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Chapter 6 - Sunshine - Sonnenschein

So eine Wärme.... 

Haru und ich lagen zusammen in meinem Bett und sie umarmte mich leicht im Schlaf. 

Doch ich konnte nicht schlafen und musste daran denken, was Zake mir vorhin alles erzählt hatte. 

Aber das war glaub ich auch gut so. 

"Als Zake vorhin wegen eines Anrufs von seinem Chef aus dem Cafe plötzlich ging, hab ich glatt vergessen mich für sein Bento zu entschuldigen", sagte ich zu mir selbst, bis ich merkte wie Haru mich stärker umarmte und im Schlaf anfing zu jammern. 

"Nein...Nein...Sota geh nicht....SOTA!" Haru wachte auf und fing an zu weinen. 

"Haru...." Ich schaute sie traurig an, doch sie umklammerte mich doller und presste ihren Kopf gegen meinen Brustkorb. "Sota", sprach Haru wieder leise zu mir, "Ich hab das Gefühl, dass dir etwas schlimmes passieren wird." War das, der Albtraum den Haru grade hatte...

Ich erwiderte Harus Umarmung und streichelte ihr sanft durch die Haare. "Du hast doch gesehen was Zake für eine Gabe hat. Er kann alles, was er berührt, einfrieren und mit meiner Gabe kann ich ihm helfen. Zusammen werden wir beide jeden besiegen, der dir oder mir was antun will, okay?" Ich lächelte Haru zu, die sich verlegen wieder an meinen Brustkorb schmiegte. 

In dieser Position blieben wir eine Weile, bis Haru einschlief und ich mich wieder auf den Rücken legte und merkte, wie mir leicht übel wurde. 

Doch die Übelkeit verschwand schnell wieder, als ich Haru sanft durch die Haare streichte und daraufhin auch einschlief. 

Du Monster. 

Du bist genau wie diese Mutanten aus den Nachrichten! 

Du sollst sterben! 

Nein, ich will nicht. 

Wieso bringst du dich nicht lieber um, bevor jemand anderes es tut? 

Ohne dich ist die Welt besser dran. 

"Sota?" 

Du wirst deine Schwester wegen deiner Schwäche verlieren.

Willst du das? 

"Sota!" 

Haru rüttelte mich wach und ich realisierte das diese Stimmen Teil eines Albtraums waren. 

Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, fiel mir sofort die Schnittwunde an Harus Wange auf. "Haru, was ist passiert?!", fragte ich sie schockiert. "Naja, du..." Doch bevor sie weiter sprach, wendete sie ihren Blick von mir ab und antwortete mit einem, "Ich hab mich nur an der Türkante gestoßen", woraufhin sie noch ein, "Ach ja, Guten Morgen, Sota", hinzufügte und mich anlächelte. 

"Ich hab in der Schule Bescheid gegeben, dass du heute nicht kommst und Oma hab ich auch schon angerufen", erzählte Haru mir. 

"Das hätte ich doch auch machen können", antworte ich ihr verunsichert und raffte mich auf. 

"Ich weiß, aber ich will dir kein Klotz am Bein sein und will dir helfen, wo ich nur kann. Ich kann mich, doch nicht immer nur auf meinen großen Bruder verlassen." Haru lächelte mir zu, worauf ich ihr mit einem stillen Nicken antwortete. 

Ich stand auf, streckte mich und schaute aus dem Fenster. 

Die Sonne schien und strahlte auch schon jetzt am Morgen eine starke Hitze aus. 

Viel zu warm für mich.

Ist das vielleicht eine Wiedergutmachung für den Regen in den letzten Tagen oder nur ein gutes Omen vor dem Sturm? 

"Sota, darf ich heute das Kochen übernehmen?", fragte mich Haru, die währendessen die schwarze Brille von mir aufgesetzt hatte. 

"Ehm, klar, aber wir haben auch noch Reste von dem Yakisoba-Einkauf", erklärte ich ihr, worauf sie mit einem, "Ich weiß", antwortete. 

