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Chapter 24 - Kapitel 22 das Herzogtum Insufk

Kapitel 22: Das Herzogtum Insufk

Im privaten Arbeitsraum des Herzogs Aldemar Insufk herrschte eine gespannte Ruhe. Der Herzog saß an seinem schweren Eichenholzschreibtisch, umgeben von Stapeln akkurater Dokumente und Berichte. Sein Federkiel flog mit bemerkenswerter Schnelligkeit über das Pergament, während er die unzähligen Aufgaben eines Herrschers erfüllte. Mit der Präzision eines Generals und der Weitsicht eines Diplomaten kümmerte er sich um die Belange seines Landes.

Ein plötzliches Klopfen an der Tür unterbrach die Stille. „Herein," sagte Aldemar ohne aufzusehen, seine Stimme ruhig, aber bestimmt.

Die Tür öffnete sich, und der Kriegsminister betrat den Raum. Seine glänzende Plattenrüstung war makellos poliert, ein Zeichen von Disziplin und Stolz. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich vor dem Herzog verneigte.

„Eure Gnaden," begann er, „es ist vollbracht. Der Stadtstaat Kriskul wurde besiegt."

Der Herzog legte die Feder zur Seite und atmete tief aus. Eine Welle der Erleichterung durchströmte ihn, doch seine Miene blieb gefasst. „Endlich," murmelte er, „nach Monaten der Belagerung und der immensen Kosten. Kriskul gehört nun zu Insufk." Seine Worte waren ruhig, doch seine Augen funkelten vor Triumph.

Er erhob sich langsam von seinem Stuhl und trat an das große Panoramafenster, das den Blick über die weiten Ebenen seines Herzogtums freigab. „Mit der Einnahme von Kriskul haben wir nicht nur unsere Handelswege nach Ilur Nova gesichert," sagte Aldemar, während er seine Hände hinter dem Rücken verschränkte, „sondern auch eine strategische Position gewonnen, die unser Bündnis mit Ilur Nova weiter stärkt."

Der Kriegsminister trat näher, sein Ton respektvoll, aber energisch. „Eure Gnaden, dies ist mehr als ein Sieg. Kriskul war lange Zeit ein Dorn im Fleisch von Insufk. Jetzt, da es unter unserer Kontrolle steht, können wir unseren Einfluss weiter ausbauen. Der Weg zur Gründung eines Königreichs ist geebnet."

Aldemar nickte, doch seine Gedanken waren bereits einen Schritt weiter. „Die Befreiung des ehemaligen Königreichs Ilurien durch die Söldner von Ilurian hat die politische Landschaft verändert. Während sie die Monstersteppe säubern, haben wir gehandelt. Kriskul ist nur der Anfang."

Er drehte sich um und blickte dem Kriegsminister direkt in die Augen. „Wir stehen an einem Wendepunkt in der Geschichte von Insufk. Was einst eine Grafschaft war, wurde zu einem Herzogtum. Doch jetzt… jetzt errichten wir das erste Königreich von Insufk."

Der Minister neigte den Kopf. „Unsere Feinde werden diesen Schritt als Provokation sehen. Doch unsere Verbündeten, insbesondere Ilur Nova, werden uns unterstützen, solange wir die Handelswege sichern und unsere Allianz pflegen."

Aldemar lächelte zum ersten Mal an diesem Tag. „Der Kontinent verändert sich. Ilur Nova erhebt sich, die Zwerge festigen ihre Macht im Zentrum, und Qing expandiert nach Norden. Wir dürfen nicht zurückbleiben. Ein Königreich Insufk wird unsere Stellung auf diesem Spielbrett sichern."

Ein Klopfen an der Tür kündigte die Ankunft eines weiteren Boten an. Er überreichte dem Herzog ein Schreiben mit dem Siegel von Ilur Nova. Aldemar brach es auf und las die Nachricht mit wachsender Neugier.

„Interessant," murmelte er. „André Ilurian lädt uns zu Gesprächen über eine stärkere Zusammenarbeit ein. Es scheint, als hätten wir nicht nur Handelspartner, sondern auch Verbündete gefunden, die unsere Vision teilen."

Der Kriegsminister nickte zustimmend. „Ein starkes Bündnis mit Ilur Nova könnte unsere Position noch weiter festigen. Gemeinsam könnten wir den Kontinent prägen."

Aldemar trat wieder zum Fenster und ließ seinen Blick über die weiten Felder schweifen. „Das ist unser Moment, Minister. Wir werden nicht nur ein Königreich gründen. Wir werden Insufk zu einer Macht machen, die die Geschichte prägt."

Während die letzten Sonnenstrahlen des Tages den Raum erhellten, schwieg der Herzog für einen Moment, bevor er entschlossen hinzufügte: „Bereitet alles vor. Dies ist erst der Anfang."

