Chereads / Die Biografie eines außergewöhnlichen Magiers 2 die Reise nach Esyia / Chapter 2 - Part 1: Auf den Spuren der hohen Magier  Kapitel 1: Ende gut, alles gut? Könnte man zumindest annehmen 

Chapter 2 - Part 1: Auf den Spuren der hohen Magier  Kapitel 1: Ende gut, alles gut? Könnte man zumindest annehmen 

Was! Ich sehe dich an deinen Schreibtisch schreiben? Du machst freiwillig noch einen Teil?

Tja Merlin, ich war selbst überrascht, aber in Elystria kam der erste Teil meiner Biografie so gut an, da habe ich mich mit Thorsten kurzgeschlossen, ob es im Bereich des Möglichen wäre, dass ich meine Suche nach Jenson Jeevah nicht auch noch öffentlich machen könnte und er hat tatsächlich ja gesagt. 

Na, dann mach ich uns eine Kanne Tee in deiner Küche und geselle mich zu dir. Das wird ein Augenschmaus vom aller feinsten werden. 

Oder vom aller hinter finstersten. 

„Nein Thorsten, bitte, ich will nicht mir ist das so peinlich."

Heulte ich meinen Chef in den weißen Mantel, der mit rot gestickten Löwen verziert war. Ihm wäre beinahe die Krone der Höchsten vom Kopf gefallen. Seine rechte Hand, meine Wenigkeit in dem Fall, warf sich vor ihm auf den Boden und hielt seine Beine fest, wie ein kleines Kind, was unbedingt Süßigkeiten wollte. Wie ihr vielleicht schon festgestellt habt, ich hatte nicht wirklich Lust auf das, was vor mir lag. Thorsten löste mich und versuchte auf mich gut einzureden. Unser höchstes Staatsoberhaupt war schwarz, wie alle Menschen aus Sebteka, er hatte komplett goldenen Augen und hatte eine blank polierte Glatze und war insgesamt ein sehr attraktiver Mann, würde ich auf Männer stehen, wäre das eine gute Sache gewesen, jedoch war ich auf die Welt gekommen und hatte beschlossen, dass ich auf Frauen stehen, meiner Meinung nach die für mich bessere Entscheidung. 

„Komm schon, Loki, das ist eine große Ehre."

„Den ersten Platz bei einem Wettfliegen zu gewinnen, ist eine große Ehre, dass hier ist einfach nur peinlich."

Ja, das war, nach Lesen und zeichnen auch ein Jahr nach den Ereignissen des ersten Buches mein Hobby, mittlerweile fanden die Rennen, die durch den Bürgerkrieg abgesagt wurden, wieder statt. Meine treue Renndämoneneule war stets an meiner Seite. Auch an diesem Vormittag unter dem Sternzeichen Widder stand er neben mir und auch er redete mir gut zu. 

„Loki, auch wenn ich mich über jede schöne Siegerschleife freue, dass hier ist nochmal eine andere Größenliga."

„Ist mir egal, ich will nicht!"

Ein großer, blonder Junge, mit saphirblauen blauen, ein paar Sommersprossen und wunderschöner Figur hockte sich zu mir. Er trug auch einen weißen Mantel, nur deine roten Verzierungen zeigten allerlei Heilkräuter und das rot-weiße Diadem auf seinem Kopf hatte einen Anhänger in Form eines Äskulapstab. Man sah dem hohen Magier Nummer zwei, Noman Adyn, meinem besten Freund auf diesen Planten, an, dass er ein begnadeter Mediziner war. Der einzige Mann, mit dem ich jemals geschlafen habe, sah mich an und sagte: 

„Lolo, ich habe auch erstmal schlucken müssen, als man das Krankenhaus mit meinem Namen eingeweiht hat, aber am Ende war ich wahnsinnig stolz darauf."

„Das ist aber was anderes!"

„Inwiefern ist das, was anderes, junge Dame?"

fragte mich ein weiterer Mann. Anders als die anderen Beiden trug er eine schwarze, lange Lederhose, ein schwarzes Hemd, darüber den unverkennbaren schwarzen Mantel, zusätzlich war geschmückt mit Schmuck, die an Totenköpfen und Skeletten erinnerten. Er hatte lange schwarze Haare, hellblaue Augen und ein makelloses Gesicht. Auf seiner Schulter saß ein Phönix, seine Ehefrau. Merlin und Ignis Woods, an der Hand hielt er ein anderes Mädchen, sie war fast zehn, trug wieder ihre langen, gelockten braune Haare offen, hatte kastanienbraune Augen und war wunderschön. Sie trug ein braunes Latzhosenkleid, da drunter ein weißes Stoffhemd, und sehr zu meinen Widerwillen, da es einfach noch zu kalt war, keine Leggins, dürfte ich vorstellen, meine kleine Schwester Kahletra Humoria Woods. 

