Daniel ließ Sophie wieder in den Raum, doch etwas war anders. Seine Augen hatten den weichen Ausdruck verloren, den sie zuvor kurz erhascht hatte. Die Dunkelheit war zurück – dichter, schwerer. Er sprach leise, kontrolliert, aber jede seiner Bewegungen war von einer seltsamen Anspannung durchzogen, als hätte ihre Nähe ihn an einen Ort geführt, den er niemals wieder betreten wollte.
„Du willst die Wahrheit?" fragte er, während er hinter ihr entlangging wie ein Raubtier, das seine Beute umkreist. „Die Wahrheit ist, dass du mich mehr brauchst, als du zugeben willst. Und dass ich dich mehr brauche, als ich sollte."
Ayla drehte sich zu ihm um. Ihre Hände waren kalt, und doch hielt sie seinem Blick stand. „Das ist keine Liebe, Daniel. Das ist… Besessenheit."
Er lachte leise, ohne wirklich zu lächeln. „Vielleicht. Aber Besessenheit ist ehrlich. Es ist pur. Liebe ist eine Illusion, Ayla. Sie ist ein Tauschhandel, bei dem die stärkere Seite immer gewinnt."
„Dann ist das, was wir haben, nichts als ein Machtspiel?" Sie spürte, wie die Hitze hinter ihren Augen brannte, wie die Worte sie erstickten.
Daniel blieb stehen, seine Stimme ein kaltes Flüstern. „Nein. Es ist das einzige, was ich habe, das real ist."