Haru will kochen, wie ungewöhnlich. 

Normalerweise will sie, dass ich alles koche, weil sie nicht so gut kochen kann. 

Hat sich ihre Einstellung vielleicht geändert, weil ich ihr gesagt habe, dass sie mit einem Hobby anfangen soll, wenn ihr langweilig ist? 

Na ja, ich sollte nicht darüber grübeln, sondern mich freuen, dass ich in Ruhe Zähne putzen kann. 

Ich ging ins Badezimmer, fing an mir die Zähne zu putzen und bemerkte, dass die Sklera meines linken Auges blutete.

"Ist die Bindehaut meines Auges so empfindlich, dass sie gebrochen ist?", fing ich an, mit mir selbst zu reden. 

Ich hab gelesen das Bindehautblutungen manchmal auftreten, wenn sie zu empfindlich ist. 

Aber sie sollen nicht weiter schlimm sein und nach 2 Tagen ohne Behandlung wieder verschwinden. 

Ich hoffe es mal. 

Ich putzte meine Zähne zu Ende und sprühte mich leicht mit einem Deo ein. 

Danach ging ich aus meinen Zimmer und sah an dem Küchentresen Haru stehen, die das Frühstück vorbereitete. 

Sie sah mich und wurde leicht rot, bis sie anfing sich wieder auf ihre Arbeit zu konzentrieren. 

Ich sollte sie vielleicht nicht nervöser machen, als sie schon ist. 

So setzte ich mich an den Küchentisch und zückte mein Handy. In den Nachrichten fiel mir als Erstes die Überschrift "Leiterin der Yamo Verlagsfirma verstorben" auf und mir wurde sofort wieder eiskalt. 

Ich hörte, wie Haru eines ihrer Lieblingsanime-Openings summte und war erleichtert, dass sie gerade meinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte, weil ich mit dem Rücken zu ihr saß. 

Sota, beruhige dich. 

Du musst dich beruhigen...

Für Haru. 

"So, bin fertig", sagte Haru und kam mit zwei Tellern zu mir. 

Ich packte schnell mein Handy wieder in die Hosentasche und nahm mit einem "D-Danke" den Essteller an. 

"Ist alles okay?", fragte mich Haru verwirrt, die noch eine Küchenschürze trug, die Blumen draufgestickt hatte. 

UNSERE MUTTER IST GESTORBEN! 

Das konnte ich ihr doch nicht so einfach sagen. 

Ich musste lügen, um Harus Wille, solange, bis sie es selbst erfährt. 

"Ich war nur erstaunt...wie sehr du dich für mich ins Zeug gelegt hast", log ich Haru an, die daraufhin rot anlief und überrumpelt war. "Ich, ehm, muss den Ofen noch ausstellen!", sagte sie panisch und ging wieder zum Küchentresen. 

Währendessen bestaunte ich den Essteller, den Haru extra für mich angefertigt hatte, und sah wie sie ein Spiegelei, Bacon und Gemüse zu den übrig gebliebenen Nudeln hinzugefügt hatte. Sie kam wieder und hatte ihre Küchenschürze abgenommen. 

Haru setzte sich gegenüber von mir an den Tisch. "Danke, Haru, es sieht köstlich aus.", sagte ich lächelnd zu ihr und begann mit dem Essen, ohne auf ihre Reaktion zu warten. Doch sie blieb still und fing Sekunden nach mir auch an, ihr Essen zu essen.

Nach dem Essen bekam ich eine neue Nachricht. "Können wir uns Heute treffen?", schrieb Zake mir.

Wie ungewöhnlich, normalerweise frage ich ihn, ob wir was zusammen unternehmen wollen. 

Doch ich antwortete ihm und fragte mit einem, "Öh klar. Wann und Wo?", nach. 

"Um 16 Uhr, vor dem Café wo ich arbeite, wenn es okay für dich ist?"