„Auf dem Gebäude steht nur Noms Name, mir wurde eine zehn Meter Statue gebaut, die auch noch meine Hackfresse ganz Elystria präsentiert."

Obwohl ich gar nicht mal so schlimm aussah. Persönlich sagte ich immer, dass ich sehr detailliert war. Ich hatte ein Feuermahl über meinen rechten, blauen Auge, das andere Auge war grün, ich hatte Apfelrote Haare, Sommersprossen und seit letztem Jahr, woher auch immer das kam, bekam ich an meiner rechten Wange, an ihrem Wangenknochen befand sich eine feine Narbe, eine andere Hautfarbe, ja ich hatte zusätzlich auch noch Vitiligo. 

„Oh wie süß, Loki geniert sich."

Die Beiden Hüterinnen, die jüngeren Schwestern von Merlin, traten auch zu uns. Es waren zweieiige Zwillinge. Die ältere war blond haarig, trug meistens Kleider mit warmen Farben, hatte die typischen Woods hellblauen Augen und sah sehr nett aus. Das war die Tagmagierin Alezsa Woods. Ihr Zwilling war schwarzhaarig, hatte auch die hellblauen Augen der Woods Familie. Sie hatte eher Merlin als Vorbild und dass sah man auch in ihren Kleidungstill, A-Lyn war das Nesthäkchen der Familie Woods. Sie hatte das auch gesagt. 

„Ja tu ich und ich gebe das auch gerne zu. Ein Denkmal und dann auch noch ausgerechnet dort."

Wir standen in meinen Raum im Palast von Tag und Nacht, dem Herzen von der magischen Hauptstadt Kanori, der nördliche Teil gehörte dem sogenannten Rat der Dreizehn, zu dem Noman, Thorsten und auch ich gehörten. Mir sollte aufgrund meines Sieges in der sogenannten Nacht der grünen Flammen, der Siegesnacht über unseren erbitterten Erzfeind, den Negativen, ein Denkmal gewidmet werden und das an dem Ort, an dem ich den Rest ihrer Anhänger verbannt hatte. In meinen alten zu Hause. Ich hieß einmal Jeevah. Meine Familie waren die größten Unterstützer von Nightmare und Day Light, den negativen Gegenstück von Solar und Moon, unseren Erlösern. Aber ich konnte fliehen und mein Meister, mein Adoptivvater, holte mich zu sich und bildete mich aus. Durch ihn war es mir möglich gewesen so ein starker und praktisch unbesiegbarer Magier zu werden und den Sieg im Bürgerkrieg von Elystria, der modernen magischen Welt, für uns zu gewinnen. Leider verlor ich in dieser Nacht mit einem mächtigen Fluch infiziert, musste Schmerzen ertragen, unter denen ich beinahe zerbrach, aber am schlimmsten war der Verlust meiner ersten, großen Liebe, Thalia Heartwoods. Aber ich hatte es gut überstanden, Schatten spürte ich gar nicht, genauso wie andere Infizierte, und daher, dass ich wieder auf der Pirsch war, ging es auch meinen gebrochenen Herzen so langsam wieder besser. Auch wenn die Flirtversuche immer in einen One Night stand endeten, ich war wieder glücklich. Ich wäre sogar noch glücklicher gewesen, wenn ich nicht eine zehn Meter Loki einweihen müsste.

„Loki, reiß dich zusammen."

Befahl mir Merlin und ich seufzte. Langsam stellte ich mich hin. Trotzdem war mir schlecht. Natürlich könnte diese Bestialität nicht irgendwo in Kanori stehen, sie musste in Whalia, einer anderen Präfektur stehen, und natürlich auch noch dort, wo das Familiendorf der Jeevah stand. Mir war sehr, SEHR unwohl bei dem Gedanken dahin wieder zurückzukehren. Die Nacht des grünen Feuers war zwar schon lange überstanden, aber die Statue mit meinen Gesicht und ein neuer Bau war auf den Grundstück auch noch geplant. Ein Museum über den Bürgerkrieg explizit. Also wird jeder der das Museum besucht, also sämtliche Schulklassen und sonst noch Magier, diese gigantische Monstrosität zu Gesicht bekommen. Das war so peinlich. Demnächst würde auch noch der zweite Jahresstag der Nacht der grünen Flammen kommen und bis dahin sollte dann auch das Museum fertig sein. Der Gedanke an einem neues Museum war schön, der Gedanke, dass diese Statue dort stehen würde, war peinlich. 

