Chereads / Die Chroniken von Ilurian / Chapter 6 - Kapitel 6 Tobias und Pierre Reise mit Karawanen

Chapter 6 - Kapitel 6 Tobias und Pierre Reise mit Karawanen

Die Karawanenmission von Pierre und Paul

Während Ibo und André nach Arkania aufbrachen, um neue Allianzen zu schmieden, übernahmen Pierre und ich die Aufgabe, uns bei den Händlern der umliegenden Regionen bekannt zu machen. Es war eine Mission, die nicht nur unsere Fähigkeiten testen, sondern auch unsere Beziehungen in der neuen Welt stärken sollte. Karawanenschutz war eine der begehrtesten Aufgaben für Söldnergruppen, und die Schwarze Kompanie musste sich in diesem Bereich beweisen, um ihren Ruf zu festigen.

---

Das Treffen mit der Karawane

Unsere Reise begann an einem belebten Handelsplatz, wo eine große Karawane auf ihre Abreise vorbereitet wurde. Händler liefen geschäftig hin und her, beluden ihre Wagen mit Waren, die von Getreide und Stoffen bis hin zu exotischen Gewürzen und seltenen Edelsteinen reichten. Die Karawane sollte eine riskante Route durch die Wälder und über offene Ebenen nehmen, wo Banditen und wilde Monster häufig zuschlugen.

Ein hagerer Mann in einem langen, abgetragenen Mantel, der sich als der Karawanenführer vorstellte, kam auf uns zu. „Seid ihr die Söldner von der Schwarzen Kompanie?" fragte er, seine Augen prüfend auf Pierre und mich gerichtet.

„Das sind wir," antwortete Pierre knapp, seine Stimme fest. „Wir sind hier, um eure Waren sicher ans Ziel zu bringen."

Der Mann nickte zufrieden. „Gut. Wir haben von euch gehört. Ihr habt in der Region einen guten Ruf aufgebaut. Aber ich warne euch: Die Strecke ist gefährlich, und wir können uns keine Verluste leisten."

„Ihr habt unser Wort," sagte ich mit einem Lächeln. „Nichts wird diese Karawane gefährden, solange wir dabei sind."

---

Die Reise beginnt

Die Karawane setzte sich langsam in Bewegung. Sie bestand aus etwa zehn Wagen, jeder von kräftigen Zugpferden gezogen, und begleitet von einer kleinen Gruppe von Händlern und ihren Familien. Pierre und ich positionierten uns an strategischen Punkten – er führte die Gruppe an der Spitze an, während ich die Nachhut sicherte.

Die ersten Stunden verliefen ruhig, doch die Spannung in der Luft war spürbar. Die Händler warfen immer wieder besorgte Blicke in den dichten Wald zu unserer Linken, und ich konnte das Knistern der Anspannung fast fühlen.

„Denkst du, sie werden angreifen?" fragte einer der jüngeren Händler leise, während wir an ihm vorbeiritten.

„Wenn sie klug sind, bleiben sie fern," antwortete Pierre trocken. „Aber wir sind bereit, falls sie es nicht sind."

---

Der Überfall

Unsere Befürchtungen wurden wahr, als wir die Mitte des Waldes erreichten. Ein lauter Schrei ertönte, und plötzlich stürzten mehrere Banditen aus dem Unterholz hervor. Sie trugen schäbige Rüstungen und waren mit Schwertern, Äxten und Bögen bewaffnet. Ihr Anführer, ein massiger Mann mit einer Narbe über seinem linken Auge, brüllte: „Gebt uns eure Waren, und vielleicht lassen wir euch leben!"

„Banditen!" rief Pierre und zog sein Schwert. „Schützt die Wagen!"

Die Händler schrien vor Angst, doch wir blieben ruhig. Pierre stürmte direkt auf den Anführer zu, während ich mich mit zwei Banditen auseinandersetzte, die versuchten, die Nachhut zu durchbrechen. Mein Schwert blitzte auf, und mit einem präzisen Schlag entwaffnete ich meinen ersten Gegner, während der zweite zurückwich, als er sah, wie entschlossen wir kämpften.

Pierre hingegen war eine Naturgewalt. Mit einem kraftvollen Hieb zwang er den Anführer zurück und ließ keinen Zweifel daran, dass die Schwarze Kompanie keine einfache Beute war. „Ihr habt euch die falsche Karawane ausgesucht!" rief er, während er die Angriffe des Anführers abwehrte.

