Chereads / Die Biografie eines außergewöhnlichen Magiers 2 die Reise nach Esyia / Chapter 4 - Kapitel 3: Jetzt häuft sich doch alles an

Chapter 4 - Kapitel 3: Jetzt häuft sich doch alles an

Wie Ignis da gegackert hat, ich hätte beinahe laut losgelacht… Aber wie weit springst du jetzt?

Zwei Monate, zum einem Rennen der magischen Rennflugliga. 

Zwei Monate später stand ich in einem Zelt und machte mich bereit, ein Rennen zu fliegen. Man durfte bei diesen Rennen keine Magie benutzen, meine Fliegerbrille zeigte nur die Auren anderen Teilnehmer, das war noch legal, da es eher sowas wie ein Peilsender war. Die Assassine stand bei mir und sah mir neugierig zu, wie ich Roro bereit machte, also Krallenschoner überzog, den Sattel weitestgehend zu dezimieren und auch ich stand ohne Lederjacke und Schuhe da, Kommi und Kosmosbeutel waren auch in einer Kiste versaut, die nachher am Ziel auf mich warten würde. 

„Hey, hör mal, ich würde gerne, dass du am Ziel versteckst auf mich wartest."

Sie legte den Kopf schräg. Also seufzte ich und erklärte ihr: 

„Ich darf keine Magie einsetzen und du bist im gewissen Sinne Magie. Also warte am besten bei Merlin und egal was passiert, komme ja nicht zu mir."

Sie nickte eifrig und verschwand. Ich seufzte wieder. Mittlerweile hatte ich nur selten Ruhe vor ihr, sogar beim Duschen stand sie manchmal einfach hinter mir, wenn ich nackt in der Dusche stand! Ich zog noch ein paar lose Federn aus dem Federkleid meiner Eule. 

„Machst du dir Sorgen, dass sie doch eingreifen könnte?"

„Ja, aber ich denke, sie hält sich an den Befehl. Sitzen die Krallenschoner gut?"

Er nickte. Das erste Terrain dieser Liga war die Gebirgskette von Flixia in die Nachbarpräfektur Lamada. Hundert Kilometer. Wir traten heraus und sahen die anderen Teilnehmer. Einige hatten Flugmaschinen, andere hatten Wesen, so wie ich. Zehn waren es in dieser Runde insgesamt, drei Drachen, zwei verschiedene Flugmaschinen, etwas, dass aussah wir ein Heißluftballon und etwas, dass an eine Schubkarre erinnerte, vier Vogelgreife und ich mit meiner Dämoneneule. Rania, die hohe Magierin Nummer sieben, trat hervor und machte mit einem Klatschen auf sich aufmerksam. Als Nummer sieben war ihre Aufgabenbereich Sport und Bewegung, darunter fielen auch die Wettrennen. 

„Also meine Damen und Herren, wir wollen ein faires Rennen, also keine Magie, die Wesen, die in der Lage sind, Magie einzusetzen, oder Fernattacken, wie Feuer speien, dürfen dies nicht, ansonsten wird derjenige sofort disqualifiziert!"

Wir nickten. 

„Die Armbänder, die ihr und eure Wesen gleich bekommt, messen das, zusätzlich werden auch noch hundert Übertragungseulen über euch fliegen."

Wir nickten. 

„Die Flugstrecke kennt ihr, fünf werden in die nächste Runde mit den besten Fünf aus den einigen anderen vier Runden kommen. Also, an die Startlinie mit euch."

Wir gingen beide synchron zu der Startlinie. Er duckte sich, damit ich mich aufsetzen konnte und blieb so. Er war aufgeregt und scharrte mit den Füßen, Roro und ich liebten dieses Gefühl. Ich machte mich so klein wie möglich und setzte die Fliegerbrille auf und sofort nahm ich die Auren der anderen anstrengungslos und ohne Magie wahr. Die anderen Reiter waren genauso konzentriert. Wir warteten auf das Zeichen, ein Feuerwerkskörper, der jederzeit losgehen könnte. Ein Frühstart sorgte für Disqualifikation. Ich sah an den Himmel, Roro geradeaus und auf einmal hörten wir einen schrillen Ton. Der Drache einer meiner Konkurrenten war losgegangen und hatte einen grandiosen Frühstart hingelegt, für den Beide disqualifiziert wurden. Die Kontrolle über sich und sein Reittier war essenziell für diesen Sport, Moon sei Dank waren Roro und ich einander schon so stark verbunden, dass ich mir keine Sorgen machen musste, dass er plötzlich durchging. Wir haben diese Art von Rennen schon ein paar Mal in unseren fast zehn Jahren Rennsportkarriere gewonnen, also erster Platz gewonnen, und selbst wenn wir nicht den ersten Platz belegten, im Finale waren wir immer vertreten und meisten unter den ersten Drei. Ich erkannte einige, auch grandiose Rennflieger, aber auch viele neue Gesichter. Ich sah wir in den Himmel und entdeckte sie endlich, sobald sie in den Farben aufging, waren der Rest von uns weg. Der Zeppelin ging steil nach oben und die Schubkarre stürzte direkt ab und wurde von einer Eule aufgefangen. Wir legten einen guten Start hin und waren direkt unter den ersten Drei. Ein schlanker, kleiner Drache war Augen auf und ein großer Greif war vor mir. Ich kannte Vogelgreife, sie waren ausdauernd, aber würden im Verlauf des Rennens an Geschwindigkeit verlieren. Die restlichen Drachen und Vogelgreife waren schon relativ weit hinten. Diese Drei waren auch begnadete Rennflieger, das sah man ihnen auch an, aber ich wusste, wie ich sie zu überholen hatte. Ich zog Roro nach oben. So flog ich weit über ihnen und lege einen Sturzflug, fünfhundert Meter vor sie ein. Ich winkte ihnen zu, dass war auch nicht frech gemeint, sondern im Flugrennen eine Geste des Respekts. Sie winkten zurück und zogen das Tempo an. Aber Roro war schnell und ausdauernd. Einmal vorne musste schon was ganz Übles geschehen, dass wir nach hinten geworfen wurden. Wie zum Beispiel ein Drache, der beinahe Roros Schwanzfedern mit seinen Feuer versengte. Moon sei Dank konnte er ausweichen. Der betroffene Drache war auf Platz Nummer Fünf und wurde sofort disqualifiziert und aus dem Rennen teleportiert. Nach einigen Minuten und fast über die Hälfte der Strecke später kam mir Platz zwei etwas zu Nahe. Der Drache biss nach Roro, das war erlaubt, aber Roro kickte ihn gegen die Schnauze. 