„Du hast noch eine halbe Stunde Nummer eins, ich geh schon mal und begrüße die ganzen Politiker, ich sollte mich auch noch um die Liveübertragung kümmern. Merlin, sorg dafür, dass sie auch wirklich kommt."

Noman begleitete Thorsten und ich blieb in meinen Raum im Palast des Rates der Dreizehn zurück. Ignis, Kalli und die Hüterinnen wollten sich auch noch schick machen und zogen sich kurz zurück. Ich hingegen blieb mit Roro und Merlin in meinen Raum. Ich öffnete das Fenster Dort stand auch schon eine Schachtel Zigaretten herum, ich setzte mich auf das Fensterbrett und rauchte, um irgendwie runterzukommen. Merlin lehnte sich an neben mich an das Fensterbrett, auch er zog eine Schachtel aus seinen Mantel. 

„Gut, dass die weg sind, ich bin so aufgeregt, Merlin."

Vertraute ich mich ihm an. 

„Loki, du musst nicht aufgeregt sein. Das ist eine große Ehre für dich. Dir würde ein bisschen mehr Selbstverliebtheit guttun."

„Nein danke, sonst ende ich womöglich so wie du."

Neckte ich ihn. Wir lachten, wenn auch nur kurz. 

„Es ist ein wenig komisch, ich bin in den letzten vier Jahren von, mich hassen alle, zu mich lieben alle, das geht einfach nicht in meinen Kopf."

„Meine liebe Schülerin, das ist das Leben, du bist so jung und schon so eine berühmte Heldin, verspiel dir das bloß nicht."

„Habe ich nicht vor, Meister."

Das wir uns Meister und Schüler nennen, war reine Gewohnheit, auch wenn ich nach wie vor bei ihm lebte und mit ihm zusammen lernte und forschte, ich war offiziell nicht mehr seine Schülerin, Kalli würde demnächst bei Ignis lernen, weswegen wir mehr Zeit hatten, um nach dem berühmt berüchtigten Okkultismus zu suchen. Außerdem würde ich demnächst auch meine Lehrprüfung ablegen, um eines Tages selbst auszubilden. Trotzdem, ich wollte mit dem Ausziehen und selbst ausbilden warten, bis Kalli bei Ignis durch war. 

„Lass dich einfach auf das Denkmal ein, ich habe die Statue schon gesehen und sie sieht richtig gut aus."

Ich hatte die Statue bisher nur auf dem Papier gesehen, er hatte recht, sie sah sehr realistisch aus, aber ob sich der Künstler darangehalten hatte, war die andere Frage. 

„Du hast recht. Ich habe mich schon so oft auf Sachen eingelassen und sie haben mich nur weitergebracht."

Wir rauchten aus und verbrannten die Zigaretten. Ich schlug mein Notizbuch auf und ging nochmal meine Rede durch. Es war eine kurze Rede, so gerne ich las, ich war eher eine Frau von Taten, nicht von Worten, dass durfte Thorsten gerne übernehmen. Kurz durchatmen und dann öffnete Merlin ein Portal nach Whalia. Ein paar Menschen und Magier waren dort, ein paar wichtige Beamte von Elystria und der gesamte Rat der Dreizehn. Das meine Familie anwesend sein durfte war ein Privileg, das auch nur meiner Familie zukam. Es wurde sich heiter unterhalten, aber als sie mich sahen waren alle kurz still und begannen mit einen Applaus. Ich wurde rot, Merlin neben mir hätte mich beinahe ausgelacht, wäre er nicht direkt neben mir gewesen. Harus, der Kaiser der menschlichen Highlands, und Rulan, der Anführer der restlichen Dämmerungsmagier kamen beide auf mich zu. Harus war mittlerweile Anfang zwanzig, er erzählte mir, dass er demnächst das erste Mal Vater werden würde. Das schöne war, er war seit fünf Jahren auf den Thron und hatte sich seitdem kein bisschen verändert. Er sah aus, wie ein normaler Bürger. 

