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Chapter 8 - Kapitel 8 die Rückkehr von Ibo und mir

Der lange Rückweg zur Festung Ilur

Der Rückweg zur Festung Ilur war ein Marsch, der mehr von uns abverlangte, als wir erwartet hatten. Nach dem erfolgreichen Abschluss unserer Mission in Arkania hatten Ibo und ich eine kleine Gruppe neuer Rekruten gewonnen. Junge Männer und Frauen, die bereit waren, sich der Schwarzen Kompanie anzuschließen, um einen Platz in dieser rauen Welt zu finden. Doch der Weg zurück war weit und voller Herausforderungen.

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Der erste Abschnitt: Der Abschied von Arkania

Wir verließen die Stadt Arkania früh am Morgen. Die riesigen Mauern aus weißem Marmor, die sich wie ein Monument in den Himmel erhoben, warfen lange Schatten über die Straße. Der Abschied fiel schwer. Die Gastfreundschaft der Arkanier, die prächtigen Gebäude und der Komfort der Stadt hatten uns verwöhnt. Doch wir wussten, dass unsere Mission nicht hier endete – sie begann gerade erst.

Die Karawane war beladen mit Vorräten, die uns von den Arkaniern geschenkt worden waren: Getreide, Waffen, medizinische Kräuter und sogar einige seltene Metalle, die wir für die Reparatur der Festung nutzen konnten. Jeder Schritt erinnerte uns an die Verantwortung, die wir trugen – für die Rekruten, für die Schwarze Kompanie und für die Menschen, die auf unsere Stärke vertrauten.

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Die steinigen Straßen

Die ersten Tage des Rückwegs führten uns über die alten, steinigen Straßen, die sich durch die Ebenen schlängelten. Jeder Schritt auf den unebenen Wegen war eine Herausforderung. Die Räder der Karren ratterten und wackelten, während die Rekruten die schweren Lasten auf ihren Schultern trugen.

Die Mittagssonne brannte gnadenlos auf uns herab, und die Hitze machte den Marsch fast unerträglich. Der Staub der Straße legte sich wie eine dicke Schicht über unsere Kleidung und Haut. Ibo und ich wechselten uns ab, die Gruppe anzuführen und die Rekruten zu motivieren.

„Das ist der Weg eines Kriegers", sagte Ibo zu einem der Jüngeren, der unter der Last eines Karrenrades stöhnte. „Wenn du stark sein willst, musst du lernen, mit Widrigkeiten umzugehen."

Der Junge nickte, biss die Zähne zusammen und ging weiter. Es war inspirierend zu sehen, wie sie trotz der Strapazen nicht aufgaben.

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Die Wälder und ihre Gefahren

Nach etwa einer Woche erreichten wir die dichten Wälder, die sich vor uns wie ein grüner Vorhang erstreckten. Die Bäume standen eng beieinander, ihre dicken Stämme und das dichte Laub ließen nur wenig Licht hindurch. Hier war die Luft kühl, aber feucht, und die Geräusche des Waldes – das Rascheln der Blätter, das Zwitschern der Vögel und das leise Knacken von Ästen – hielten uns ständig wachsam.

„Hier müssen wir vorsichtig sein", sagte ich zur Gruppe. „Der Wald ist nicht nur ein Ort der Ruhe. Es gibt hier Kreaturen, die nur darauf warten, dass wir unachtsam werden."

Die ersten Nächte im Wald waren angespannt. Wir wechselten uns ab, Wache zu halten, während die anderen schliefen. Einmal hörten wir in der Ferne ein tiefes Knurren, das durch die Bäume hallte. Die Rekruten griffen instinktiv nach ihren Waffen, doch es kam nichts näher.

Am dritten Tag im Wald stießen wir auf ein Rudel Wölfe. Sie schlichen um unser Lager, ihre Augen leuchteten im Dämmerlicht. Ibo und ich standen Schulter an Schulter, unsere Schwerter gezogen, während die Rekruten eine Verteidigungslinie bildeten.

„Bleibt ruhig und macht euch groß", flüsterte ich. „Zeigt keine Angst."

Die Wölfe beobachteten uns noch einige Minuten, bevor sie lautlos in den Schatten verschwanden. Es war eine Lektion für die Rekruten – eine, die sie nicht so schnell vergessen würden.

