Eine atemberaubende Göttin war direkt vor ihren Augen erschienen, und eine kühle Brise ließ ihr glattes, seidiges Haar wie in einer glamourösen Filmszene wehen. Ihre wunderschönen Kurven und ihre makellose, porzellanartige Haut könnten jeden Mann dazu bringen, ihr zu Füßen zu liegen. Mit einem bezaubernden Lächeln schob sie eine lose Haarsträhne zur Seite, während sie mit einem Händler sprach, der so bezaubert schien, dass er bereit war, ihr alle seine Waren kostenlos zu überlassen. Ihre eleganten, anmutigen Bewegungen, die an eine Meerjungfrau erinnerten, ließen Wen Qinxi dahinschmelzen. Er war wahrhaft neidisch auf den Mann hier, den großen Boss. 'Glückspilz', dachte Wen Qinxi und fing hektisch an, seine Hose herunterzukrempeln. Beim Versuch, seine Stiefel anzuziehen, kam er sogar ins Straucheln, was Qie Ranzhe missbilligend die Stirn runzeln ließ.
Qie Ranzhes Gesicht hatte jegliche Farbe verloren. Zum zweiten Mal an diesem Tag hatte er symbolisch einen Jahresvorrat Essig hinuntergestürzt, und das war alles andere als angenehm. Als er Lin Jingxie beobachtete, wie dieser hastig seine Stiefel anzog, erhob sich Qie Ranzhe, packte ihn am Ellbogen und fragte: "Was fällt dir ein, wohin willst du gehen? Du hast mich mitgebracht, und jetzt willst du einfach verschwinden?", während sein Blick auf das Tanghulu fiel, das Lin Jingxie längst beiseitegelegt hatte.
"Wer sagt, dass ich dich hier alleine lasse? Mach schon, bevor sie weg ist", entgegnete er, reichte Qie Ranzhe seine Stiefel und eilte in die Richtung davon, in die sie verschwunden war. Qie Ranzhe biss nervös auf seine Unterlippe, während er hastig seine Stiefel anzog und sich dann hinter Lin Jingxie hermachte - selbst ihm musste er zugestehen, dass sie atemberaubend schön war. Obwohl er ruhig wirkte, war Qie Ranzhe innerlich in Aufruhr. Er wusste nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Wenn Lin Jingxie beschließen würde, sie zu seiner Freundin zu machen, könnte er das nicht ertragen.
Allein bei dem Gedanken, dass diese Verführerin Lin Jingxie küssen könnte, wurde er so wütend, dass er das nicht zulassen konnte - nicht über seine Leiche. Entweder würde er Lin Jingxie in die Quere kommen oder diese Verführerin stoppen. Lin Jingxie gehörte ihm und nur ihm.
Zurück im Spielzimmer kam Hei Bao mit zwei gekühlten Energydrinks herein, nur um Xia Bai laut fluchen zu hören: "Scheiße!", während er auf den Bildschirm starrte.
Hei Bao eilte mit besorgtem Gesicht herbei und fragte: "Was ist passiert?", stellte die Dosen hin und rückte seine Brille zurecht, während er den Bildschirm überprüfte.
"Der Schwärzungswert von Qie Ranzhe ist gerade auf 75 % hochgeschnellt. Was zum Teufel hat Wen Qinxi angestellt?", sagte er und deutete auf die Zahl, die plötzlich nach oben schoss wie das Quecksilber eines Thermometers, das man in kochendes Wasser taucht. Die beiden Männer sahen sich verblüfft an, während sie in Panik versuchten, Kontakt zu Wen Qinxi aufzunehmen. Währenddessen genoss Jolie die Vorstellung und wünschte sich, es gäbe Popcorn dazu.
Wen Qinxi, der die schönen Göttin Zhao Huangzhi heimlich verfolgte, wurde plötzlich von Stimmen überschüttet, die ihn lautstark ausschimpften, weil er die Mission gefährdete. Er konnte kaum verstehen, was sie sagten, denn sie sprachen beide gleichzeitig wie ein Haufen Vorschulkinder. 'Wie soll ich denn bitteschön verstehen, was los ist, wenn ihr beide gleichzeitig redet?', dachte er ärgerlich und versuchte, den wirren Gesprächen einen Sinn zu entnehmen. Alles, was er heraushören konnte, waren 'Schwärzung' und 'schnell'.
