LERRIN
Eine Stunde später war das Zelt dunkel, alle Laternen waren erloschen. Das Lager war ruhig in den Stunden des Schlafes - aber für Lerrin war kein Schlaf in Sicht.
Er lag im Bett, starrte an die Decke des Zeltes und schwankte zwischen Wut und Angst hin und her.
Suhle war nicht aus dem Zelt geflohen. Damit musste er sich selbst beruhigen - obwohl die Versuchung groß war, den Vorhang zurückzuziehen und sich zu vergewissern, dass sie sich nicht irgendwie hinausgezaubert hatte, ohne dass er es merkte. Aber das würde er ihr nicht antun. Er hatte ihr versprochen, dass sie ihren eigenen Raum haben würde, und er würde sein Wort halten.
Sein Wort.
Seit er ihr diese Erinnerung geschickt hatte, ging sie ihm immer wieder durch den Kopf, und das, was seine Aufmerksamkeit erregte, war der Moment, in dem Reth ihn anflehte, kein Gelübde abzulegen. Sich nicht durch einen Schwur zum Töten zu verpflichten.