Die Morgensonne warf ein warmes Licht auf die zerklüfteten Straßen des ehemaligen Stadtstaates Kriskul, als Herzog Aldemar Insufk mit seiner Entourage das Gebiet betrat. Sein Blick schweifte über die Ruinen der einst mächtigen Stadtmauern, die nach Monaten der Belagerung geschwächt und brüchig erschienen. Es war das erste Mal, dass der Herzog persönlich den Boden seines neuen Besitzes betrat – eine Erinnerung an den hohen Preis, den dieser Sieg gekostet hatte.

Die Straßen waren still, nur gelegentlich unterbrochen vom Murmeln der zurückkehrenden Bewohner, die sich zaghaft an das Leben nach der Belagerung gewöhnten. Soldaten des Herzogtums patrouillierten die Hauptwege, während Arbeiter begannen, die zerstörten Gebäude zu reparieren. Der Fortschritt war spürbar, aber das Ausmaß der Zerstörung blieb eine Mahnung.

Aldemar hielt vor der großen Stadthalle an, die noch immer beeindruckend wirkte, trotz der Spuren des Krieges. Die Halle, einst der Sitz der Regierung von Kriskul, würde nun ein Symbol seiner Macht werden. Mit einem tiefen Atemzug betrat er das Gebäude, begleitet von seinem Kriegsminister und einer Handvoll Berater.

Die Erkundung der Stadt

„Das hier ist das Zentrum eines neuen Kapitels," bemerkte Aldemar, während er die kunstvollen Mosaike an den Wänden betrachtete, die von den einstigen Reichtümern Kriskuls erzählten. „Doch Reichtum allein hat diese Stadt nicht gerettet. Stärke und Entschlossenheit werden darüber entscheiden, ob sie wieder aufersteht."

Der Kriegsminister trat neben ihn. „Die Handelsrouten nach Ilur Nova sind nun vollständig gesichert, Eure Gnaden. Aber das Volk ist noch zögerlich. Sie sehen uns als Eroberer, nicht als Befreier."

Aldemar nickte langsam. „Das ist verständlich. Doch wir werden ihnen zeigen, dass unsere Herrschaft nicht nur Zerstörung bringt, sondern auch Stabilität und Wohlstand. Beginnt mit dem Wiederaufbau. Die Menschen sollen sehen, dass wir für sie da sind."

Der Weg nach Ilur Nova

Nachdem er die Stadt erkundet und den Wiederaufbau organisiert hatte, setzte der Herzog seinen Weg nach Ilur Nova fort. Die Straßen waren staubig, doch das Land war fruchtbar, durchzogen von Flüssen und umgeben von weiten Ebenen, die Potenzial für Landwirtschaft und Handel boten.

„Dieses Land hat mehr zu bieten, als ich dachte," bemerkte Aldemar, als sie eine Erhöhung erreichten, die einen weiten Blick über das Gebiet gewährte. „Mit Ilur Nova im Osten und Kriskul im Westen haben wir eine Brücke geschaffen – eine Verbindung, die den gesamten Kontinent beeinflussen könnte."

Das erste Treffen mit André Ilurian

Als Aldemar schließlich die Mauern von Ilur Nova erreichte, wurde er von einer Delegation der Söldner empfangen. André Ilurian selbst, der junge Anführer der Söldnerbande, stand an der Spitze. Sein Auftreten war selbstbewusst, aber respektvoll, als er den Herzog begrüßte.

„Willkommen in Ilur Nova, Herzog Aldemar," sagte André mit einem leichten Lächeln. „Es ist eine Ehre, euch hier zu empfangen."

Aldemar erwiderte den Gruß mit einem knappen Nicken. „Eure Errungenschaften sind beeindruckend, André. Ihr habt in kurzer Zeit mehr erreicht, als viele Könige in Jahrzehnten."

André führte den Herzog durch die Straßen der neuen Hauptstadt, zeigte ihm die belebten Märkte, die gut befestigten Mauern und die Werkstätten, in denen Waffen und Rüstungen geschmiedet wurden. „Dies ist nur der Anfang," erklärte er. „Unsere Vision ist größer. Mit Verbündeten wie euch können wir eine neue Ära des Friedens und der Stärke einläuten."

Ein Bündnis für die Zukunft

Am Abend saßen die beiden Männer in der großen Halle der Festung Ilur, vertieft in Gespräche über die Zukunft ihrer Länder. Aldemar erkannte in André nicht nur einen fähigen Anführer, sondern auch einen Visionär, dessen Pläne den Kontinent verändern könnten.

„Unsere Ziele sind nicht so unterschiedlich," sagte Aldemar schließlich. „Ihr wollt ein Reich aufbauen, das Frieden und Wohlstand bringt. Ich möchte mein Volk stärken und meine Grenzen sichern. Gemeinsam könnten wir mehr erreichen, als wir uns vorstellen."

