Die Nacht war kalt, und die Stadt lag unter einem dichten Schleier aus Regen und Nebel. Ayla hatte Daniel ein letztes Mal getroffen, obwohl alles in ihr geschrien hatte, dass sie es nicht tun sollte. Sie wusste, dass dies das Ende sein musste – für beide.
Daniel hatte es gespürt. Er saß auf seinem Ledersessel, ein Glas Whiskey in der Hand, während er sie mit einer Mischung aus Neugier und Vorsicht betrachtete. „Du bist heute anders", bemerkte er leise.
„Ich bin müde, Daniel", sagte Ayla. Es war das erste Mal, dass ihre Stimme so ruhig klang, fast gelöst.
Er lehnte sich zurück, doch die Spannung in seinen Schultern verriet ihn. „Das hast du schon einmal gesagt. Und trotzdem bist du hier."
„Weil ich heute das letzte Mal hier bin."
Für einen Moment war nur das Prasseln des Regens zu hören, der gegen die Fenster schlug. Daniels Augen wurden schmal, seine Fassade aus Selbstsicherheit begann zu bröckeln.
„Du kannst mich nicht verlassen", sagte er schließlich, seine Stimme tiefer und kälter als sonst.
„Doch", flüsterte Ayla. „Und diesmal tue ich es nicht für dich, sondern für mich."