---

Der Sieg

Nach einem heftigen, aber kurzen Kampf flohen die Banditen, geschlagen und gedemütigt. Die Händler atmeten erleichtert auf, als sie sahen, dass niemand ernsthaft verletzt worden war und die Waren unversehrt blieben.

„Das habt ihr gut gemacht," sagte der Karawanenführer und klopfte Pierre auf die Schulter. „Ich wünschte, alle Söldner wären so zuverlässig wie ihr."

„Wir tun nur unsere Arbeit," antwortete Pierre bescheiden. Doch ich konnte den Stolz in seinen Augen sehen – wir hatten nicht nur die Karawane geschützt, sondern auch den Namen der Schwarzen Kompanie gestärkt.

---

Die Ankunft am Ziel

Als wir die Karawane sicher an ihr Ziel brachten, wurden wir von den Händlern und Dorfbewohnern mit offenen Armen empfangen. Es war ein Moment des Triumphs, der uns zeigte, dass unsere harte Arbeit sich lohnte. Die Händler boten uns eine großzügige Belohnung an – Gold, Vorräte und sogar ein paar seltene Artefakte, die uns in zukünftigen Missionen nützlich sein würden.

„Das war erst der Anfang," sagte Pierre, als wir uns auf den Rückweg zur Festung Ilur machten. „Die Schwarze Kompanie wird noch viele solcher Siege erringen."

Ich nickte. „Und mit jedem Sieg wird unser Name in dieser Welt größer und bedeutender werden."

Die Suche

Auf dem Rückweg zur Festung Ilur beschlossen wir, dass wir uns nicht nur mit dem Schutz der Karawane zufriedengeben konnten. Die Banditen waren eine ständige Bedrohung für die Sicherheit der Region, und wir mussten die Ursache des Problems an der Wurzel packen. Unser Ziel war es, das Banditenlager zu finden und die Gefahr ein für alle Mal zu beseitigen.

---

Die ersten Hinweise

Der Wald war dicht und verschlungen, und das Licht der untergehenden Sonne ließ die Schatten länger und bedrohlicher wirken. Pierre und ich schlichen aufmerksam durch das Unterholz, unsere Augen suchten nach Anzeichen für die Banditen. Es war still, nur das gelegentliche Knacken eines Zweigs unter unseren Stiefeln und das Rauschen der Blätter im Wind waren zu hören.

Nach Stunden des Suchens fanden wir endlich einen Hinweis: Am Rand eines Feldwegs lagen zerbrochene Kisten, zerrissene Stoffe und verstreute Waren, die eindeutig von geplünderten Karawanen stammten. Ein rostiger Dolch steckte noch in einer der Kisten, und die Spur von Wagenrädern führte weiter in den Wald hinein.

„Das muss hier gewesen sein", sagte Pierre, während er die Überreste untersuchte. „Die Banditen haben hier zugeschlagen. Wenn wir den Spuren folgen, sollten wir sie finden."

Ich nickte. „Aber wir müssen vorsichtig sein. Sie könnten Fallen aufgestellt haben."

---

Der Weg zum Lager

Die Spuren führten uns tiefer in den Wald, wo die Bäume dichter standen und der Boden weicher wurde. Der Pfad war schmal und verworren, und es war offensichtlich, dass die Banditen ihn bewusst unzugänglich gehalten hatten, um unerwünschte Gäste fernzuhalten. Zweimal mussten wir uns ducken, um unter gespannte Seile zu kriechen, die Fallen auslösten, wenn man sie berührte.

Nach einer Weile hörten wir Stimmen in der Ferne. Wir hielten an, duckten uns und schlichen weiter, bis wir einen kleinen Hügel erreichten, von dem aus wir einen besseren Blick hatten.

---

Das Banditenlager

Von unserem Versteck aus sahen wir das Banditenlager. Es war in einer kleinen Lichtung aufgebaut, umgeben von einem primitiven Wall aus angespitzten Holzstämmen. Im Inneren des Lagers waren mehrere Zelte und ein größeres, zerfallenes Gebäude, das wohl einst ein Bauernhaus gewesen war. Ein großes Lagerfeuer brannte in der Mitte, um das etwa ein Dutzend Banditen saßen, lachten und tranken.

„Das sind mehr, als ich erwartet habe", flüsterte Pierre, während er die Szene musterte.

Ich nickte. „Es sind genug, um uns Probleme zu bereiten. Aber ich denke, wir können es schaffen – mit einem Plan."