„Das ist schön, dass du einen Erben bekommst."

„Es wäre noch schöner, wenn du vielleicht die Taufpatin werden könntest."

Fragte er direkt heraus, so wie ich es gern hatte. 

„Aber natürlich, sehr gerne."

Rulan drängte sich jetzt zwischen uns und Harus verabschiedete sich, um sich mit jemand anderem zu reden, ich glaube, es war der König von Konihi. Er lächelte mich an und fragte: 

„So, aber heute geht es ja um dich. Also erzähl, wie geht es dir so zwei Jahre nach Krieg?"

Er wusste, was wirklich in dem halben Jahr geschehen war als ich auf „Reha" war und dass ich mit sehr vielen Traumas zu kämpfen hatte. Trotzdem, mittlerweile ging es mir besser. 

„Besser, viel besser. Noman und ich haben zwar noch regelmäßig unsere Sitzungen, aber es wird wieder."

„Moon sei Dank, apropos du könntest dich mal wieder bei ihm blicken lassen, er vermisst dich."

„Ja, ich weiß. Aber es war in letzter Zeit viel zu tun und ich bin offen und ehrlich, mein Bücherladen könnte auch besser aussehen."

„Ah, wie läuft es mit ihm?"

„Es ist nervig, ich liebe diesen Laden, schon seit meiner Kindheit, aber wenn man eine Baustelle fertig hat, kommen zwei andere. Meine gesamte Freizeit geht für ihn drauf."

„Äh, du weißt schon, dass du ihn im Prinzip mit Magie sofort fertig machen könntest."

Ich lächelte ihn an. 

„Ich bin ehrlich, ich möchte ihn lieber mit meinen eigenen Händen reparieren. Exornaus Speciemes, ist gut, aber es ist nicht der Beste. Da hol ich mir lieber Hilfe, vielleicht hat A-Lyn Lust."

Dann hörten wir einen Gong. Thorsten wollte anfangen und bat die Gäste auf die Plätze. Ich und meine Familie durften auf der Bühne, die dort stand, sitzen, um genau zu sein hinter dem Rednerpult. Ich setzte mich zu ihnen und Thorsten stellte sich ans Rednerpult. Die restlichen hohen Magier, darunter auch Noman, saßen in der ersten Reihe. Er sah mich und hielt seine beiden Daumen hoch. Thorsten begann zu reden, theoretisch hätte ich bei seiner langen Redezeit drei Mal meine Rede halten können. Etwas genervt redeten Noman und ich in Animoris. 

„Um Moons Willen, warum redet er so lange!"

„Ich versteh es auch nicht, Thorsten hat einen Atem, was sowas angeht, da kann ich nicht mithalten."

„Wie geht's Sajin?"

„Sagen wir mal, ich kann nicht mehr richtig laufen, ohne Schmerzen im Hintern zu haben. Seit dem Kriegsende sucht er sich verzweifelt was, aber er findet nichts, weswegen er mich gerade täglich… sagen wir mal aufsucht."

Da kam mir eine gute Idee. 

„Hat er vielleicht Lust mit mir den Laden zu helfen."

„Ehrlich, er macht alles, solange es ihn ein wenig beschäftigt und ich wenigstens die Chance auf einen schmerzfreien Hintern habe und wenn ich ihn dahinzerre."

Ich musste leicht grinsen. Die Beiden waren ein Traumpaar. Trotzdem ging Noman nach wie vor mit mir feiern, auch wenn er mit niemanden tanzte oder flirtete, was auch vollkommen in Ordnung, im Gegenteil ich erwartete es von ihm. 

„Loki, Thorsten ist fertig, hör auf zu Träumen, sonst wird's peinlich."

Sagte mir Noman gerade rechtzeitig. Niemand hatte was bemerkt, ich stand auf, ging aus Animoris raus, um mich hinter das Rednerpult zu stellen. Ich schlug mein Notizbuch auf und begann damit zu reden, nachdem ich einen mächtigen Applaus erhalten hatte: 

„Erstmal möchte ich mich bei allen bedanken, die heute gekommen sind. Es ist mir eine große Ehre diese Statue einweihen zu dürfen", 

Ich wurde leicht rot, wie immer, wenn mir eine Situation unangenehm war. 

„Hier an diesem Ort vor nicht einmal ganz zwei Jahren trug ich die letzte Schlacht für Elystria für die Tag und Nacht guten Magier aus."

