Lina ließ sich erschöpft mit dem Gesicht nach unten auf ihr Bett plumpsen. Der Morgen hatte gerade erst begonnen und sie fühlte sich bereits jetzt müde vom Leben. Ihr Zimmer war kalt und dunkel – ganz wie sie es liebte. Je weniger sie sehen konnte, desto besser. Sie schloss die Augen und begann langsam einzuschlafen.
RING! RING!
Das laute Klingeln ihres Telefons riss Lina jäh aus dem Schlummer. Stöhnend rappelte sie sich auf, um den Hörer abzunehmen.
"Hallo?", murmelte Lina, ohne auf den Anrufer zu blicken. Sie drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Stille.
"Hallo?", versuchte sie es noch einmal.
"LINA!", schallte Isabelles Stimme aus dem Hörer. "Mach schon, sag mir deine Adresse, bevor mein Bruder sich aus den Seilen befreit!"
So etwas hörte Lina wahrlich nicht alle Tage. Sie setzte sich auf und gähnte laut.