Ophelia konnte tagelang kaum etwas essen. Ihr war die ganze Woche übel, dabei weinte sie in der Stille und im Trost Killorns, der ihren Schmerz auf seine Schultern nahm. Manchmal war sie ein unkontrollierbares Durcheinander und fing an zu sticken, um die Zeit zu vergessen, riss aber den Stoff vor Wut auf.
Immer wenn sie sich in die Finger stach, erinnerte sie sich an das Geschehene. An das Verlorene. An die drastischen Veränderungen, die ihr Opfer mit sich brachte. Ihre äußeren Verletzungen waren geringfügig, aber sie stellte fest, dass sie nun rotes Blut vergoss. Nicht silbernes. Und ihr Haar hatte sich in einen unnatürlichen, hellblonden Ton verwandelt.
"Sie sind so schön wie verblasstes Gold, das von der Sonne gegerbt wurde," tröstete Killorn sie, als er sie dabei ertappte, wie sie nachdenklich ihren Zopf berührte, mit einem Buch auf dem Schoß. Ihr Blick war fern, hinter die Bäume gerichtet, in ein weites Land.