Ich versuchte meine Rötung mit Refrescia, dem Erfrischungszauber unten zu halten. Das wollte ich nicht, nicht nach alle dem, was in besagter Nacht geschehen war. 

„Hier zu stehen und zu wissen, dass aus diesen ehemaligen Ort des Verbrechens ein neuer Platz des Wissen wird, macht mich stolz, nicht nur weil meine Position als die hohe Magiern Nummer eins sich um Sicherheit und um Wissen kümmert, sondern weil dieser Platz, der einst grausam und eiskalt war, nun ein Platz sein wird an dem man sich wohlfühlen und geschützt fühlen soll."

Ich atmete tief ein und aus. 

„Ich werde mein Bestens geben, die magische Welt, die mir so viel gegeben hat, weiterhin so zu schützen, wie ich es in dieser Nacht schon getan habe."

Damit beendete ich meine Rede und trat vom Pult an den Rand der Bühne. Ich weiß, die Rede war kurz, aber Thorsten hatte so viel Redezeit beansprucht, dass ich meine Redezeit verkürzen musste. Nicht, dass ich undankbar war, aber es ist schon irgendwie armselig, wenn ein anderer meine Rede übernimmt. Aber gut, ich schnappte mir einen Zipfel der Plane unter dem der Grund für all das hier steckte, Thorsten den anderen und auf Kommando zogen wir eine Plane von einer Statue. Vor mir erschien ein zehn Meter hohen Monument. Es zeigte mich, wie ich ernst rein sah und meine Hände so hielt, als würde ich die Flammen um mich herum zum Wachsen bringen. Das grüne Feuer musste ich persönlich entflammen, dank dem Material der Statue, Perlmuttfarbener magischer Stahl, würde sie nicht schmelzen und die Flamme würde niemals ausgehen. Thorsten erwartete, dass ich das grüne Feuer entflammte. Seit jener Nacht war mein Ignistra grün, warum weiß ich nicht zu hundert Prozent genau, Merlin ging davon aus, dass der König damit was zu tun hat. Ich benutzte Cornxga und meine Flügel, die aussahen wie Bücherseiten, erschienen, sie trugen mich hoch zum oberen Ende des fünf Meter hohen Podestes zu gelangen und setzte Ignistra ein. Ein Halbkreis aus grünen Flammen umschloss die Staue und auch die Augen loderten grün. Um die Statue herum entstand das Museum, es war schon fast fertig. Mir machte die Tatsache, dass es dem Familiendorft der Jeevah zum Verwechseln ähnlich sah, ein wenig Kummer und Angst. Ich segelte zu Boden und sah es genauer an. Wer auch immer diese Statue entworfen hat, er hatte sich wirklich sehr an das Original gehalten und mich weder schöner noch hässlicher gemacht. Magischer Stahl in so eine Form zu bringen erforderte wahre Handwerkskunst. Hinter mir wurde zu einer kleinen Feier aufgerufen. Merlin deutete mir an, mitzukommen. Es war komisch hier zu sein, vor allem, weil der Friedhof der gefallenen Negativen der Jeevah Familie noch da war. Da lag mein Vater. Aus Respekt hatte der Rat beschlossen den Friedhof bestehen zu lassen und ihn zu versiegeln. Kalli hatte das Grab unseres Vaters noch nie gesehen. Ich unterhielt mich mit ein paar Gästen, bis ich mich entziehen konnte verging eine Stunde. Kalli saß mit einen Buch auf den Treppen zur Bühne. Ich hatte ihr das Lehrbuch zur ersten Lektion gegeben, schließlich war sie nur noch ein Monat in der Schule. Sie lächelte und packte das Buch in ihren Rucksack. 

„Hey Kalli."

Sie kicherte und sagte: 

„Du siehst fertig aus. War das so schlimm für dich?"

„Naja, die Statue sieht wenigstens mir ähnlich, ich hatte schon die Befürchtung eine total entstellte Version von mir hier zu sehen. Aber willst du kurz mitkommen? Ich möchte dir etwas zeigen."

Ich stand auf und hielt ihr meine Hand hin. Sie nahm sie verwirrt an und ich zog sie hoch. Hand in Hand führte ich sie zum Friedhof, er war abgesperrt und ich musste erstmal die Absperrung, die nur ein hoher Magier öffnen konnte, öffnen und ich zog sie in den Friedhof. 

„Warum sind wir hier Loki?"

