Chapter 32 - Blutlinie

In einem Besprechungsraum befanden sich Lyanna, Avalon und Sirius in einer ernsthaften Unterredung.

"Wir haben alle Spuren akribisch verfolgt, aber es gibt keine Anzeichen von Ronad", berichtete Lyanna mit bedachten und direkten Worten. "Er hat sich versteckt."

Avalons sonst so beherrschte Haltung bekam Risse. Er ballte die Hände zu Fäusten und schlug mit heftiger Intensität auf den Tisch, der dumpfe Schlag unterstrich seine Frustration.

"Dieser verflixte Schuft!", stieß er wütend aus.

Sirius versuchte schnell, ihn zu beruhigen,

"Avalon, atme tief durch", empfahl er. "Er kann sich nicht für immer verstecken. Früher oder später erwischen wir ihn."

Auch Lyanna unterstützte die beschwichtigenden Worte von Sirius.

"Er hat recht, Avalon. Du solltest dich ausruhen. Seit dem Vorfall hast du keine Pause eingelegt. Verbringe Zeit mit deiner Familie", drängte sie. Avalon arbeitete unermüdlich seit Ariels Tod und verbrachte immer weniger Zeit mit seiner Familie, verpasste Frühstücke und Abendessen.

Obwohl Lyanna eine gewisse Befriedigung daraus zieht, anderen Leid anzutun und ihre Qual zu beobachten, ist sie doch in der Lage, Mitgefühl zu zeigen, vor allem wenn es um Personen geht, die ihr am Herzen liegen. Es schmerzt sie, Avalon so zu sehen.

Avalons Antwort war von unnachgiebiger Entschlossenheit geprägt. "Mir geht es gut", erwiderte er mit fester Stimme. "Findet ihn einfach."

Mit einem scharfen Scheppern schob Avalon seinen Stuhl zurück und erhob sich. Die Spannung im Raum schien mit seinem Weggang zuzunehmen, die Schwere seiner Emotionen hing wie eine unausgesprochene Bitte in der Luft.

Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum und ließ seine Kollegen zurück.

Nachdem er gegangen war, kehrte die Stille zurück und Lyanna tauschte mit Sirius einen bedeutungsvollen Blick aus, eine stille Anerkennung der Herausforderungen, die sie noch zu bewältigen hatten.

"Wir müssen etwas tun. Er gibt sich selbst die Schuld an Ariels Tod", äußerte Sirius besorgt. Er befürchtete, dass Avalon sich selbst zerstören könnte.

"Das Einzige, was wir jetzt tun können, ist Ronad zu finden. Hoffentlich wird Avalon dann wieder er selbst", erwiderte Lyanna entschlossen. Dann schien ihr etwas einzufallen und sie fragte: "Wie läuft dein Training mit seinem Kind?"

Sirius lächelte und antwortete,

"Es könnte sein, dass wir bald ein weiteres Monster im Team haben."

***

Nachdem er mehrfach vom Roboter besiegt worden war, entschied sich Atticus, seine Stärke durch das Trainieren seiner Blutlinienkräfte zu steigern. Er wollte nicht, dass jemand erfährt, dass er seine Blutlinie bereits mit sieben Jahren erweckt hatte.

"Ich werde mir die Bibliothek anschauen", entschied er.

Nachdem Anastasia Atticus die Erlaubnis zum Training erteilt hatte, gewährte sie ihm Zugang zu verschiedenen Ressourcen, einschließlich der Bibliothek der Ravensteins.

Als Atticus die Bibliothek betrat, wurde er von einem riesigen Bereich hoher Regale begrüßt, die mit Büchern gefüllt waren. Sein Blick fiel auf einen einzelnen Tisch, auf dem eine kleine, unauffällige Plattform stand. Er näherte sich ihr und legte vorsichtig seine Hand darauf.

Daraufhin materialisierte die Plattform die Sammlung von Büchern, die er gesucht hatte – Bücher über Blutlinien.

Stunden vergingen, in denen er sich in die Seiten der Bücher vertiefte. Schließlich entwarf Atticus ein umfassendes Trainingsprogramm, das auf seine einzigartigen Fähigkeiten zugeschnitten war und das er gewissenhaft durchführte:

*Meditation und Elementeverbindung:* Atticus begann jeden Tag mit einer konzentrierten Meditation, um seinen Geist auf die Elemente einzustimmen. Er visualisierte sich umgeben von den Elementen - Erde, Wasser, Feuer, Luft - und tauchte sein Bewusstsein in deren Wesen ein.

*Elementvisualisierung:* Während der Meditation verfeinerte er seine Fähigkeit, sich die Elemente lebhaft vorzustellen. Er rief in Gedanken Flammen herbei, spürte Wassertropfen, fühlte die Stabilität der Erde und erlebte das Sausen des Windes. Diese geistige Übung sollte seine Verbindung zu jedem Element stärken.

*Physisches Training mit Elementenaffinität:* Um die Elementarkräfte körperlich zu manifestieren, baute er diese in sein Trainingsprogramm ein. Er übte beispielsweise feuerstärkende Schläge, wasserbasierte Bewegungen, erdegefestigte Stellungen und windbeschleunigte Sprints.

*Umweltimmersion:* Atticus nutzte die Trainingsanlage, um Orte zu simulieren, die reich an bestimmten Elementen waren und stärkte so seine Verbindung zu ihnen. Er hielt extremen Temperaturen stand, tauchte in Naturgewässer ein, trotzte starken Winden und meditierte umgeben von Gesteinen und Mineralien, wobei er an seine Grenzen ging. Diese intensive Erfahrung sollte seine elementare Abstimmung verstärken und seine Blutlinienkräfte steigern.