„Was meinst du, Roro, sollen wir unsere Spezialtechnik anwenden, nah genug am Ziel sind wir."

„Oh ja!"

Ich drückte ihn erst nach unten, ein paar Kilometer flogen wir unter dem Drachen auf Platz Zwei, dann ließ ich ihn nach oben gleiten, bis ungefähr hundert Meter vor dem Ziel. Der Drache war klein und schwarz, sehr aerodynamisch, hatte zwei Paar Flügel und einen Pfeilförmigen Kopf, an dem der sehr lange Hals endete. Seine Schuppen waren jedoch schwer, Roro und ich waren leichter. Wir sahen das Ziel und ich ließ Roro in schraubenförmigen Bewegungen vorziehen und direkt wie eine Kanone ins Ziel. Ich hatte das erste von dieses Mal acht Rennen gewonnen. Die Menge jubelte, als wir zum Stillstand kamen und ich absprang. Auch wenn es im Vergleich zu dem, was uns erwartete kein großer Sieg war, es fühlte sich immer gut an zugewinnen. Der Drachenreiter ging auch ab und beglückwünschte mich. Es war jener Mihael Tengosa, mit dem Noman und ich uns gut angefreundet hatten. Er war etwas älter als wir, fast ein Jahr, seine Unsterblichkeit hatte er mich zwanzig bekommen. Er war etwas größer als Noman und ich, hatte schwarze, kurze Haare und lila Augen, was selbst bei uns unfassbar selten war. 

„Nicht schlecht, Woods, du und Roro ergänzt euch perfekt."

„Danke Mihael, aber du und Luna seid auch sehr gut."

Seine Drächin, die Art hieß Schattenschlüpfer, schmiegte ihren Kopf an seinen, er gab ihr Leckerli, Roro würde seines später in einer sehr großen Form bekommen, so wie immer, wenn wir gewannen. 

„Ich danke dir, dass ich die Bücher aus deiner Familienbibliothek mitnehmen durfte."

„Wenn ich damit einen hohen Magier helfen konnte, jederzeit. Treffen wir uns nachher im Platin Horn?"

„Aber gerne. Ich bringe meine Bagage mit, kommen deine auch?"

Er schüttelte den Kopf. 

„Die alten Spießer sind dafür zu vornehm."

Ich lächelte und ging in ein Zelt, um meine Sachen wieder anzulegen, Merlin und die Assassine standen darin. Sie begrüßte mich fröhlich. 

„Na, glorreiche Überfliegerin, hast du kurz Zeit? Es geht um die Suche im Käse-Gebirge."

„Was ist jetzt passiert?"

„Nichts Gutes, aber auch nichts Schlimmes. Wir haben nur nach zwei Monaten endlich die komplett Südseite abgesucht."

„Dann bleiben ja nur noch Ost, West und Nord, ein Kinderspiel."

Sagte ich ironisch. Das Gebirge war groß und durchlöchert, wir hatten es zu acht abgesucht. Also A-Lyn, Alezsa, Merlin, Sajin, Thorsten, Noman, Kalli und ich. In Mihaels Familienbibliothek hatte ich nichts gefunden, aber wie schon gesagt er wurde zu einen guten Freund, der uns auch unterstützte, in dem er mit Rania alle Tagebücher, die Rulan seinem Vater und seiner Tante angeknüpft hatte, durchforstete. 

„Es ist eine Qual, aber heute Abend lade ich dafür alle ins Platin Horn ein."

„Hört, hört, Nummer eins gibt einen aus. Aber noch was zu der Assassine…"

„Ich bin dran, aber ehrlich gesagt, ich toleriere es, dass sie da ist. Im Gegenteil, sie gibt mir ein komisches vertrautes Gefühl, dass ich bei ihr sicher bin, verstehst du?"

„Lass dich davon nicht täuschen, Anuyomi Unkreaturen sind hinterhältig und sie heißt nicht umsonst Assassine."

Ich nickte, aber um ehrlich zu sein, als so schlimm empfand ich sie gar nicht. Wie schon gesagt, sie gab mir ein komisches, vertrautes Gefühl. Trotzdem bat ich sie doch regelmäßig zu verschwinden, einfach weil ich nicht wusste, wie lange sie von der Anuyomi Welt und von jeglicher Energiequelle getrennt sein durfte. So wie in diesem Moment, ich bat sie bis Mitternacht wegzubleiben. 

Am Abend saßen neun Gestalten und eine Eule im viel zu überfüllten Platin Horn. Sie alle aßen und tranken auf meine Rechnung. Es spielte Musik und ich sah einige Frauen, die mich ansahen und ich meine die Art von Ansehen. Aber ich war mit meiner kleinen Schwester da, die seit einem Monat Ignis Schülerin war. Trotzdem hatte ich seit über drei Monaten kein Sex mehr hatte und Moon, meine Libido war größer als der höchste Berg Konihis, apropos, mir täte eine kleine Ablenkung vielleicht doch ganz gut. Ich sah immer mal wieder zu den hübschen Frauen, wendete mich aber auch immer wieder ab. Mein Kommi vibrierte, die Frauen hatten mir alle ihre Adresse gegeben und angeboten, heute Abend noch verfügbar zu sein. Das waren im Übrigen keine Prostituierten, es gab seit neusten eine Art Verein von Frauen, die es zum Ziel hatten, mit jedem Hohen Magier zu schlafen, was purer Schwachsinn war, wenn man bedenkt, dass einige davon glücklich vergeben waren, leider war ich zu dem Zeitpunkt rollig, weswegen das bei mir ohne Probleme funktionierte. An diesem Abend stand ich auch noch auf der Liste der Damen. Ich antwortete kurz, ich schau, ob ich nachher noch Zeit habe, und konzentrierte mich wieder. 