Fragte sie neugierig, der Friedhof war klein, trotzdem musste ich erstmal das Grab suchen. Witzigerweise war dieser Teil des Familiendorfes von meinem grünen Feuer verschon geblieben, als ob es gewusst hätte, dass er hier liegt. Ich hatte das Grab gefunden, es war überhaupt nicht gepflegt worden und ich musste erstmal Exornaus speciemis einsetzen, um es zu reinigen. Matterius Jeevah der zweite, geboren am vierten Tag Fisch 380 v.S.v.E, Suizid begangen am vierten Tag Wasserman 504 n.S.v.E

„Komm her Kalli, ich möchte dir jemanden vorstellen."

Sie kam zu mir und sah sich das Grab an. Ich stellte sie vor mich und hielt ihre Schultern. 

„Kalli, das ist das Grab unseres Vaters."

Sie sah nicht ganz begeistert aus. 

„Er war ein guter Mann, ich bin froh, dass der Friedhof stehen bleiben darf. Es ist gut zu wissen, dass er wenigsten die ewige Ruhe hat, die er verdient."

sagte ich ein wenig erleichtert. Doch Kalli sah das anders. 

„Ich hoffe dieser Negetivbastard bekommt nie die Ruhe, die er verdient."

Ich sah Kalli schockiert an und drehte sie zu mir, nur um in ein wutentbranntes Gesicht zu sehen. 

„Kalli, wie kannst du sowas sagen, das ist unser Vater."

„Und wenn er Solars Vater wäre, er hat sich an deiner Sternzeichenfeier umgebracht und er ist ein Negativer gewesen."

„Nicht alle, die unter den Negativen gelebt haben, sind von Natur aus böse…"

„Doch sind sie, sie sind alle Dämonen! Vor allem die Jeevah!"

Ich sah sie etwas wütend an und merkte, wie sich jemand nährte. Seit der Nacht der grünen Flammen hatte die Assassine, eine Anuyomi Kreatur, einen starken Beschützerinstinkt mir gegenüber entwickelt. Immer, wenn mich jemand wütend machte oder bedrängte spürte ich sie näherkommen, konnte sie aber unterdrücken. Auch wenn ich so wütend auf Kalli war. Sie wusste ganz genau, woher wir kamen. Sowas zu sagen war unnötig. 

„Also bin ich dann auch böse? Und du auch?"

Sie sah mich überrumpelt an. 

„Kalli, weißt du eigentlich, was dieser Mann für uns Beide gemacht hat? Wir wären beide Negative geworden. Ohne ihn, wären wir nicht hier."

Sie sah ausdruckslos auf den Boden. Ich seufzte, das war keine gute Idee gewesen. 

„Tut mir leid, Kalli, das war keine gute Idee, lass uns gehen."

Sie nickte nur und sah nach wie vor nicht besonders glücklich aus. Vor dem Ausgang drehte ich mich noch einmal um und sagte: 

„Antaeplaelis, Mitternachtssonnengewächs."

Das waren die Blumen gewesen, die mein Vater benutzt hatte, um sich umzubringen. Ich schob Kalli aus dem Tor zum Friedhof, sie sprach kein einziges Wort mit mir. 

Hast du deswegen angefangen nach Jenson Jeevah zu suchen?

Unter anderem, lass mich dir das genauer nahelegen. 

Wir saßen beim Abendessen. Man merkte die bedrückte Stimmung zwischen mir und meiner Schwester. Alezsa versuchte uns beide wieder näher zu bringen. 

„Sag mal Kalli, bist du nicht stolz auf deine Schwester?"

„Ja…"

Brummte sie wütend. A-Lyn versuchte es mit mir. 

„Und Loki, du musst zugeben, Kallis Schwertkünste werden immer besser."

„Ja, das werde sie…"

Brummte ich genauso wütend zurück. Die Assassine war in meinen Augenwinkel, nur ich konnte sie spüren und sehen, nicht einmal Merlin bemerkte sie. Sie ging nicht, sondern stand einfach hinter mir, als würde sie auf mein Kommando warten. Danach kam kein Kommentar mehr, von keinen, nur der Ton des Geschirrs was auf die Teller aufkam, war zu hören. Roro saß neben zwischen mir und Kalli und wurde beinahe von der bösen Aura erdrückt. 

„Okay Mädels, jetzt sagt schon, was ist passiert?"

fragte Merlin und versuchte zwischen uns zu vermitteln. 

