Als Lina ins Auto stieg, um nach Hause zu fahren, schaute sie nicht einmal aus dem Fenster. Ihr Blick war nach vorne gerichtet, konzentriert. Im Rückspiegel sah sie, wie sich die Silhouette ihres Großvaters immer mehr verkleinerte. Als junges Mädchen dachte Lina, ihr Großvater sei der mächtigste Mann der Welt. Er war alt, aber sein Wort hatte mehr Gewicht als das all seiner Söhne zusammen.
Sie dachte zurück an die Zeiten, in denen sie auf seinem Schoß saß, ihm beim Schachspielen zusah und es von ihm lernte. Sie erinnerte sich an die sanfte Berührung ihres Kopfes, wenn sie gewann. Und sie erinnerte sich an seine tiefe Stirnfalte, wenn sie verlor. Dann fiel ihr ein, wie sie einmal beinahe von seinem Schoß gerutscht war, als er vor Ärger und Enttäuschung aufstand. Zu der Zeit war ihr nie in den Sinn gekommen, dass sie darauf vorbereitet wurde, Vorsitzende zu werden. Jetzt aber erfasste sie die Wahrheit und eine Gänsehaut lief ihr über die Arme.