Chereads / Die Marionette / Chapter 2 - Prolog

Chapter 2 - Prolog

In einem kleinen, abgelegenen Dorf, umgeben von dichten Wäldern und geheimnisvollen Nebeln, lebte ein talentierter Holzschneider namens Anton. Sein Ruf als außergewöhnlicher Handwerker hatte das Dorf im Laufe der Jahre weit über seine Grenzen hinaus bekannt gemacht. Anton war nicht nur für seine Fähigkeiten bewundert worden, sondern auch für die Leidenschaft, mit der er seine Kunst nachging. Jeder seiner Schritte, jedes Detail seiner filigranen Schnitzereien erzählte eine Geschichte - Geschichte von Bewohnern, von Tieren und von alten Legenden des Waldes. Die Dorfbewohner suchten oft Anton auf, um von ihm wunderschöne Geschenke für ihre Liebsten anfertigen zu lassen oder um einfach nur die Schönheit seiner Werke zu bewundern. Doch während Anton in seinem kleinen Atelier arbeitete, schwoll das Geheimnis um ihn herum an. man munkelte, dass er mit dem Wald verbunden war, als ob er die gelebte Geschichte der Bäume in seinen Händen spüren könnte. Eines stürmischen Herbstabends, als der Wind durch die hohen Wipfel der Bäume heulte und der Regen gegen die Fenster klatschte, machte sich Anton auf, um seiner täglichen Arbeit im Wals nachzugehen. Während er durch die stockdichten Pfade des Waldes wanderte, kam er an einem alten Baum vorbei, der die Spuren der Zeit in Form von mysteriösen Muster auf seiner rinde trug. Die Relikte von Stürmen und der Natur selbst zeichneten ein Bild, das Anton sofort in seinen Bann zog. Als er näher trat, spürte er eine unheimliche Anziehungskraft. Es war ein gebrochener Stamm, dessen Holz schimmerte, als ob es von einem inneren Licht durchzogen wäre. Instinktiv wusste Anton, dass dies kein gewöhnliches Stück Holz war. Er spürte, dass er in diesem Moment von einer unsichtbaren Kraft geleitet wurde, die ihm versicherte, dass aus diesem Holz etwas Magisches entstehen könnte - etwas, das die Grenzen zwischen der gewöhnlichen Welt und dem Reich der Wunder überschreiten würden. Gedankenverloren legte er seine Hand auf die raue Oberfläche des Stammes und fühlte, wie eine Welle der Inspiration durch ihn hindurchfloss. Mit einem entschlossenen Nicken und dem festen Glauben an das, was er dort entdeckt hatte, beschloss er, das Holz mit sich zu nehmen.