fast atemlos war, bevor er schließlich innehielt.
Dennoch konnte er es einfach nicht ertragen, sich von ihr zu trennen. Er knabberte sanft, leckte und versuchte ihre Lippen zu besänftigen, die von seiner stürmischen Zuneigung leicht angeschwollen und wund waren.
Sie war durch den Kuss überwältigt und verfiel in einen Taumel, während ihre Wangen sich röteten. Ihre Reaktion war unbeholfen, fast einfältig. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Er war überzeugt, dass sie keine Show abzog. Eine so arglose Reaktion konnte man nicht vortäuschen.