---

Der Plan

Nach einer kurzen Diskussion waren wir uns einig, dass ein direkter Angriff zu riskant wäre. Stattdessen würden wir das Lager mit einem Überraschungsangriff destabilisieren. Unser Plan sah vor, dass ich auf der Ostseite des Lagers einen Tumult verursachte, um die Banditen abzulenken, während Pierre von der Westseite aus angriff und ihre Vorräte sabotierte.

„Wenn wir die Vorräte zerstören und ihre Aufmerksamkeit aufteilen, könnten wir sie zwingen, das Lager aufzugeben", erklärte Pierre.

„Einverstanden", sagte ich. „Aber wir müssen schnell und präzise sein. Wenn sie sich sammeln, könnten wir Probleme bekommen."

---

Der Angriff

Mit Einbruch der Nacht schlichen wir uns an das Lager heran. Ich nahm meinen Platz auf der Ostseite ein und begann, kleine Feuer zu legen und Lärm zu machen, indem ich Äste brach und Steine gegen die Zelte warf. Die Banditen reagierten sofort, sprangen auf und griffen nach ihren Waffen.

„Was ist da draußen los?", rief einer von ihnen. „Schaut nach, aber fallt nicht in eine Falle!"

Während die meisten Banditen auf meine Seite aufmerksam wurden, schlich Pierre auf der Westseite ins Lager. Er legte Feuer an die Vorratszelte und schnitt die Seile der Pferde los, sodass diese in Panik ausbrachen und durch das Lager stürmten.

Das Chaos war perfekt. Die Banditen rannten durcheinander, einige versuchten, das Feuer zu löschen, während andere versuchten, die Pferde zu beruhigen. In dem Durcheinander schlugen Pierre und ich zu.

---

Der Kampf

Trotz der Verwirrung stellten sich einige Banditen zum Kampf. Ich stand einem großen Mann mit einer Axt gegenüber, dessen Gesicht von Narben gezeichnet war. Er brüllte und schwang seine Waffe mit brutaler Kraft, doch ich konnte seinen Angriffen ausweichen und ihn mit gezielten Schlägen überwältigen.

Pierre kämpfte derweil mit einem schnellen und geschickten Banditen, der zwei Dolche führte. Es war ein intensiver Kampf, doch Pierre nutzte seine Stärke und Ausdauer, um die Oberhand zu gewinnen.

Nach und nach wurden die Banditen entweder ausgeschaltet oder ergaben sich. Die wenigen, die entkamen, rannten panisch in den Wald und ließen das Lager zurück.

---

Die Säuberung

Nachdem das Lager gesichert war, durchsuchten wir es gründlich. Wir fanden gestohlene Waren, Waffen und sogar Gold, das eindeutig von ihren Überfällen stammte. Die Waren würden wir den Händlern zurückgeben, doch die Waffen und das Gold könnten wir gut für die Schwarze Kompanie verwenden.

„Das sollte den Händlern Sicherheit geben", sagte Pierre, während er eine der Kisten schloss. „Die Banditen werden es sich zweimal überlegen, bevor sie zurückkehren."

Ich nickte. „Wir haben gute Arbeit geleistet. Jetzt sollten wir zur Festung zurückkehren und unseren Erfolg feiern."

---

Ein sicherer Weg

Auf dem Rückweg fühlten wir uns erleichtert. Die Bedrohung durch die Banditen war neutralisiert, und wir hatten gezeigt, dass die Schwarze Kompanie nicht nur kämpfte, sondern auch für Recht und Ordnung stand. Unser Ruf würde sich dadurch weiter verbessern, und das Vertrauen der Händler und Dorfbewohner in uns wachsen.

Zurück in der Festung wurden wir von den anderen mit Jubel empfangen. André und Ibo hörten aufmerksam zu, während wir von unserem Abenteuer berichteten.

„Ihr habt großartige Arbeit geleistet", sagte André. „Das zeigt, wofür die Schwarze Kompanie steht – Schutz, Gerechtigkeit und Stärke."

---

Ein neuer Anfang

Die Säuberung des Banditenlagers war ein weiterer Schritt auf unserem Weg, die Schwarze Kompanie zu einer angesehenen und gefürchteten Einheit zu machen. Mit jedem Erfolg wuchs unser Einfluss, und die Festung Ilur wurde zu einem Symbol der Hoffnung in einer gefährlichen Welt. Doch wir wussten, dass noch viele Herausforderungen vor uns lagen – und wir waren bereit, ihnen zu begegnen.