Schild des Verstandes-Selena-1
"Wir leben in einer Welt mit Monstern. Wesen …" Die Worte der Lehrerin liefen weiter… lange, schwafelnde Worte, denen Sel nicht im Ansatz folgen konnte.
Langsam driftete ihr Geist ab, zu einer Erinnerung an die frühen Schultage.
Grundschule, um genauer zu sein. Jene ersten, freudigen Wochen, in denen Schüler morgens die Eltern wecken um endlich wieder in die Lernstätte zu kommen.
Und an eben einem solchen Tag fand sich auch eine Lehrerin im Thema der Inmati wieder, der Monster, um welche sich im Laufe der Geschichte Mythos und Erzählungen rankten.
Eine neue Schülerin jedoch, hatte sich an diesem Tag der
Klasse angeschlossen und fiel Sel sofort auf. Den rotes Haar von dieser Intensität und
Länge fiel jedem auf. Selena, mit ihrem einfachen, braunen Haar, wurde damals von
typischem kindlichen Neid erfüllt. Nicht zuletzt auch durch eine Schleife, ,so kunstvoll geschnürrt, das sie den Kopf der neuen Schülerin noch weiter zierte.
Doch der Tag blieb Selena nicht wegen der Schleife in Erinnerung ... zumindest nicht ganz.
Wie gesagt, auch damals sprach die Lehrerin von den Inmati … oder wie sie später sagte, Monster. Wörter die nicht selten gleichgestellt wurden.
Doch etwas bewegte die Neue zum widersprechen: «Nicht alle Inmati sind Monster !«
Selena hatte so offenen Protest von einer Neuen nicht erwartet. Die Lehrerin anscheinend auch nicht, zumindest ließ ihr Blick dies vermuten. Sie rief das Mädchen vor die Klasse, welche auf dem Weg bereits in Schweiß und Tränen ausbrach. Dennoch, die Lehrerin bat sie, ihre Aussage zu erläutern … Erläutern, Selena wusste damals nicht einmal was das heißt.
So wohl auch nicht die Neue nicht, welche stammelte und druckste. Selena bildete sich ein,
das die schöne Schleife auf dem Kopf zu rauchen begann. Zusehends wurde jene Unsichere rot, doch es war erst als sie vollends in Tränen ausbrach, das ihr Haar entflammte, die Schleife tatsächlich verdampfte.
Die Hitze musste enorm gewesen sein, den selbst die so unschuldige Selena spürte wie ihren Augen gegen die Trockenheit tränten.
Viele Kinder, gerade jene in den ersten Reihe sprangen auf und rannten panisch in den hinteren Bereich des Raumes, »Weg vom Monster«.
Ein Gedanke der sich in dem Kopf einer noch so unwissenden Selena festfraß, auch tat das aber die Reaktion der Lehrerin. Diese war ganz ruhig, ihr Blick ging zu einem Punkt im hinteren-oberen Eck des Raumes… zu einer Kamera, wie sich später herausstellte.
Die nächste Erinnerung, die Sel hat, ist wie Personen in Ausrüstung den Raum stürmten, das Mädchen nahmen und verschwanden. Es war nichtmal ein richtiger
Kampf, keine Spuren, kein Blut. Nur die Erinnerung. Tage später erfuhr Selene, dass ihre Retter der ›Schild des Verstandes‹ war. Die offiziele
Körperschaft, um Menschen vor allen den Monstern und Unnatürlichkeiten abzuschirmen, welche sie bedrohten.
Es war dieser Tag, der Selenas Wunsch für die Zukunft formte. Sie nannte sich fortan Sel, trug die Haare kurz, trieb mehr Sport mit ihrem Vater. Alles um später ein Soldat
des Schildes werden zu können, um die Menschen zu schützen. Das sie sich kurz vor dem Eintritt in den Schild die Haare blond färbte, hatte jedoch andere Gründe …
Doch nun stand die andere Lehrerin plötzlich vor der blonden Sel: »Miss Munfru, ich habe Sie etwas gefragt?« Die Stimme eindringlich und pikiert. Röte stieg in das Gesicht der Angesprochenen, welche sofort aufstand, wie es Manier war an der Akademie des
Schildes war: "Verzeihung Madam! Ich habe geträumt." Die Lehrerin mit Dutt, Brille, Minirock und Verhalten wie eine Schreckenslehrerin aus einem schlechten Roman, schnaubte ablässig. Sel nahm das als Zeichen sich zu setzen.
Hätte sie es nicht, besser gewusst, sie hätte T05G für einen Menschen gehalten. Natürlich, eine menschliche Schreckschraube, aber halt menschlich.
Tatsächlich aber war diese Frau ein Roboter der fünften "Lehrer"-Generation, aufgesetzt um Geschichte zu vermitteln. In emotionsloser, sachlicher Art.
So fand es Sel gut. Schließlich musste man mit den Inmati auch emotionslos und sachlich umgehen. Sie entfernen bevor ein Mensch zu schaden kommt.