Lang konnte gut nachvollziehen, wie ihr Ehemann sich in diesem Moment fühlte; sie selbst war tief enttäuscht von ihrer Familie, als sie ausgeschlossen wurde, nachdem sie krank geworden war und nicht mehr arbeiten konnte. Sie war einst die Ernährerin der Familie, während ihre Schwester nichts weiter als eine nutzlose Faulenzerin war. Doch weil ihre Schwester einen richtigen Sohn zur Welt gebracht hatte, wurden sie und ihr Familienzweig von den Eltern vernachlässigt und geringschätzt. Lang hatte geschuftet, bis sie keinen Finger mehr rühren konnte, doch am Ende wurde sie mit einem Dolchstoß in den Rücken belohnt.
Sie umarmte Zhu Qian und ließ ihn seinen Kummer herausweinen. Ihr Mann war zu sehr mit dem geschehenen Übel gegenüber ihrem Sohn beschäftigt gewesen und hatte seine eigenen Leiden nicht zum Ausdruck bringen können. Von jenen verraten zu werden, denen man vertraut hatte – diese Art von Verrat wünschte Lang nicht einmal ihren Feinden.
