"Du kannst gehen", wies Asher das Dienstmädchen ab, das nach dem Servieren noch in der Nähe verweilte.
Caspian wollte sie anflehen, nicht zu gehen. Er saß da, die Beine fest aneinandergepresst, und versuchte verzweifelt, seine Panik nicht zu zeigen.
Asher tat gelassen, als bemerke er seine Beklemmung nicht, und aß sorglos weiter.
Caspian hatte keine andere Wahl, als ebenfalls zu essen. Nicht zu essen hätte das Unausweichliche nicht hinausgezögert, und er musste bei Verstand bleiben.
Asher hingegen grübelte, welches Gesprächsthema er anschneiden könnte. Er hielt selten Smalltalk mit den Frauen in seinem Leben, mehr kam nicht infrage.
Er hatte kein Interesse daran gezeigt, sie besser kennenzulernen, deshalb hatte er sich auch keine Mühe gemacht, mehr über sie herauszufinden.
Doch er war neugierig auf Cassia, wie ihr früheres Leben aussah und warum sie sich entschieden hatte, sich zu versteigern, obwohl sie offensichtlich vor Intimität zurückzuschrecken schien.
Die Ironie war amüsant, andernfalls hätte er sie längst weggeschickt, ihre panische Unschuld wirkte nicht wie einstudiert.
"Cassia?" Er durchbrach das schwere Schweigen zwischen ihnen und beobachtete, wie ihr panischer Blick von ihm auf ihren Teller und dann wieder zurückhuschte.
"Komm her."
Caspian schluckte schwer, sein Herz war nicht in seiner Brust, es schien bis zu seinen Knöcheln hinabgesunken zu sein, wo die zarten Socken an seiner Haut klebten.
Er stand auf, es war unausweichlich. Um den Tisch herumgehend zögerte er den Moment, in dem er Asher gegenüberstehen würde, so lange wie möglich hinaus.
Kaum dass er in Armreichweite war, wurde er gepackt und zu Asher heruntergezogen. Er bekam keine Gelegenheit sich zu erholen, als Asher seine Lippen auf seine presste und eine Hand unter seinen Pullover schob.
Caspian riss entsetzt die Augen auf, überzeugt, dass er gleich eine Kugel schmecken würde. Er ergriff mit beiden Händen Ashers Handgelenk, sein Griff war unerbittlich.
Er löste sich von dem Kuss und versuchte verzweifelt, eine Ausrede zu finden, um Asher davon abzuhalten, weiterzumachen und sofort sein Geschlecht zu entdecken.
"Ich... ich will dich bedienen", stammelte er, ohne die leiseste Idee zu haben, was er da vorschlug.
Es hielt jedoch Ashers wandernde Hände auf, also war es das Richtige gewesen, und der Alpha schaute ihn überrascht an, Überraschung zeichnete sich auf seinen gutaussehenden Zügen ab.
Er ließ ihn auch los, hob sein Sweatshirt an, während er sich auf der Couch zurücklehnte. "Dann tu es."
Caspian musste hastig schlucken, um den Speichelfluss zu kontrollieren, seine blauen Augen an Ashers perfektem Oberkörper haftend.
Er schüttelte sich kurz, stieg von Ashers Schenkeln und wich dessen glühendem Blick aus. Seine kalten zitternden Hände platzierte er auf der nackten Haut, spürte den muskulösen Körper fest unter seinen schlanken Händen.
Caspian entschied, es wie ein Pflaster schnell abzuziehen – entweder er tat es, oder der Alpha würde sich an ihm vergreifen und sein streng gehütetes Geheimnis enthüllen.
Er griff mit den Fingern in Ashers Jogginghose und Slip und zog beides gleichzeitig hinunter.Er tat das, um nicht zu kneifen, und nun, wo er auf Augenhöhe mit Ashers besten Stück war, hätte er definitiv gekniffen.
Es passte einfach nicht in seinen Mund...
Dann sah er zu Asher hoch, ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er sah, wie aufmerksam der Alpha ihn beobachtete.
Kaspian musste das ernster nehmen, er hatte Glück, dass Asher seine Geduld noch nicht verloren hatte, dieses Risiko durfte er nicht eingehen.
Er schob seine schweifenden Gedanken beiseite und umfasste Ashers Länge mit beiden Händen, eine Hand allein war zu klein dafür.
Er kniete nieder und konzentrierte sich, es konnte doch nicht so schwer sein, einen Blowjob zu machen. Er leckte vorsichtig an der Spitze und versuchte, sie in den Mund zu nehmen, bekam aber kaum die Eichel hinein.
Eigentlich zog er seine Einschätzung zurück, es war unmöglich, 'Asher' einen Blowjob zu geben. Er war noch nicht einmal erregt und Kaspian konnte ihn nicht in den Mund nehmen.
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Jael stieg aus seinem Wagen und schritt über den fast vollen Parkplatz. Die Auktion hatte eine Datenschutzrichtlinie, die die Identität ihrer Teilnehmer schützte, aber es war ihm leichtgefallen, diese Informationen aus ihnen herauszupressen.
Sie wollten kein Risiko eingehen, dass ein Mafiaboss eventuell eine Fehlinvestition machte, also befand er sich gerade in der Innenstadt auf dem Weg zu einem baufälligen Hostel, das zwischen zwei Stripclubs eingezwängt war.
Der Besitzer des Hostels war die Person, die er treffen wollte, und obwohl man ihm seine Kontaktdaten gegeben hatte, zog er es vor, ihn unangemeldet zu besuchen.
Am Eingang saß ein verschlafener Mann in zerfetzten Kleidern auf einem Plastikstuhl, seine blutunterlaufenen Augen weiteten sich vor Erkennen.
Jael zog eine Zigarette heraus und zündete sie an, seine Pistolenhalfter unübersehbar. "Ich bin gekommen, um Frank zu sehen", sagte er geradeheraus.
Der Wächter blickte hektisch von einer Seite zur anderen, nervös. "Frank... äh, Frank ist gerade nicht in der Stadt."
Jael machte sich nicht einmal die Mühe, eine Waffe zu ziehen: "Denkst du, ich könnte ihn aufspüren, wenn ich das Gebäude niederbrenne?"
Der Wächter blinzelte kurzsichtig, als würde er Schwierigkeiten haben, dem Gespräch zu folgen, und Jaels beiläufig geäußerter, diabolischer Vorschlag machte es nicht besser.
"Ich werde schnell nachsehen", sagte der Mann, sprang auf und hastete ins Innere.
Jael wartete nicht auf seine Rückkehr, warf seine Zigarette weg und trat mit gezogenen Waffen ein. Sie verhielten sich etwas zu verdächtig, dabei war er in friedlicher Absicht gekommen. Er wollte nur ein paar Fragen stellen.
Er ging an dem Wächter vorbei und trat die Tür zum Zimmer ein, das er anvisiert hatte. Sie waren noch im Erdgeschoss, und im Raum war ein Alpha mit schütterem Haar, der hektisch Sachen in einen Koffer warf und gerade dabei war, abzuhauen.
Er schoss dem Wächter, der sich davonschlichen hatte, ins Bein und ignorierte dessen qualvolle Schreie.
Der Alpha erstarrte auf der Stelle, als Jael die Tür eintrat. Jael betrat das verlassene Zimmer des Hostels,
"Habe ich deine Reise unterbrochen?", fragte er im Plauderton.