Ein weiser Mann sagte einmal, das Einzige, was gefährlicher sei als Unwissenheit, sei Arroganz. Jetzt verstand Lina, warum.
Geduldig hielt der Mann, dem sie wünschte, er würde tot umfallen, eine Tasse ihres Lieblingskaffees in der Hand. Sie beäugte das eisgekühlte Getränk, das größtenteils aus Cashew-Milch mit einem ordentlichen Spritzer Kaffee bestand. Sie hielt ihre Verärgerung zurück und schob sich an ihm vorbei.
"Behandelst du so deinen Gott?" fragte Kaden mit einer freundlichen Stimme, die keine Anzeichen einer Drohung erkennen ließ.
Lina ignorierte ihn und machte sich auf den Weg zum Privatparkplatz, der nur wenige Meter von ihrer Galerie entfernt war. Als sie ihren Ausweis in der Nähe der Beifahrerseite durchzog, konnte sie seine spöttischen Schritte hören. Selbst der Wachmann erstarrte bei seiner Anwesenheit und brach in Angstschweiß aus.
"Wenn Sie am helllichten Tag entführt werden wollten, hätten Sie das sagen müssen. Die Tiefgarage ist nicht sicher..."