„Ganz einfach, Loki nimmt einen Negativen in Schutz."

sagte Kalli pampig. Ich hörte das Zischen der Assassine, versuchte aber ruhig zu bleiben

„Ich habe ihn nicht in Schutz genommen, aber er ist unser Vater!"

„Alle Jeevahs sind böse, er auch und er hat auch das Böse in Person geboren!"

sagte sie und sah mich an, leider verstand ich sie falsch, sie meinte eigentlich unseren großen Bruder Matt, der war mir in dem Moment entfallen, gut ich sah ihn auch eigentlich nicht mehr als meinen großen Bruder, auch wenn sein Handeln von Nightmare kontrolliert wurde. Mein klarer Verstand hielt die Assassine mühevoll davon ab, meine kleine Schwester zu töten. Trotzdem sagte ich wütend:

„Ach jetzt bin ich plötzlich das Böse in Person! Nur weil ich die Wahrheit über unseren Vater sage!"

Ich knallte das Essgeschirr hin und nahm Roro. Sie wollte angreifen, also entzog ich mich, bevor es ein Blutbad gab, der Situation. Aber ich wollte mir das auch nicht gefallen lassen, sie war so respektlos in diesen Moment, ob es daran lag, dass sie kurz vor der Pubertät stand oder daran, dass sie einfach einen großen Hass auf die Jeevah hatte, wusste ich nicht. 

„Hey, Loki, wohin willst du!"

Fragte mich Merlin und setzte an mir hinterherzugehen. 

„Irgendwo Hauptsache weg!"

„Gut verpiss dich!" 

Schrie mir Kalli noch hinterher, doch ich knallte die Haustür mit so einer Kraft hinter mir zu, dass einige von Merlins Büchern aus dem Regal fielen. Ich befahl Roro sich groß zu machen und setzte mich auf ihn. 

„Wohin fliegen wir?"

fragte er unsicher. Seit dem wir damals auf „Reha" gegangen sind, verhielt er sich manchmal so. 

„Zum Palast, ich werde heute Nacht nicht in diesen Haus schlafen!"

„Du warst schon lange nicht mehr so wütend…"

Ich schrie einfach und raufte mir die Haare, bevor grüne Flammen aus meinen Mund kamen streckte ich den Kopf hoch. 

„Wow…"

Ich kam ein paar Minuten später auch dort an und legte mich auf das Bett. Durch den abendlichen Flug mit meiner liebsten Eule war ich etwas abgekühlt und gab Merlin Bescheid, wo ich war, bevor ich mich auf dieses verdammt harte Bett legte. 

„Sag mal Loki, was hat dein Vater eigentlich gemacht, dass du so gut von ihm redest?"

fragte mich Roro und setzte sich auf meinen Bauch. 

„Er hat mich nach Kanori geschickt und mich ermutigt zu fliehen."

„Nur das?"

„Er ist gestorben, als ich vier Jahre alt war, da konnte er nicht mehr für mich tun. Er hat sich umgebracht. Trotzdem hatte er es geschafft, Matt und mir alle Geschichten über die hohen Geschwister erzählt, er hat uns aufgeklärt. Ich bin mir absolut sicher, dass ich ohne ihn nicht hier wäre."

Roro sah mich bewundernd an. 

„Er war ein guter Mann… Wahrscheinlich einer der wenigen guten Jeevahs."

„Das darfst du nicht sagen. Was ist mit den ganzen anderen Jeevahs, die die zu Zeiten der hohen Geschwister gelebt haben."

„Über die gibt es nur ein Passagen in Moons Aufzeichnungen und auch das ist nicht viel. Schließlich sind einige von ihnen spurlos verschwunden."

„Doch, lass uns doch nach diesen einen Suchen… diesen Jenson."

„Jenson? Glaubst du wirklich, dass die Jeevah auch nur einen Mann verschont haben und sei es ihre eigene Familie, die sich den Negativen widersetzt haben?"

„Dafür gibt es keine Beweise."

Da hatte er zwar recht, jedoch lag es eher im Bereich des Unmöglichen, dass die einzig guten Jeevah überlebt hatten. Aber ich war auch zu müde, um darüber nachzudenken. 

„Roro, lass uns schlafen gehen. Ich denke morgen darüber nach."

Ich drehte mich auf die Seite und Roro legte sich unter meinen Arm. 

„Tenebras."

Der Raum wurde dunkel. 

