Als die sauberen, schwarzen Stiefel vor der großen Eichentür zum Stehen kamen, hob Nicolai die Hände und stieß die Tür zum Büro seiner Mutter auf, bevor er eintrat.
"Hast du mich gerufen, Mama?" fragte Nicolai mit einem süßen Lächeln und einem schmeichelhaften Blick. Er wusste immerhin, warum seine Mutter ihn gerufen hatte.
"Ja, das habe ich", antwortete Inez und hob den Kopf von den Dokumenten, die vor ihr lagen. Sie blickte ihren Sohn an, der so lächelte, als wäre alles in bester Ordnung, und verengte die Augen. Eines wusste sie gewiss: Nicolai machte solch einen Gesichtsausdruck nur, wenn er sich etwas hatte zuschulden kommen lassen.
Und diesmal war definitiv etwas mit ihm nicht in Ordnung.