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Die verlorene Karawane

Eines Nachmittags, als wir durch einen besonders schwierigen Abschnitt des Waldes gingen, stieß ein Rekrut auf die Überreste einer Karawane. Die zerbrochenen Wagen und verstreuten Kisten erzählten die Geschichte eines Überfalls. Wir fanden Blutflecken, zerbrochene Waffen und Spuren, die in den Wald führten.

„Das waren Banditen", sagte Ibo und kniete sich hin, um die Spuren zu untersuchen. „Sie sind nicht weit."

Die Gruppe war gespalten. Einige wollten die Spur verfolgen und die Banditen zur Strecke bringen, andere wollten so schnell wie möglich zur Festung zurückkehren. Ich entschied, dass wir weiterziehen würden – die Sicherheit unserer Vorräte und Rekruten hatte Vorrang.

Doch die Entdeckung der Karawane ließ uns alle aufmerksamer werden. Die Gefahr war real, und wir mussten bereit sein, uns zu verteidigen.

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Die Brücke über den Fluss

Am zehnten Tag unserer Reise erreichten wir den Fluss Ilur Nova. Das Wasser glitzerte im Sonnenlicht, und die Brise, die über die Oberfläche strich, war eine willkommene Erfrischung. Doch die Brücke, die wir überqueren mussten, war alt und instabil.

„Wir müssen vorsichtig sein", sagte Ibo, als er die Planken untersuchte. „Ein falscher Schritt, und wir verlieren einen Karren."

Wir entschieden, die Vorräte Stück für Stück über die Brücke zu transportieren. Es war ein langsamer und mühsamer Prozess, doch am Ende schafften wir es ohne Verluste. Die Rekruten zeigten dabei eine beeindruckende Disziplin, die sie in den letzten Wochen entwickelt hatten.

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Das Geheimnis der Banditen

Nach unserer Rückkehr zur Festung Ilur begann sich eine Frage in meinen Gedanken festzusetzen: Wer waren die Banditen, die unsere Handelsrouten und die umliegenden Dörfer bedrohten? Ihre Überfälle waren gut organisiert, ihre Angriffe präzise und brutal. Sie wirkten nicht wie gewöhnliche Gesetzlose. Es gab etwas Ungewöhnliches an ihnen – etwas, das ich verstehen musste.

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Der erste Hinweis

Nach der Entladung der Vorräte von unserer Reise begann ich, die Berichte über die jüngsten Überfälle zu sammeln. Tobias, der die Verteidigung der Festung organisiert hatte, präsentierte mir eine Karte der Region, auf der er alle bekannten Angriffe der Banditen markiert hatte.

„Sie konzentrieren sich auf die Hauptstraßen und Handelsrouten", erklärte er und deutete auf mehrere Punkte. „Aber sie haben auch kleinere Dörfer angegriffen – nicht nur, um Vorräte zu stehlen, sondern um die Bewohner zu terrorisieren."

„Das ergibt keinen Sinn", antwortete ich und studierte die Karte. „Wenn sie nur Plünderer wären, warum riskieren sie dann, Dörfer zu überfallen, die kaum etwas zu bieten haben? Es ist, als wollten sie Chaos verbreiten."

Tobias nickte. „Ich habe das Gefühl, dass sie von jemandem gelenkt werden. Das ist keine spontane Gewalt – es steckt ein Plan dahinter."

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Der Spion

Am nächsten Morgen brachte ein Patrouillensoldat einen Gefangenen zur Festung. Es war ein junger Mann, der behauptete, ein Mitglied der Banditen gewesen zu sein, bevor er von ihnen verstoßen wurde. Sein Gesicht war schmutzig, und seine Kleidung war zerschlissen, doch in seinen Augen lag eine Mischung aus Angst und Entschlossenheit.

„Ich will nichts mehr mit ihnen zu tun haben", sagte er, als er vor mir stand. „Aber ich habe Informationen, die euch helfen könnten – wenn ihr mir Schutz gewährt."

Ich sah ihn lange an, bevor ich antwortete. „Du bekommst Schutz, wenn das, was du sagst, wahr ist. Sprich."