„Also Kalli, macht dir die Ausbildung Spaß?"

Sie nickte und strahlte mich an. 

„Ich möchte vor allem mal wieder in das Bürgerskriegsmuseum, in Zuge meines Geschichtsunterrichtes. Vielleicht könntest du mich begleiten?"

Eigentlich wollte ich nicht. Ich hatte bei meiner ersten Tour durch das Museum entdeckt, dass die Grotte, der ich gefangen gehalten und gequält wurde, noch immer da ist und auch ein Teil der Ausstellung ist. Ich hatte eine Panikattacke bekommen, die ich Moon sei Dank verstecken konnte, Noman war dabei gewesen und wir haben eine Stunde Trauma Aufarbeitung gemacht. Seitdem machten wir wieder fast täglich Sitzungen. Er wusste sogar von dem, was mir Onkel Jana als Kind angetan hat, er war damals der Einzige, der das wusste. 

„Gerne Kalli, wenn du das möchtest."

Noman und Merlin, die das mitbekommen hatten fanden das gar nicht gut, sprachen mich aber auch nicht darauf an. Kalli lehnte sich an mir an, dadurch, dass die Assassine fast immer bei mir war, konnte Kalli mich nicht umarmen. 

„Hey Loki, sag mal, brauchst du einen Zauberstab?"

Fragte mich Kalli. Sie bastelte seit gerne magische Utensilien, eben wie Zauberstäbe. Zauberstäbe waren in unserer Form der Magie nur eine Art Verstärker, an sich brauchten wir keine, vor allem ich nicht. Aber Kalli machte sie so gerne, und sie war sehr begabt darin. Also nickte ich und sie strahlte wie die Sonne. Sie zog ein Notizbuch heraus und begann zu zeichnen. Ich sah ihr konzentriert dabei zu, dabei bemerkte ich nicht, dass sich jemand an mich anschlich. Meine Aurenwahrnehmung war eh schon durch die fast ständige Anwesenheit der Assassine gestört. Ob er wirklich eine feindliche Absicht hatte, wusste ich nicht, aber er verschüttete sein Sjn über mir. Vor Schreck war ich aufgesprungen. Ein Mann stand hinter mir, es war ein einfacher Kellner, der sich auch gleich bei mir entschuldigte und mir ein Handtuch bringen wollte. 

„Super, jetzt riecht meine ganze Kleidung nach Sjn."

Meckerte ich und versuchte zumindest meine Haare mit Aerialis zu trocknen. Der Kellner kam nicht mit dem versprochenen Handtuch, was mich noch mehr aufregte. Dann hörten wir einen Schrei. Sofort standen Merlin, Sajin, Noman, Thorsten und ich auf, um nachzuschauen. Vor einer kleinen Kammer, wo die Mitarbeiter sich umziehen und eine kleine Dusche hatten, stand eine Magierin, die schockiert und todesängstlich in den Raum starrte. Ich zog sie weg und sah direkt den anderen Kellner, der zerstückelt am Boden lag, irgendjemand, oder irgendetwas hatte ihn zerfetzt. Mir blieb kurz der Atem weg. Es gab keine Restaura, nichts, was auf den Täter hinweisen könnte. Mich beschlich eine komische Vorahnung, was wenn die Assassine dahintersteckte. Aber ich hatte sie nicht gespürt.

Die Leiche wurde abgeholt und wir suchten den Tatort ab. Merlin fragte mich durch das Gedankengespräch Animoris:

„Bist du dir sicher?"

„Ja, sie war das nicht."

„Sei bitte ehrlich, du weißt als hoher und erwachsener Magier mittlerweile Bescheid, was verheimlichen auslösen kann."

Damit meinte er die Tatsache, dass wir die Gedankenkontrolle der Negativen auf manche Anhänger dem Volk erst verschwiegen hatten. Dadurch waren einige sagen wir mal etwas ungemütlich geworden. 

„Ich habe ihren Präsenz nicht gespürt, du wahrscheinlich auch nicht… Aber ich werde sie trotzdem nachher fragen."

Dann sagte Thorsten laut in den Raum: 

„Ich denke, wer auch immer das war, er hat sich gut tarnen können. Loki, lass einen der Sicherheitsbeamten alle Informationen zu dem Kellner sammeln und dir so schnell wie möglich vorlegen lassen."

„Ich werde sofort den besten Detektiv, den ich habe, beauftragen, ich möchte diese Angelegenheit so schnell wie möglich geklärt haben."

Ich zog meinen Kommi und tätigte einen mittlerweile spätabendlichen Anruf bei einem Herren in Merlins Alter, er hatte kurze braune Haare, trug eine Brille über den hellbraunen Augen und trug einen drei-Tage-Bart. Sein Name war Ronpa Errosta und seine Fähigkeit wandelte eine Aura, die in unserer Welt wie eine Art Geruch für normale Magier war, um, in eine Art Film, wie die modernen Menschen es nennen würden, der ihm alles über einen anderen Magier offenbarte. Er war genial und auch mit ihm war ich gut befreundet. Aber er war sehr eigen, was das Annehmen von Aufträgen anging. Meistens wollte er Aufträge die Zitat: seiner Würdig sind. 

„Was ist Loki, ich hoffe du rufst mich nicht umsonst an…"

jaulte er mir verschlafen entgegen. Ich schilderte ihm mein Anliegen und es war etwas, was sein Interesse weckte. Ronpa versicherte mir, dass ich bis morgen Abend alle Informationen zu dem Fall hatte. Wir verließen den Tatort, unsere restlichen Begleitungen waren nach Hause gegangen, was außer bei Mihael und Thorsten, Merlins Haus war. Also machten wir, der Rest, uns auch auf den Heimweg. 

„Das war nicht die Assassine, bevor irgendjemand sonst noch fragt."

Sie sahen mich alle stutzig an. Ich schüttelte nur den Kopf und blieb den restlichen Heimweg ruhig. 

Ich kann mich noch an den Tatort erinnern, kein Wunder war mein erster Verdacht eine Anuyomi Kreatur.

War ja auch offensichtlich, was danach passiert, hat dem Abend noch die Krone aufgesetzt. 

Was du nicht sagst. 

