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Chapter 3 - Schild des Verstandes III

Noch ehe Sel die Tür ganz aufmachen konnte kam ihr schon der Protest ihres Bruders

entgegen, »Hey!« Sie sah ihren Bruder noch aus dem Weg springen, bevor er die Schülerin lachend

Eingangsbereich des Hauses treten ließ. »Du musst mich nicht mit der Tür rammeln, kleine

Schwester!«, beschwerte sich der körperlich Kleinere der Beiden. Den obwohl Janus

Munfru 5 Jahre älter war wie seine Schwester, so kam er nie über eine Größe von 1,68 Metern hinaus. Sel hingegen übertraf das bereits mit dem Anfang ihrer Pubertät. Nun dümpelte sie bei 1,78 Metern herum, in der leisen Hoffnung, dass der letzte Wachstumsschub ausblieb und sie nicht zu groß würde.

Die junge Dame ergriff die Verteidigung: «Was treibst du dich im Flur rum? Keine Freundin zu

besuchen ?« Noch bevor Janus antworten konnte, lugte die Mutter der Beiden aus dem Hauptzimmer des kleinen Hauses:« Selena,« sie war die einzige die Sel so nannte und

ungestraft davonkam, »Darling, komm her, das wird dich interessieren.«

Protestlos wurde der geschwisterliche Zank auf später verschoben und Beide gingen zur Mutter.

Die Couch war seit dem Schulschluss eh das Ziel von Sel gewesen, der weiche Stoff

inmitten des beruhigten Braun, dazu irgendeine interessante Fernsehsendung.

Das würde ihr gut tun und ihren geplagten Verstand sicher vom peinlichen Moment der Schule befreien.

Doch das Bild des Fernsehers ließ die junge Frau bereits kurz nach dem Eintritt anhalten.

»Gesucht wegen Verbrechen gegen die Menschheit, Drogenhandel und Widerstand

gegen die Staatsgewalt

Name: Jet ›Destroyer‹ Smith

Größe: 2 Meter

Beschreibung: Kräftige, junge Statur; kurzes, schwarzes Haar; rote Iris

Spezifizierung: Drakischer Mutation, Cholerisch, Inmatistärke

Das Subjekt ist gefährlich, wenn sie es sehen verständigen Sie bitte ihre örtliche

Wache.«

Es folgten Bilder um den Steckbrief zu vervollständigen doch nur anhand der Art und

Weise war absolut klar, dass dies ein Gesuch des Schildes war. Und wenn der Schild die Bevölkerung um Unterstützung bat, war es übel.

Sels Atem ging schneller als eines der Bilder ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.

Es war ein Phantombild und zeigte das Gesicht des Gesuchten.

~Verdammt, warum waren die Inmati eigentlich immer so heiß?~, fluchte die junge Sel im Gedanken und musste direkt auflachen. ~Teilweise sogar wortwörtlich.~ aber dieser Kerl hatte etwas an sich, dass Sel irgendwie anwiderte und trotzdem reizte ...

Ein selbstzufriedenes Grinsen umrahmt mit einer Knochenstruktur, von der die angehende Offizieren des Schildes nicht wusste, wie sie zu verstecken war. Zwei Hörner wuchsen ihm aus der Schläfe und gingen in einem seichten Bogen mit den Spitzen zum Mund. Ein kronenartiges Gebilde um die komplette Stirn und auch das Kinn war mit der Knochenstruktur versehen. Die Augen leuchteten in einem Rot, welches Sel früher wohl in die Alpträume verfolgt hätte … so wohl auch die Menschen früherer Kulturen, welche Inmati wie diesen Jet für ihre Dämonen hielten. Abgesandte des Lucifer persönlich welche die Menschen verwünschten …

Vielleicht aber kam von Jets Erblinie auch die Vorstellung des Incubus. Letztendlich macht es keinen Unterschied. Er war kein Abgesandter irgendeines Teufels … keines Gottes und leider auch kein Alien, sondern eine Mutation. Er bedrohte die Menschen. Woher sonst der Spitzname "Destroyer"? Cholerisch, ja, letztendlich waren das die meisten Inmati. Oder einfach Zerstörungswütig.

Sel wandte sich ab, ging in ihr Zimmer. Umgeben von Büchern und Bildern, ihren Auszeichnungen und Pokalen fühlte sie sich beruhigt. Kein Inmati, keine Gefahr würde hier je hereinkommen. Sie war nicht sicher warum dieser spezielle Inmati … Jet Smith, in ihr diese Unruhe ausgelöst hatte. In einem Reflex nahm sie ein Buch aus ihrer schier unzählbaren Anzahl … eines, welches sie oft nahm und das dementsprechend schon etwas abgetragen war.

Wobei, Abgetragen war auch schon so als Sel es vor Jahren erhielt, damals von ihrer Urgroßmutter.

Eine angenehme Erinnerung, das Buch als Geschenk für ein hervorragende Zeugnis. Es war auch der Tag, an dem Sel stolz berichtete, dass sie eines plant zum Schild zu gehen. Urgroßmutter sah sie danach mit ihren tiefen, uralten und grauen Augen an bevor sie das Buch holte und es in die Hände des Mädchens legte »Ließ es, mein Großenkelchen.«, sagte sie, »Mir war es so mancher Tag ein Wegweiser und eine Erinnerung.« Es war erst Jahre später, das Sel sich fragte, was für Tage das wohl gewesen sind, an denen ihre einfache Urgroßmutter, Zeitzeugin zweier Weltkriege und doch nur einfache Bibliothekarin. ein Buch konsultierte in dem es um ein Mädchen ging, das im Athen des römischen Reiches unter Schmerzen feststellen muss, das sie ein Inmati ist, sich darauf das Leben nimmt um die Menschheit zu schützen.

»Aber viel wichtiger, warum konnte dieser Jet Smith nicht eigentlich das gleiche machen ?«