'Abigail wurde wieder rot, aber sie folgte trotzdem seinen Anweisungen. Sie kniete sich hin, schwang ein Bein über seinen Oberkörper und setzte es auf die andere Seite, sodass sie ihn rittlings überspannte, wie von ihm gefordert.
"Gut", sagte er und lächelte zufrieden.
Abi blickte auf den obersten Knopf seines Hemdes. Ihr Gesichtsausdruck war immer noch friedlich, so friedlich, dass Alex die Augen zusammenkniff. Gerade als sie die Knöpfe öffnen wollte, hielt Alexander sie erneut auf.
"Blicke mir in die Augen, Abigail. Öffne sie ohne deinen Blick von meinem zu lösen", sagte er und Abigail nickte unschuldig.
"In Ordnung."
Abigail sah auf und in dem Moment, als sie seinem intensiven Blick begegnete, empfand sie plötzlich ein seltsames Gefühl. Sie hatte das Gefühl, er würde tief in ihre Seele blicken, als ob er nach dunklen Geheimnissen suchen würde, während sie sich einfach in seinen Augen verlor. Seine Augen waren wie ein schwarzes Loch, das sie ohne Vorwarnung, ohne Gnade und ohne Ausweg in sich aufsaugte.
Sie starrte intensiver in seine Augen, versuchte, so tief wie möglich zu sehen, konnte aber nur an der Oberfläche dessen, was er war, kratzen. Sie fühlte sich hypnotisiert und schluckte instinktiv. Ihr Atem wurde unregelmäßig, ihr Mund wurde trocken, und die Hitze seines Körpers durchdrang sie langsam, als ob sie in ein kochend heißes Bad versinken würde.
Sie fühlte, dass sie die Kontrolle über ihren Körper verlor. Sie beugte sich vor und ließ ihre Hände von seiner Brust bis zu seinem Hals gleiten, auf der Suche nach dem obersten Knopf seines Hemdes. Als sie ihn gefunden hatte, öffnete sie ihn langsam, ließ ihre Finger hinunter gleiten und öffnete den nächsten und den übernächsten, ohne ihren Blick von ihm zu lösen.
"Du lernst schnell, kleines Lämmchen", sagte er mit einem zufriedenen Lächeln, fast so, als wäre er stolz auf ihre ausgezeichnete Arbeit.
Mit seinen Worten brach er den Bann, den er über sie geworfen hatte, und sie konnte endlich ihren Blick von ihm losreißen. Ihre Augen wanderten jedoch nach unten, um ihre Arbeit zu überprüfen, und begegneten einem Anblick, der ebenso faszinierend und verlockend war.
Abigail schluckte unbewusst, als sie dieses perfekte Geschöpf betrachtete. Sie errötete, als sie ihre Hände über seine glatten Schultern und entlang seiner Arme gleiten ließ, um sein Hemd vollständig auszuziehen. Dann stand sie auf, bewegte sich von ihm herunter und bat ihn, sich auf den Bauch zu legen.
Alexander lächelte nur und tat gehorsam, was sie ihm auftrug.
Doch als sie seinen nackten Rücken sah, schlug Abi vor Schreck die Hand vor den Mund. Auf seinem Rücken prangte ein Tattoo. Das Tattoo bedeckte fast seinen ganzen Rücken und zeigte das Bild eines schwarzen Drachen. Sein Kopf begann auf Alexanders rechter Schulter, sein Körper schlängelte sich seinen Rücken hinunter und endete mit seinem Schwanz auf seinem unteren Rücken. Die Details waren erstaunlich und sehr präzise ausgeführt, fast so, als könnte er jeden Moment zum Leben erwachen. Seine kalten, durchdringenden Augen blickten in die Welt hinaus, als würde er seinen Herrn bewachen, und er sah bedrohlich aus, als würde er keinerlei Gnade für jeden zeigen, der in seine scharfen Klauen geriet. Seine scharfen Zähne waren gefletscht, ein Signal an alle anderen, sich fernzuhalten, und seine Schuppen waren schwarz wie Mitternacht, ein Symbol für die Dunkelheit der Welt, in der er lebte.
Sie war verblüfft. Der Drache war atemberaubend. Er war zweifellos ein Kunstwerk, so auffällig und schön wie sein Meister, doch sie wusste nicht, warum ihr Herz traurig wurde, als sie ihn ansah. Der Drache strahlte nur immense Macht und Dunkelheit aus. Seine Augen waren ebenso kalt und beängstigend wie Alexanders, aber aus irgendeinem seltsamen Grund, den Abi nicht genau benennen konnte, hatte sie das Gefühl, ihn berühren und umarmen zu wollen, so wie sie es bei Alexander getan hatte.
"Hör auf zu starren, kleines Lämmchen. Oder hat dich mein Tattoo erschreckt?" fragte er in spöttischem Ton.
Zu seiner Überraschung streckte das Mädchen die Hand aus und berührte seinen Rücken, zeichnete zögernd die Umrisse des Drachens nach und streichelte ihn, als wolle sie ihn zähmen. Alexander war sprachlos. Diese Reaktion hatte er offensichtlich nicht von ihr erwartet.
"Hat das weh getan, als sie dir das Tattoo gestochen haben?" fragte sie und Alexanders Körper versteifte sich.
Nach einem Moment lächelte er.
"Du redest, als wäre es lebendig, Abigail. Weißt du nicht, dass Mädchen üblicherweise davor Angst haben?"
"Warum? Wenn ich es betrachte, habe ich das Gefühl, es könnte mich lebendig verschlingen. Es sieht beängstigend aus, aber… ich habe keine Angst… Denn, ich denke, dieser Kerl hier sieht genau so aus wie du."
Etwas seltsam, antwortete Alexander nicht mehr. Er war eine Weile lang still und seine Stille machte Abi ein klein wenig nervös. Was war geschehen? Hatte sie etwas Falsches gesagt?
"Ich… ich fange jetzt an", sagte sie, um das Thema zu wechseln, und schließlich sprach der Mann wieder.
"Du solltest. Ich kann es kaum erwarten, dass du endlich anfängst."
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Wir kommen unserem Ziel immer näher ^^
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