Er erklärte, dass die Banditen von einem mysteriösen Anführer kontrolliert wurden, der nur als Der Schattenkönig bekannt war. Niemand hatte sein Gesicht je gesehen, doch seine Befehle wurden von einem inneren Kreis loyaler Handlanger weitergegeben. Der Schattenkönig hatte die Banditen zu einer straffen Organisation geformt, die nicht nur plünderte, sondern auch politische Ziele verfolgte.

„Er sucht nach etwas", sagte der junge Mann leise. „Etwas Altes. Etwas Mächtiges. Und er wird nicht aufhören, bis er es gefunden hat."

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Ein dunkles Artefakt

Die Worte des Spions ließen mich nicht los. Etwas Mächtiges? Konnte es sein, dass die Banditen nach einem magischen Artefakt suchten? In der Bibliothek der Festung durchstöberte ich mit Ibo die alten Texte und fand schließlich Hinweise auf ein Relikt, das als Das Herz von Varakos bekannt war.

Das Herz von Varakos war ein Edelstein von unermesslicher Macht, der angeblich die Fähigkeit hatte, das Land zu formen und die Elemente zu kontrollieren. Es war vor Jahrhunderten während eines großen Krieges verschwunden und galt seitdem als verloren.

„Wenn der Schattenkönig wirklich danach sucht", sagte Ibo nachdenklich, „dann ist das keine gewöhnliche Bedrohung. Dieses Artefakt könnte das Gleichgewicht der Macht in dieser Welt völlig verändern."

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Die Entdeckung des Verstecks

Mit den Informationen des Spions und den Berichten der Dörfer konnten wir das mutmaßliche Hauptlager der Banditen lokalisieren. Es lag tief im Wald, verborgen zwischen den Hügeln und geschützt durch eine Reihe von Fallen und Wachen. Paul, Guido und Pierre bereiteten eine kleine Einheit vor, um das Lager zu erkunden.

Wir zogen in der Dämmerung los, bewegten uns leise durch das Dickicht und umgingen geschickt die Fallen. Schließlich erreichten wir eine Anhöhe, von der aus wir das Lager überblicken konnten. Es war größer, als wir erwartet hatten – dutzende Zelte, bewaffnete Männer und Frauen, die sich um ein großes Feuer versammelt hatten.

Doch das, was wirklich unsere Aufmerksamkeit erregte, war ein großes, in Tücher gehülltes Objekt in der Mitte des Lagers. Es wurde von mehreren schwer bewaffneten Wachen bewacht.

„Das muss wichtig sein", flüsterte Pierre. „Vielleicht ist es das, wonach sie suchen."

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Der Angriff

Wir entschieden, das Lager anzugreifen, bevor die Banditen ihre nächste Mission starten konnten. In einer perfekt koordinierten Operation umzingelten wir das Lager und griffen in der Nacht an. Unsere Bogenschützen dezimierten die äußeren Wachen, während die Nahkämpfer die Verteidigungslinien durchbrachen.

Der Kampf war hart. Die Banditen kämpften mit einer verzweifelten Wildheit, die darauf hindeutete, dass sie etwas Wichtiges zu verlieren hatten. Doch die Schwarze Kompanie war gut ausgebildet und diszipliniert. Einer nach dem anderen fielen die Banditen, bis das Lager unter unserer Kontrolle war.

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Das Geheimnis wird enthüllt

Nachdem der Kampf vorbei war, begannen wir, das Lager zu durchsuchen. Das in Tücher gehüllte Objekt in der Mitte entpuppte sich als eine alte Karte – eine Karte, die angeblich den Standort des Herzens von Varakos zeigte.

„Das ist es, was sie gesucht haben", sagte Ibo, als er die Karte studierte. „Und ich wette, der Schattenkönig wird nicht aufhören, bis er es in seinen Händen hält."

Ich nickte. „Dann müssen wir schneller sein. Wenn dieses Artefakt so mächtig ist, wie die Legenden sagen, darf es nicht in die falschen Hände geraten."

Wir verließen das Banditenlager mit der Karte und einem neuen Ziel vor Augen. Das Geheimnis der Banditen hatte uns auf eine neue Spur geführt – eine Spur, die nicht nur die Schwarze Kompanie, sondern das Schicksal der gesamten Welt verändern könnte.