Manchmal fragte sich Lina, wo alles schiefgelaufen war. An den Tagen, an denen ihr Weinglas leer und Flaschen den Boden neben ihren Beinen übersäten, der Mond trüb war und ihre Augen glänzten, ging sie ihre Schritte im Geiste zurück.
Inmitten ihres Lebenserfolgs, des Geldes, das sie verdiente, und ihres glänzenden Rufes als eine der besten Kunstkuratorinnen in Ritan fragte sich Lina, warum sie dem Wein verfallen war. Der Likör war süß, ja sogar süchtig machend, aber er erfüllte sie eher mit Kühle als mit Wärme. Wie seine Berührung.
Lina wusste, wann und wo alles den Bach hinuntergegangen war. Zweifellos war es das unsichtbare Misstrauen. Er hielt Liebe umklammert, und sie griff nach allem, was sie lieben konnte.
An dem Morgen, an dem Lina erwachte, begann und endete alles. Umgeben von der frostigen Kälte des Zimmers lagen ihre Hoffnungen zerbrochen zu ihren Füßen, wie die Stücke ihres Herzens. Was war Liebe doch für eine bittersüße Angelegenheit.