Zu Hause gab uns Ignis noch etwas zum Trinken. Kalli war im Bett, nur wir erwachsenen saßen noch im Salon. Wir warteten, bis die Uhr Mitternacht schlug, dann würde die Assassine wiederkommen und wir konnten sie fragen, was Sache war, auch wenn sie nur mit einem Nicken oder einen Kopfschütteln antworten konnte. Es war eine bedrückte Stimmung, also wollte Noman etwas Musik auf seiner Okarina spielen, was er auch anfangs tat. Meine müden Augen fielen zu und lauschten der Musik, es war ein schönes Lied, was mich kurz sogar wegnicken ließ, als er urplötzlich aufhörte, und ich den dumpfen Aufprall der Okarina auf den Boden hörte. Ich sah zu ihm und dachte, ich hätte einen schlimmen Albtraum. Nomans Adern wurden schwarz und er krümmte sich vor Schmerzen, das war Schatten. Alle stürzten zu ihm, auch ich, bis auch ich urplötzlich diesen grässlichen Schmerz verspürte. Es war ein furchtbares Brennen, als würden meine Adern in Flammen stehen, ein stechen, als würden Kieselsteine durch die Adern reisen. Ich brach zusammen. Merlin kam zu mir, ich sah ihn aber nur verschwommen und hörte ihn kaum. Aber dafür hörte ich Allectors Stimme klar und deutlich. Er zischte mir in die Ohren. Sein abgeschlagener Schädel war in einen meiner Bücher fest versiegelt, ich zog es aus der Jacke und gab es Merlin. Er konnte mit seiner besonderen Fähigkeit, Agilita duplica, besondere Fähigkeiten kopieren. Meine Fähigkeit bestand aus drei Teilen, Libara collectoralis, selecta und memoralis, er konnte nur selecta. Er holte Allector Schädel hervor. Wenn ich recht sah, hing ein kleiner schwarzer Schweif aus dem Schädel. Merlin sah die restlichen Personen schockiert an, bevor er reagierte und mit seinem magischen Schwert Flixia, was mal Moon gehörte, den Schweif herausschnitt. Sofort ging es mir und Noman besser. Mein bester Freund raffte sich auf, ich hingegen blieb kurz auf den Boden. Was war gerade passiert. Allectors Schädel lebte noch. Man sah es kaum, aber ich zitterte Merlin beugte sich zu mir und legte kurz seine Hand auf den Kopf. 

„Alles okay bei dir Loki?"

„Sag bitte nicht, dass er sich doch regenerieren kann…"

Er sah mich etwas unsicher und gequält an. Ich stand auf und nahm ihn ruckartig den Schädel ab. Ein geschickter Griff nach Abendrot machte mein Körper nebenbei ganz automatisch. Ich stellte ihn auf Merlins Tisch ab und schlug mit Abendrot so fest auf ihn, dass das ganze Haus vibrierte. Sogar Sajin sah mich erschrocken an. Noman hingegen war ganz klar und holte seine magische Waffe seinen Speer San-San aus seinem Kosmosbeutel. Er schlug auch damit auf den Schädel, der nicht zerbrach. Wir beide schlugen ein drittes Mal auf den Schädel und Merlins Sofatisch zerbrach in zwei, der Schädel blieb unverletzt. Bevor wir aber noch einmal draufschlagen konnten, hielt uns Merlin auf. 

„Genug jetzt!"

Schrie er so laut, dass die Wände wackelten. Wir sahen ihn beide emotionslos an, später erzählte er mir, dass er sich kurz erschrak, so einen Blick hatte er bisher bei keinen von uns Beiden gesehen. Seine Ansage war aber trotzdem wirksam, wir packten die Waffen langsam und geordnet weg. 

„Das war gruselig, ihr Beide habt total komisch gewirkt."

Stelle A-Lyn fest. 

„Sag Mal A-Lyn hast du nicht gerade gesehen, was passiert ist? Dieses Ding lebt noch und kann sich sehr wohl regenerieren. Wir müssen ihn vernichten."

„Ja, aber wenn ihr mit euren Waffen auf einen massiven, unzerstörbaren Schädel einhämmert, zerstört ihr nur mein Haus!"

Er reparierte seinen Wohnzimmertisch mit Magie und nahm den Schädel. 

„Vielleicht könnten wir es mit einer Versiegelung versuchen?"

Schlug er vor.

„Keines der Kinder von Day Light oder Nightmare hat sich jemals versiegeln lassen, wir haben es so oft versucht sie zu versiegeln und es hat nie funktioniert."

„Ich meine nicht so eine Versiegelung, Loki, komm mit. Das, was ich dir jetzt zeige, betrifft Anuyomi."

Er ging die Treppen hoch und ich ihm hinterher. Das war einer der mittlerweile sehr selten gewordenen Momente, in denen ich mich noch wie sein Schüler fühlte. Außer die Tatsache, dass Merlins Büro mittlerweile für mich frei zugänglich war, da ich ebenfalls Meisterin des Okkultismus werden wollte. Merlin und ich hatten in den letzten zwei Jahren aber nur wenige Bücher mit vereinten Kräften zusammentragen können, dafür hatten wir zwei weitere alte Sprachen ausgegraben und gelernt, die okkultistische Runensprache und die druidische binäre Sprache, zusätzlich zu der alten Sprache der Urmagier, die wir eh schon konnten. 

„Ich habe noch etwas gefunden, als wir beide das letzte Mal in den Highlands waren. Schau dir das bitte Mal an."

Er zeigte mir ein Notizbuch. Ich schlug es auf und fand die druidische Sprache. Zu eurer Information, die Druiden waren damals so eine Art Zwischending, also zwischen den Urmagiern, die ihre Magie aus der Natur, den Chakren und anderen Lebensenergien zogen, als auch aus den Okkultisten, die ihre Macht aus dem Reich der Toten und aus der Anuyomi Welt zogen. Und aus dem Druidentum und der Urmagie reformierten die hohen Geschwister die moderne Magie, auch die Jeevah waren einst mächtige Druiden. So die extrem gekürzte Kurzfassung. Ich übersetzte im Kopf die Sprache und fasste es laut zusammen: 

„Eine Versiegelung, die noch stärker ist als die sechsfache von Riguldo, die schon als undurchdringbar gilt… Aber die Zeichen, ich erkenne sie nicht, das ist keine alte Sprache, weder die von uns Magiern noch von den Menschen."

