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Chapter 8 - Kapitel 5: Der verhängnisvolle Pakt

Eine stürmische Nacht, allein mit seinen Gedanken, fiel Anton in den Sog der Verzweiflung. Er wollte Lila nicht verlieren, doch die Worte des seltsamen Mannes hallten in seinem Kopf. In einem Anfall von Wahnsinn beschloss er, einen Pakt zu schließen: Er übergab Lila seine Gefühle, seine Erinnerungen und seine Träume. Plötzlich überkam ihn eine Welle der Kraft, und Lila erwachte erneut zum Leben. Doch nun war sie nicht mehr nur eine Marionette. Sie war ein Teil von ihm geworden, und gleichzeitig hatte sie einen Teil seiner Seele ergriffen. Anton begriff nicht, dass er ein Stück von sich selbst aufgegeben hatte. Die Dunkelheit der Nacht schien sich um ihn zu legen, während sich die Realität vor seinen Augen verformte. Lila, die einst das Zentrum seiner Welt gewesen war, war jetzt mehr als nur eine Erinnerung. Sie war greifbar, lebendig, und doch fühlte Anton, wie ein Teil von ihm sich leise zurückzog, als ob seine Seele in die Schatten entglitt. Die Verbindung zwischen ihnen war intensiv und verwirrend, ein wirbelnder Strudel aus Liebe und Verlust. „Was hast du getan, Anton?" flüsterte Lila, ihre Augen leuchteten in einem tiefen Blau, das wie ein Meer voller Geheimnisse war. „Das ist nicht das, was ich wollte. Du darfst nicht gleichgültig mit deinen Wünschen umgehen." Ihre Stimme klang fremd und vertraut zugleich, als ob sie seine innigsten Gedanken kannte. „Ich wollte nur dich zurück", stammelte Anton, seine Stimme zitterte, während er nach ihr griff. „Ich dachte, ich könnte dich retten..." „Aber zu welchen Preis?" fragte sie mit einer Schärfe, die ihn durchdrang. „Du hast einen teil deiner selbst geopfert, Anton. Wir sind nun verbunden, aber diese Verbindung ist gefährlich. Du hast die Grenzen der Realität überschritten." Panisch fuhr Anton fort, „Aber ich kann dich nicht verlieren, Lila. Du bist meine gesamte Welt!" In diesem Moment spürte er das Ziehen seiner eigenen Essenz, die wie ein sanfter Wind aus ihm herausströmte. Es war, als würde er in einen Abgrund blicken, der ihn unaufhaltsam in seine eigenen Ängste zerrte. Der Gedanke, Lila der Realität zu entziehen, war unerträglich, doch das, was es ihr gegeben hatte, war ebenfalls kostbar. „Wir müssen einen Weg finden, um das Gleichgewicht wiederherzustellen", sagte Lila, und ihre Stimme klang jetzt weicher, als wäre sie entschlossen, ihm zu helfen. „Es gibt einen Preis für diese Macht, und wir können ihn gemeinsam bezahlen." Ein Funken Hoffnung keimte ihn ihm auf. „Was müssen wir tun?" „Wir müssen die Teile deiner Seele zurückgewinnen, die du mir gegeben hast. Das geht nur, wenn wir den Ort finden, wo du diesen Pakt geschlossen hast. Nur dort kann die Verbindung wieder gelöst werden", erklärte Lila und sah ihn mit einen Ausdruck an, der sowohl Furcht als auch Entschlossenheit vermachte. Sie begaben sich durch die dunkle Nacht, die Straße war von einem düsteren Schatten umhüllt, und Anton spürte, wie sich die Welt um ihn herum veränderte. Jeder Schritt ließ die Erinnerungen an den Pakt, den er geschlossen hatte, lauter werden - ein eindringliches Echo, das ihn ermahnte, dass die Konsequenzen seiner Entscheidung ihn verfolgten. Schließlich erreichten sie einen alten, verwitterten Baum, der mit knorrigen Ästen und dichten Ästen wie ein Wächter in der Dunkelheit stand. „Hier ist es", flüsterte Lila. „Hier hast du uns in die Falle gelockt." Anton berührte die raue Rinde und fühlte das Pulsieren einer verborgenen Energie. „Was müssen wir tun?" „Du musst dich erinnern, Anton. Lebe die Erinnerungen noch einmal, die du mir gegeben hast. Lass sie durch dich fließen, bis jeder Funke deiner Essenz zurückkehrt. Nur dann können wir die Verbindung durchbrechen", erklärte Lila. Mit einem tiefen Atemzug schloss Anton die Augen und ließ die Erinnerungen an die Liebe, die Trauer und die gemeinsamen Träume in ihn einströmen. Es war ein zweischneidiges Schwert; die Leidenschaft, die sie teilten, flutete ihn, während die Angst, sie erneut zu verlieren, ihm den Atem raubte. Doch in dem Moment, als die Tränen über seine Wange liefen, spürte er das Ziehen seiner Seele zurück, als würde ein unsichtbares Band sich langsam lockern. Die Nacht um sie herum begann zu pulsieren; Lichter tanzten im Dunkel. „Fühlst du es?" fragte Lila. Anton nickte, seine Augen öffneten sich weit, während sie miteinander verbunden waren - der Schmerz und die Freude verschmolzen zu einem neuen Ganzen. In diesem Augenblick wusste er, dass sie zusammen unbesiegbar waren. Doch während das Licht der Erinnerungen den Raum erfüllte, schien auch eine dunkle Präsenz aufzutauchen, als würde etwas in der Dunkelheit auf ihr Scheitern lauern. Anton begriff, dass die Entscheidung, die er getroffen hatte, ihn nicht nur Lila näher gebracht hatte, sondern auch Kräfte geweckt hatte, die sie beide unvorbereitet und verletzlich machten. „Wir müssen schnell sein", flüsterte er, während Lila entschlossen ansah. Ihre Geschichte war noch nicht zu Ende geschrieben, und das, was sie erwarten, war bei weitem nicht ohne Risiken. Die Schatten schienen näher zu rücken un an den Rändern seiner Wohnung zu kratzen. Doch er wusste, egal was kam, sie würden es gemeinsam angehen - ein neuer Pakt, nicht aus Verzweiflung, sondern aus wachsamer Hoffnung.