André nickte. „Eine Allianz zwischen Insufk und Ilur Nova könnte den gesamten Kontinent stabilisieren. Aber wir müssen vorsichtig sein. Es gibt viele, die unsere Stärke fürchten – und uns zerstören wollen."

Der Herzog hob seinen Becher und lächelte. „Dann lassen wir sie fürchten. Gemeinsam sind wir unaufhaltsam."

In dieser Nacht wurde ein neues Kapitel in der Geschichte des Kontinents geschrieben. Zwei Mächte, die sich ergänzten, beschlossen, ihre Kräfte zu bündeln – für eine gemeinsame Vision, die die Welt verändern sollte.

Das Herzogtum Joseon ist eng mit dem Kleinkönigreich Qing verbunden.

Im prachtvollen Palast des Herzogtums Joseon herrschte Stille, als Herzog Min Seong die Nachricht erhielt. Er saß in seinem kunstvoll geschnitzten Thron, umgeben von Beratern, Generälen und Gelehrten. Seine Hände hielten die Pergamentrolle, die die unglaubliche Botschaft enthielt: Ein Söldnerführer hatte sein eigenes Reich ausgerufen und es Ilur Nova genannt.

Min Seong legte das Pergament langsam beiseite und runzelte die Stirn. „Ein Söldner, der ein Reich gründet," murmelte er, mehr zu sich selbst als zu seinen Anwesenden. „So etwas hat es in der Geschichte von Ilurien noch nie gegeben."

Sein engster Berater, Meister Jin, trat einen Schritt vor. „Eure Exzellenz, André Ilurian ist kein gewöhnlicher Söldner. Die Befreiung der Monstersteppe und die Gründung von Ilur Nova haben ihn zu einer Legende gemacht. Sein Einfluss wächst – und seine Vision scheint viele anzuziehen."

Die Diskussion im Rat

Die Generäle des Herzogs, bekannt für ihre strategischen Köpfe, begannen sofort mit einer Analyse der Lage. „Ein Söldnerführer mag beeindruckend sein," sagte General Choi, „aber er ist kein König. Seine Macht basiert auf militärischer Stärke, nicht auf Legitimität."

Ein anderer General, Lee Kang, widersprach. „Und dennoch, Eure Exzellenz, hat er erreicht, was andere nicht geschafft haben. Er hat ein gefährliches Gebiet befreit, eine Stadt gegründet und starke Allianzen geschmiedet. Ilur Nova ist keine Laune, sondern eine echte Macht."

Meister Jin nickte. „Es mag ungewöhnlich sein, aber wir dürfen ihn nicht unterschätzen. Seine Verbindung mit dem Herzogtum Insufk, dem Kleinkönigreich Qing und sogar dem Eisernen Königreich der Zwerge macht ihn zu einem potenziellen Verbündeten – oder Feind."

Die Entscheidung des Herzogs

Min Seong lehnte sich in seinem Thron zurück und dachte nach. Sein Blick wanderte über die prachtvolle Halle, die ihn daran erinnerte, wie viel Zeit und Mühe es gekostet hatte, Joseon zu einem starken Herzogtum zu machen. Und jetzt tauchte ein neuer Spieler auf, ein Söldnerführer, der möglicherweise die Machtverhältnisse auf dem Kontinent verändern konnte.

„Schickt eine Delegation nach Ilur Nova," entschied der Herzog schließlich. „Wir müssen herausfinden, wer André Ilurian wirklich ist. Ist er ein Mann der Visionen, oder ist er ein Narr, der von Macht träumt?"

Die Berater und Generäle nickten, erleichtert über die kluge Entscheidung ihres Herrschers. Doch in Min Seongs Gedanken blieb ein Zweifel. Was, wenn dieser Söldner tatsächlich ein König im Verborgenen war? Wenn André Ilurian tatsächlich in der Lage war, nicht nur ein Reich zu gründen, sondern es auch zu verteidigen und zu führen?

Die Delegation nach Ilur Nova

Innerhalb weniger Tage machte sich eine Gruppe von Diplomaten, Gelehrten und Soldaten aus Joseon auf den Weg nach Ilur Nova. Ihre Aufgabe war klar: Sie sollten die Wahrheit über das neue Reich und seinen Anführer herausfinden.

Während die Delegation aufbrach, blieb Min Seong im Palast zurück, nachdenklich und wachsam. Er wusste, dass die Welt sich veränderte, und dass er darauf vorbereitet sein musste, seinen Platz in dieser neuen Ordnung zu behaupten.

„Ein Söldner, der ein Reich gründet," murmelte er erneut, diesmal mit einem Hauch von Respekt. „Vielleicht ist er mehr, als er scheint. Vielleicht... ist er die Zukunft."