„Ich habe eine etwas längere Erfahrung mit dem sechsten Auge gemacht und bin so weit es mir möglich war nach Esyia geschaut. Loki, wem auch immer dieses Notizbuch gehört hat, er war dort, die Schriftzeichen sind esyianisch."

„Esyianisch!"

Er nickte. 

„Ich habe leider keine Grundlage, um ihre Bedeutung zu entziffern, aber laut diesen Druiden ist das eine noch besser Versiegelung, die speziell für solche Wesen wie Allector gemacht wurden. Wir könnten zwar nur am Wachsen hindern, nicht daran sein Gift in dir und Noman zu kontrolliere, aber nach wie vor besser, als dass er uns die Kinder wiederbringt."

„Jedoch es ist auch ein großes Risiko, was wir eingehen, wir können nicht sagen, dass wir die Versiegelungen erfolgreich angewendet haben."

„Hast du eine bessere Idee?"

Leider musste ich verneinen, mein Meister war faul und ein Schelm, aber er war und ist der Stärkste Magier überhaupt.

„Dann lass uns versuchen diese Zeichen so gut zu imitieren, wie wir können."

Oh Mann, Merlin, wir müssen das absolut öfters machen. Mir fehlt das Forschen mit dir. 

Ja, aber nicht vor neun Uhr morgens. 

Du denkst auch nur ans Schlafen, oder?

Ignis hatte zwei Tassen Tee in Merlins Büro gebracht, was von zerknüllten Papier durchflutet wurde. Das restliche Haus schlief, nur wir Beide waren wach. Es war weit nach Mitternacht, aber wir kamen nicht weiter. Die Zeichen stimmten immer überein, aber sie gaben keine Aura oder sonst was ab, es waren einfache Fetzen Papier mit komischen Schriftzeichnen. Ich war am Ende: 

„Merlin, es ist weit nach Mitternacht, wir schaffen das nicht."

„Seit wann gibst du so schnell auf?"

Ich seufzte genervt. 

„Ich habe morgen eine Sitzung mit dem Rat der Dreizehn, danach müssen wir das Käse-Gebirge weiter absuchen und du darfst nicht vergessen, dass ich vor ein paar Stunden einen Ausbruch Schatten hatte, ich bin so müde…"

Das sah er dann auch ein. 

„Na gut, morgen ist auch noch ein Tag, lass uns beide ins Bett gehen."

Doch bevor ich ins Bett gehen konnte, stand die Assassine bei uns und sah auf die Schriftzeichen. Vorsichtig nahm sie sie in die Hand. Sie gurrte traurig in drückte die Papiere an sich. Diese Unkreatur hatte so etwas wie nostalgische Gefühle. Die Person, die hinter der Assassine stand, war eine Auftragskillerin aus Esyia. Sie gurrte nochmal traurig und ließ die Papiere fallen. Merlin und ich sahen uns an, wir hatten beide dieselbe Idee. 

„Hey, ich will nicht, dass du dich schlecht fühlst",

Merlin sah mich etwas genervt an, er war nicht gerade ein Freund davon, wie ich mit ihr umging, wie ihr schon gemerkt habt, aber wenn ich nicht gerade von jemanden angegriffen wurde, war sie eigentlich ein nettes Wesen, hört sich komisch an, ich weiß.

„Aber könntest du uns helfen?"

Sie sah mich an und schüttelte den Kopf. Stimmt, sie konnte nicht reden, außer ihrer Falle konnte sie auch nichts an Magie verwenden. Allectors Schädel lag auf den Tisch, also nahm sie ihn hoch und sofort schwang ihre Aura um. So abgrundtief böse hatten weder Merlin noch ich sie jemals gespürt. 

„Bist du dir sicher, dass sie nicht den Kellner getötet hat?"

„Ich bin mir nicht mehr ganz sicher."

Ich trat näher an sie, wohlwissend, dass sie mir niemals was tun würde. 

„Hey, hör mal, er ist gerade inaktiv, ich bitte dich, lass ihn mich wieder in mein Buch sperren."

Zögerlich drehte sie sich zu mir und überreichte mir den Schädel, den ich sofort zurück in mein Buch mit besonderen Gegenständen packte. Sie wurde wieder „normal". Trotzdem, egal wie sehr mein Kopf versuchte, sie als gut abzutun, er realisierte auch, dass sie das womöglich doch nicht war. 

„Merlin, lässt du uns kurz allein?"

„Das ist mein Büro! Leg sie woanders flach!"

„Ich leg sie nicht flach! Ich will nur kurz mit ihr unter vier Augen reden."

Er verdrehte die Augen und verließ das Büro. Sie sah neugierig in meine Richtung und gurrte genauso neugierig. Ich packte sie an den Schultern, die Bandagen, die ich griff, waren eiskalt, doch weich, sie rochen so vertraut, aber ich wusste nicht, woher ich ihren Geruch kannte. 

„Hast du den Kellner umgebracht?"

Sie legte den Kopf fragend schief. 

„Sei ehrlich."

Sie schüttelte den Kopf und ich wette, hätte sie ein Gesicht gehabt, hätte sie es vor Schreck verzogen. 

„Ich… weiß nicht, ob ich dir glauben kann. Schließlich hat Merlin recht, du bist nach wie vor eine Anuyomi Unkreatur."

Sie wich zurück. 

„Bitte… geh erstmal wieder in deine Welt und bleib da, bis ich dich rufe."

Sie stampfte wütend mit dem Fuß auf. 

„Folg bitte meinen Befehlen, weiß überhaupt der König, dass du dich regelmäßig zu mir bewegst? Es zu deinem Besten, bevor irgendwas Schlimmeres passiert, geh und warte bis ich dich rufe."

