Es war ein lauer Sommerabend im Juli 2012, als Danny und Jenny sich zum ersten Mal begegneten – auf einer dieser Chatplattformen, wo man sich in virtuellen Räumen mit Fremden unterhalten konnte. Keiner von ihnen hatte an diesem Tag etwas Besonderes gesucht, es war eher Langeweile, die sie in den Chat trieb. Doch aus dem Zufall wurde Schicksal.
Ihr erstes Gespräch begann belanglos, über Musik und Hobbys, doch innerhalb weniger Stunden vertieften sich die Themen. Jenny, mit ihrer warmen, humorvollen Art, zog Danny sofort in ihren Bann. Er merkte schnell, dass sie anders war als die Menschen, mit denen er sich sonst umgab. Sie stellte die richtigen Fragen, hörte wirklich zu und hatte eine Lebendigkeit an sich, die ihn faszinierte.
Danny war zu der Zeit in einer Beziehung. Seine Freundin und er lebten schon lange aneinander vorbei, ein Zustand, der ihn innerlich erschöpfte. Jenny hingegen war frei, doch auch sie trug ihre Unsicherheiten mit sich herum. Vielleicht war es genau das, was sie verband: Zwei Menschen, die irgendwo auf der Suche nach Trost waren, ohne es auszusprechen.
Bald tauschten sie Messenger-Kontakte aus, und ihre Gespräche wurden intensiver. Sie schrieben über alles, was sie bewegte – kleine Freuden, große Sorgen und die unerfüllten Wünsche, die beide tief in sich trugen. Innerhalb von Wochen war Jenny für Danny mehr als eine Fremde aus dem Internet geworden. Sie war die Person, mit der er den Tag begann und beendete.
Doch obwohl zwischen ihnen eine einzigartige Vertrautheit entstand, blieb da immer die Barriere seiner Beziehung. Danny fühlte sich hin- und hergerissen, und auch Jenny spürte die Grenzen, die sie nicht überschreiten wollte. Trotzdem schien die Verbindung zwischen ihnen stärker zu sein, als sie es sich eingestehen wollten.