„Schlaf gut, Roro…"

„Du auch, Lolo…"

Doch ich schlief die ganze Nacht nicht. Es hatte fast drei Stunden sinnloses Herumdrehen gebraucht, bis ich mich aufsetzte und nach meinen Kommi griff. Im selben Moment, in dem meine Finge den grünen Stein berührt hatten, rief mich jemand an. 

„Luxis Zimmerlicht."

Ich setzte mich auf, zog meine Shirt über mich und nahm den Anruf entgegen. Ich sah nur ein schwarzes Bild. 

„Hallo?"

fragte ich unsicher. 

„Du suchst nach Jenson, richtig?"

Mir fuhr es kalt den Rücken runter. Die Stimme wurde so stark verstellt, dass sie unerkennbar war. 

„Komm in den Garten der Solar."

Dann wurde der Anruf beendet. Die Assassine war wieder da, dieses Mal wollte ich sie aber nicht wegschicken. Roro schlief tief und fest, also stand ich allein auf und zog mir meine Lederjacke an. Im Garten war gerade niemanden, aber, egal, ob dieser Magier gut oder böse war, ich würde hingehen und mir anhören was auch immer er oder sie zu sagen hatte. Das Schloss war bedrückend schwer, wenn das Schloss der Geschwister dunkel und leer war. Ich kam an einen Turm, an seiner Spitze lag der Garten unter einer Glaskuppel. Noman, der nach Riguldos Verbannung sich dem Garten angenommen hatte, hatte ihn zwar öffentlich gemacht, aber nur unter bestimmten Zeiten und mit Anmeldung, so wie ich mit der Bibliothek von Moon. Zu den Schließzeiten durften nur der Rat der Dreizehn beides betreten, Moons Bibliothek wieder nur mit Anmeldung, weil ich ihn mit dem Schlüssel erstmal einfangen musste. Vorsichtig öffnete ich die Tür zum Garten und schloss sie hinter mir. Ich war sehr gespannt, wer überhaupt in der Lage war, sich so gut vor den Wachen zu verstecken, dass er selbst nach Schließung noch dort war. Also sichte ich den ganzen Garten ab. Ich hielt eine Lichtkugel in meiner Hand, die ich mit Luxis hergestellt hatte. Hier war niemand, nicht einmal eine kleine Aura spürte ich. Vielleicht spielte mir nur jemand einen Streich. Wie auch immer derjenige an den Namen gekommen war. Ein Seufzen verließ meinem Mund und meine Beine drehten gerade ab, als ich ein Rascheln hörte. Ich sah zu einem Baum, der sich leicht bewegte. Vorsichtig trat ich näher und eine Mappe mit losen Blättern wurde mir entgegengeworfen. Schneller als ich nachdenken konnte fing ich sie und trat hinter den Baum. Da war niemand. 

„Na Nummer eins, lange nicht mehr gesehen."

Hörte ich eine mir bekannte Stimme sagen. Die Assassine stand sofort Rücken an Rücken mit mir. Diese Stimme hatte mir schon die Informationen zu Riguldo gegeben.

„Wer bist du?"

Ich suchte zwischen den Zweigen nach jemanden. Die Assassine war auch aufmerksam. 

„Ich bin eigentlich gar nicht da."

„Komm mir nicht mit dieser Kindertour. Das macht mir keine Angst."

„Ich meine das wörtlich, körperlich bin ich nicht da."

„Ist das deine besondere Fähigkeit?"

„Das möchte ich nicht preisgeben und außerdem habe ich etwas anderes mit dir zu bereden. Das betrifft diese Aufzeichnungen. Du suchst Jenson Jeevah den Druiden, der als erste Nummer eins an Solars und Moons Seite stand. Ich kann dir leider nur eine Art Schatzkarte geben. Sie führt dich zu seiner besonderen Uhr."

„Uhr?"

„Sie kann die Zeit zurückdrehen. Ich habe sie selbst lange gesucht, aber nicht gefunden. Ich denke, eine ehemalige Jeevah kann sie finden, und damit vielleicht auch Jenson."

„Woher willst du das wissen?"

Doch die Stimme antwortete mir nicht mehr bei mir. 

Boah, das wird ja gruselig.

Was?

Du bist ein Meister des Okkultismus, dem mit Abstand gruseligsten überhaupt, keine Art der alten Formen der Magie beschäftigt sich so sehr mit Toten und Dämonen wie diese, und du machst dir vor einer einfachen Stimme ins Hemd.