Sie wirkte unsicher, aber tat, um was ich bat. Mir war kurz komisch. Als wäre das ein Fehler. Warum bedeutete dieses Wesen mir so viel? Klar, es war schon von Anfang an so, immer wenn ich sie im Bürgerkrieg rief, war sie meine beste Verbündete. Wir Beide verstanden uns. Daher, dass sich Merlin besser mit den Monstern und den Fremden verstand, dachte ich, das hätte eine ganz natürliche Ursache, so auf die Art, man kann halt nicht jeden mögen. Aber je länger sie dauerhaft an mir hing, desto mehr… mochte ich sie? Keine Ahnung wie ich das beschreiben soll. Ein kleiner Seufzer kam aus meinen Mund und ich verließ das Büro. Merlin stand an den Treppen und sah mich ernst an. 

„Was ist, Merlin?"

Er seufzte und rieb sich die Schläfen. 

„Bitte sag, dass dir nicht wirklich was an ihr liegt?"

Ich schüttelte den Kopf. Das ich wissentlich meinen Meister anlog war mir klar und es war gegen alles, für das ich stand. Er hat mir das Versprechen abgeluchst, nachdem ich das mit Kerans Tagebuch verschwiegen hatte, dass ich ihn nie wieder etwas verheimlichte, auch wenn lügen und verheimlichen etwas anderes ist, es kam mir trotzdem wie ein erneuter Verrat an dem Mann vor, der mich großgezogen hatte, auch wenn es eine kleine Lüge war. 

„Alles gut, Merlin. Also machen wir uns morgen wieder auf in das Käsegebirge?"

Er nickte und drehte um, um endlich ins Bett zu gehen. Ich schliff mich hinterher und versuchte dieses komische Gefühl in meiner Magengegend zu unterdrücken. 

Als mein Körper eigentlich die Tiefschlafphase erreichen hätte sollen stand ich urplötzlich an einen mir nicht fremden Ort. Der Anuyomi Welt. Das nervte mich ein wenig. Ich sah vor mir den König. 

„Hallo Loki, lange nicht mehr gesehen."

Er reichte mir die Hand und ich musste mich unterhaken.

„Es ist lange her, habe schon gedacht du würdest deinen Gefallen nie einfordern. 

Ich stand in seiner Schuld, da er mir in jener Nacht einen großen Teil seiner Kraft gegeben hat. 

„Lass uns ein Stück gehen. Du bist sicher neugierig, warum ich mich zwei Monate, nachdem die Assassine angefangen hat mit dir auf Kuschelkurs zu gehen, erst melde. Sagen wir mal, wir hatten hier unten einige Missstände zu klaren."

stimmt, die Welt war dunkler geworden. Es gab noch mehr Anuyomi Wesen, aber Merlin und ich konnten sie nicht rufen, ein Wunder, dass es da nicht schon früher zu Auseinandersetzungen gekommen war. 

„Aber das ist nicht der Grund, war ich dich gerufen habe, das sind meine Probleme, das hat dich nicht zu kümmern. Es geht um sie."

„Die Assassine?"

Er nickte nur. 

„Du merkst dieses vertraute Gefühl, das hat auch einen Grund. Weißt du die Assassine ist was ganz Besonderes. Anders als die Fremden, die Monster oder gar ich scheint sie Gefühle zu haben, Erinnerungen an zärtliche Episoden ihres Leben. Zu meinen Bedauern muss ich leider zugeben, dass ich dir nicht sagen kann, wie du damit zusammenhängst, ich weiß nur dass du auf jeden Fall nach Esyia musst, um auf ihren Spuren zu laufen und herauszufinden, wer sie war. Das ist der Gefallen, den ich von dir einfordere."

„Verzeih, wenn ich einen gutmütigen Herrscher in Frage stelle, aber was hast du davon?"

„Viele der Anuyomi Kreaturen sind neidisch und wollen sie… noch toter sehen, als sie eh schon ist. Nur ich scheine zu wissen, wie wichtig sie ist, wenn sie befreit wird, habe ich Ruhe. Im Übrigen wirst du bei Jenson Jeevah eine vollständige Aufzeichnung über alle Anuyomi Wesen finden. Wenn du das alles schaffst, werde ich dir einen Wunsch erfüllen. Alles, was du willst, solange es lebt. Deinen Bruder zum Beispiel."

„Deine Gutmütigkeit macht mich stutzig."

„Sei dir Gewiss, das ist reiner Eigennutz. Mehr von meinen Leuten kommen an die Oberfläche, sie würde frei sein und ich habe meine Ruhe."

„Okay, aber es wird dauern, das Käsegebirge…"

„Such, den höchsten Nördlichsten Punkt, die am höchsten belegende Höhle wird der Raum sein. Der Raum ist mit Karotonis verdunkelt. Setzt den Gegenzauber Kanitonis ein."

Ihm war es wirklich ernst, wenn er so viel rausrückte. 

„Gut, okay, ich stehe in deiner Schuld, also werde ich das tun, was du willst, es springt halt auch genug für mich dabei heraus."

„Schön, dass du das so siehst. Dann wünsche ich dir viel Erflog und Loki und denk immer daran, was passiert, wenn du stirbst."

Sagte er und die Welt um mich herum zerbrach. Sofort fühlte ich mich panisch. Es war, als wurde meine Seele aus diesem Zustand fallen und mitsamt meinen Körper auf den Boden aufschlagen. Moment, warum hate ich plötzlich Schmerzen und wieso war es kalt? Ja, Nummer eins war wirklich aus ihrer Hängematte gefallen. Aber das war egal, ich rappelte mich auf und rannte rüber in das Zimmer von Merlin. 

„Luxis!"

Sagte ich und das Licht ging an. Merlin sah auf und kniff die Augen zusammen. 

„Wir sind doch erst vor zwei Stunden ins Bett gegangen, was willst du schon von mir?"

„Ich weiß, wo wir Jensons Höhle finden, mach dich bereit und nimm genug Kosmosbeutel mit. Ich habe das Gefühl, dass wir viel mitnehmen werden."

Er rollte sich gelangweilt aus dem Bett. Vom Dachboden hörte ich Alezsa und A-Lyn streckten ihre Köpfe runter. 

„Lolo, was ist los?"

Fragte A-Lyn und rieb sich die Augen. 

„Ich und Merlin müssen wohin, bleibt liegen."

„Wohin geht ihr?"

Fragte Alezsa mich misstrauend weiter. 

„Hat Loki doch gerade erklärt. Wir Beide sind zum Morgengrauen wieder da."

„Ja, oder sie wirft dich auch noch den Negativen zum Fraß vor, so, wie sie Urian zum Fraß vorgeworfen hat."

Ich habe im letzten Buch mal erwähnt, das Alezsa eigentlich sehr nett war, mir gegenüber nicht mehr, seit das mit Urian ans Licht gekommen war. Und danach auch nie wieder. 

„Alezsa, geh schlafen, sonst bekommen wir beide Probleme, und glaub mir das willst du nicht."

Drohte Merlin, ich hingegen ging kurz ins Bad, um meine Kleidung aus diesem Berg an Wäsche zusammenzusuchen. Alle, wirklich alle, bunkerten ihre noch guten Klamotten im Bad, bei sieben Magier, ja Sajin und Noman lebten auch nach meiner Ansage an die Familie von Atrien noch hier, war er fast so groß wie ich, Ignis war darüber nicht sehr erfreut. Die Tür war zu einen kleinen Spalt offengeblieben, ich hörte alles, was sie über mich sagte. 

„Ich trau ihr nicht, Merlin, wer weiß, was sie dir antun wird. Sie ist eine Negative, die sich als gutes Schaf tarnt, vergiss niemals, ihren Großvater haben wir es zu verdanken, dass Moon und Solar gefallen sind."

„Jetzt halt mal die Luft an, das ist meine Schülerin und praktisch meine Tochter. Ich vertraue ihr, außerdem ist das Unsinn, Loki ist keine Negative. Das alles ist eine dumme Verschwörungstheorie, sowas darfst du nicht glauben."

„Du bist wirklich ein Narr in allen Formen."

Sagte sie und man hörte sie wieder auf den Dachboden verschwinden. Sie traute mir nicht, ich hoffte, dass wenigstens Merlin mir noch traute. Ich trat aus dem Bad und sah Merlin gähnend auf mich warten.

„Muss ja ein ganz heißer Tipp sein, wenn du so lebensmüde bist und mich aufweckst."

Wir gingen die Treppen herunter und ich erzählte ihm von allem. 

„Neue Anuyomi Unkreaturen und dann weckst du mich erst jetzt!"

Er packte mich, riss den schlafenden Roro von seiner Schlafstange im Wohnzimmer und stürmte aus seinen Haus. Wow, er war so euphorisch, wenn es um Anuyomi ging. 

Wir erreichten den Norden und hielten nach dieser einen Höhle Ausschau. Es war kalt, roch nach Regen und war insgesamt die Ankündigung eines verregneten Sommertages. Merlin und ich waren ruhig, mich wurmte der Gedanke, dass es Alezsa vielleicht doch schaffen könnte einen Keil zwischen uns zu treiben. 

„Sag mal, wie hoch ist denn das Gebirge? Oh Moon, ich will endlich mehr zu Anuyomi erfahren."

„Du bist echt manchmal wie ein kleines Kind."

„Sagt die, die mit einer Unkreatur kuschelt."

„Und nochmal, ich kuschle nicht mit ihr! Sie ist lediglich… nett zu mir."

Er sah mich an und hob die Augenbrauen. 

„Das ist nicht dasselbe, vertrau mir. Du weißt doch, was der König über sie erzählt hat, sie ist anders. Wer weiß, was dahintersteckt."

Er kicherte. 

„Du bist rollig, oder?"

fragte er kindlich nervig. Ich schlug ihm leicht gegen die Brust. Er schubste mich leicht. Nein, Merlin vertraute mir. Wenn mir ein Magier auf dieser Ebene vertraute, dann er. 

„Ich unterbreche euren Kampf auf Leben und Tod nur ungern, aber wir sind da. Das muss die Höhle sein."

„Woher willst du das wissen?"

Fragte Merlin stand im Sattel auf. Ich hinterher und merkte auch, warum Roro das so genau wusste. Diese Höhle war von dem mysteriöse Aura von Karotonis durchzogen. Wir sprangen vor ihren Eingang, bevor er auf meiner Schulter landete, flog Roro einen Looping. 

„Kanitonis."

Der Schleier verschwand und wir konnten die Höhle betreten. Als wir ein paar Meter weiter rein gingen, waren wir nicht mehr in einer Höhle, sondern in einem Haus. Eher einen Turm, randvoll gepackt mit allem möglichen Kram. 

„Wir haben ihn gefunden… Nach zwei endlosen Monaten der Suche…"

stellte Merlin mit Tränen in den Augen fest. 

„Tu nicht so. Los komm, lass uns die Bücher einpacken. Genauer schauen wir sie uns zu Hause an."

Doch Merlin stürmte vor raus und wurde von einer magischen Fallen in die Luft gejagt.

„Merlin!"

Er flog drei Meter in die Luft und knallte wie ein nasser Sack zu Boden. Sofort war ich an seiner Seite und wollte ihn auf ernsthafte Verletzungen untersuchen, doch er wimmelte mich ab. Moon und Solar sei Dank, dass die Falle sehr, sehr alt war und er hatte außer einen Schreck nichts Weiteres abbekommen hatte. Er klopfte den Dreck aus dem Mantel und sagte:

„Lieber Vorsicht walten lassen, wer weiß, was hier noch so alles lauert."

„Ich hole Blue, sie kann vielleicht riechen, was hier noch so alles ist."

Er nickte. Ich zog das Buch mit all meinen Wesen, mittlerweile hatte ich fast hundert Wesen in diesem Buch. Ich suchte Blues Bild. 

„Libara selecta."

Sie erschien und freute sich uns zu sehen. Ich holte zwar regelmäßig, um genau zu sein täglich, meine Wesen aus dem Buch, trotzdem freuten sie sich immer sehr. Ich mochte Blue, weswegen ich sie öfters zum Helfen rausholte. Wir sammelten zu viert alle Bücher, die Jenson Jeevah zurückgelassen hatte, ein. Ich kletterte ganz nach oben und befand mich in einem Kuppel aus weiß-grauen Marmor. Es war wie ein Wohnraum eingerichtet, mit Bett, einer Dusche und Toilette, einer kleinen Küche, einen Schreibtisch und einen Wohnbereich. Hier hat mein Großonkel gewohnt. Ich betrat den Raum und sah mich um. Vor allem den Schreibtisch, den auf ihm lagen noch einige Pergamente, die so vollgeschrieben waren, dass ich kaum entziffern konnte, was er geschrieben hat, woher ich die Sauklaue hatte, wusste ich nun. Es waren seine letzten Tage in Elystria…

Ich bin mir dabei absolut sicher, wenn ich all diese Schritte befolge, dann wird der Rest meiner Familie und ich fliehen können. Es wird immer enger für uns und leider hat sich mein kleiner Bruder Matterius den Negativen zugewandt. Er wird uns mit absoluter Sicherheit vernichten. Die einzige Hoffnung, die uns bleibt, ist, dass Moon und Solar ihre Deckung aufrechterhalten. Ich und meine Leute reisen nach Esyia. Ambera bleibt bei Moon und ihren Sohn Rulan. Mir wäre es lieber, wenn sie und ihr Sohn mitkommen würden, aber Rulan hat eine Verpflichtung seinen Leuten gegenüber und Ambera will Moon treu bleiben. Ich habe meine Uhr auch schon an meinen Nachfolger überreicht, vielleicht findet er in der Vergangenheit eine Lösung. 

Er hätte die Aufzeichnungen sicher nicht einfach so liegen lassen. Es zeigte zwar nichts davon, wie er nach Esyia kommen wollte, aber es gab mir die nötigen Beweise. Die originalen Jeevah waren real, sie lebten irgendwo in Esyia. Merlin trat zu mir. 

„Er ist in Esyia."

Sagte ich und gab ihn die Papiere.

„Na super, wie kommen wir dahin?"

Ich überlegte kurz.

„Die zweite Nummer eins, Marius Jeevah, vielleicht hatte er auch Aufzeichnungen darüber. Er war Jensons Cousins. Er hat hier mit ein paar anderen Jeevah die Stellung gehalten, während Jenson schonmal die Frauen und Kinder mitgenommen hat. Danach wurde es Matterius Jeevah der erste, der die Beiden ja verraten hat. Lass uns nach seinen Raum als nächstes suchen."

Er seufzte. Er hasste Schnitzeljagden. 

„Mach dir keine Sorgen, ich weiß, dass er irgendwo im Schloss der hohen Geschwister liegt."

„Na wenigstens etwas."

„Haben wir alles?"

„Absolut."

Wir kamen zu Hause an. Es war früh morgens und alle sahen uns müde an. Sie standen auf der Veranda und sahen uns erwartungsvoll an. Wir hatten fünf Kosmosbeutel und unsere Mäntel, Schrägstrich Lederjacke, vollgepackt und streckten sie stolz hoch. Die anderen applaudierten und wir kamen zu ihnen. 

„Alles, was Jenson in seinem Geheimraum hatte. Aber leider wissen wir nur, wo er ist, nicht wie er dahingekommen ist."

Erklärte ich und Noman legte seinen Kopf schief. 

„Laut den Papieren, die wir dort gefunden haben, ist er in Esyia, die Wegbeschreibung hat Marius Jeevah, er war der Cousin von Ambera und Jenson und die zweite Nummer eins. Ich erläutere es bei der Konferenz."

Er wurde aschfahl, daher, dass er noch in Schlafanzug dastand, hatte er wohl vergessen, dass wir in einer Stunde eine Konferenz hatten. Schnell stürmte er wieder rein, um sich umzuziehen. Sajin schimpfte leise vor sich hin, nicht über seinen Partner, sondern über seinen ehemaligen Schüler. Wir gingen alle kurz rein, Ignis wollte mir noch ein Frühstück reindrücken. 

„Hast du diese Nacht überhaupt geschlafen, Loki? Ach Mädchen, eines Tages wirst du vor Erschöpfung Tod von der Stange fallen."

Sagte sie und stellte mir eine Tasse Kaffee hin. Gab es bei uns äußerst selten, da alle in diesem Haus leidenschaftliche Tee Trinker waren. Deswegen schob ich die Tasse Kaffee auch schön weit weg von mir, bevor ich mir einen Tee machte und mir einen ordentliche Portion Rühreier auf den Teller lud. 

„Du musst dir um mich keine Sorgen machen, ich pack das schon. Im Bürgerkrieg haben Merlin und ich teilweise gar nicht geschlafen."

Sie sah mich trotzdem noch besorgt an. 

„Du achtest generell wenig auf deine Gesundheit, du solltest weniger rauchen und Sjn trinkst du auch zu viel!"

„Ja Mama, ich weiß."

Merlin neben mir grinste sich einen ab.

„Du brauchst gar nicht so dumm zu grinsen, du solltest ihr eigentlich ein besseres Vorbild sein!"

„Sie ist achtzehn! Sie braucht mich nicht mehr als Vorbild!"

Noman kam von oben herangerast und sagte:

„Ich als ihr Arzt finde das auch nicht gut… bin aber selbst nicht unbedingt besser, weswegen ich nichts sage. Also Loki, lass uns gehen."

Sagte er ungeduldig und ich aß den letzten Rest auf. Wir traten vor die Tür und fanden Ronpa vor. 

„Loki, das mag dich vielleicht interessieren, aber der Kellner war in einer Mafiazelle, er hat versucht dich mit Säure zu übergießen, als er aber zu echten Sjn griff, wurde er von seinen eigenen Männern ungelegt."

Als ich das hörte, fiel mir ein Stein vom Herzen. Es war nicht die Assassine und dementsprechend auch nicht ich. 

„Schick mir deine Infos, ich nehme die Zelle nachher auseinander."

Das tat ich auch mit Pauken und Trompeten. Das war ein Freudentag, das sag ich euch. 

„Gerne, viel Spaß."

Ach, unsere liebe Ignis. Immer besorgt um andere. 

Manchmal zu sehr, aber was haben wir auch teilweise zusammen weggeraucht. 

Gut, dass die Dinger anders als das menschliche Äquivalent keinen Schaden verursachen, hätte keine Lust darauf gehabt, dass meine Lunge aussieht wie ein Brathühnchen. 

Boah, Mann Merlin, jetzt kann ich deinetwegen nie wieder Hühnchen essen!