"Hei Bao, halt den Mund, ich erkläre es ihm", sagte Xia Bai und legte seine Hand über Hei Baos Mund, bevor er Wen Qinxi erklärte, was sie so aufgeregt hatte: "Es geht um Qie Ranzhe. Sein Schwärzungswert ist gerade auf 75 % gesprungen, was sogar höher ist als zu dem Zeitpunkt, als du das Spiel zum ersten Mal betreten hast. Du solltest ihn besser reduzieren, bevor er einen nicht wiedergutzumachenden Punkt erreicht."
Wen Qinxi hielt inne und warf einen Blick auf den Teenager, der neben ihm im Gebüsch hockte. Qie Ranzhe schaute grimmig, sein Gesicht war fahl, während eine zornige Aura ihn umgab. 'Was zum Teufel?', dachte Wen Qinxi, als er kurzzeitig den Blickkontakt zu Qie Ranzhes dunklen, eiskalten Phönixaugen erhaschte. 'Oh, ich sehe das Problem. Der männliche Gott schiebt eine Eifersuchtsszene. Er hat wohl alles in den falschen Hals bekommen. Er denkt, ich stehe auf Zhao Huangzhi und das erklärt den hohen Schwärzungswert. Ich muss das klarstellen', antwortete er in Gedanken und stupste Qie Ranzhe an.
"Na was sagst du? Findest du sie toll?", fragte er flüsternd und lehnte sich zu ihm, während sie sich versteckt hielten wie eine Gruppe seltsamer Spanner.
Ein kitzelndes, angenehmes Gefühl verblieb dort, wo Lin Jingxies warmer Atem Qie Ranzhes Haut streifte, doch das reichte nicht aus, seinen Ärger zu besänftigen. Qie Ranzhe antwortete mit kühler Stimme: "Na ja.""Mensch, was? Das könnte deine zukünftige Frau sein! Solltest du nicht etwas begeisterter sein, statt auszusehen, als ob dich ein Lastwagen überfahren hätte? Was kann man von einem männlichen Gott schon erwarten?", scherzte er, immer noch hinter den Büschen hockend.
"Warte, was meinst du mit 'meiner zukünftigen Frau'? Du hast mich doch nur hierher geschleppt, weil du sie toll findest", entgegnete Qie Ranzhe verwundert. Er konnte einfach nicht nachvollziehen, was in seinem klugen Kopf vor sich ging.
"Hahaha, ich hätte sowieso keine Chance. Sieh sie dir an, sie ist umwerfend, und nur ein Mann wie du kann ihre Aufmerksamkeit erregen", erklärte Wen Qinxi und klopfte ihm zweimal auf die Schulter, während er mit den Jungs im Spielzimmer sprach: "Hat es geklappt?"
"Uff, sie hat einen Rückgang auf 10% verzeichnet, das war knapp", berichtete Hei Bao, bevor er sich abmeldete.
Als Qie Ranzhe das hörte, war er erleichtert und fragte mit einem unterdrückten Lächeln: "Habt ihr genug gesehen?", bereit, dort weiterzumachen, wo sie aufgehört hatten.
Wen Qinxi war sprachlos über Qie Ranzhes Reaktion. Der Kerl schien desinteressiert zu sein und wollte lieber zum Flussufer zurückkehren, um Tanghulu zu essen. Irgendetwas stimmte definitiv nicht. Er fragte sich, ob Qie Ranzhe ein Spätzünder in diesem jugendlichen Körper war. Der Qie Ranzhe, den er aus der Schulzeit kannte, genoss die Gesellschaft von Mädchen genauso sehr, wie sie seine Aufmerksamkeit liebten. Wen Qinxi drückte die Daumen und hoffte, dass Qie Ranzhe sich zusammenreißen würde, sonst würden sie diese Stufe nie schaffen.
Er wollte gerade aufstehen, damit sie zurückgehen konnten, doch plötzlich wurden sie mit schmutzigem Wasser übergossen, das zum Ausnehmen von Fischen verwendet worden war. "Verschwindet, ihr Spanner! Beschäftigt euch mit Mädchen ausspähen, ihr braucht eine ordentliche Tracht Prügel!", schrie eine riesige Frau wütend und schwang einen Fischentschupper.
"Lauf", sagte Qie Ranzhe, packte Lin Jingxie am Handgelenk und zog ihn mit sich, um vor der wütenden Frau wegzulaufen. Er hätte sich leicht mit ihr anlegen können, aber er wollte lieber Lin Jingxies Hand halten und die Situation wie ein Profi ausnutzen.
"Ihr Feiglinge! Haut ab, ihr Memmen!", schrie der Fischhändler, der Mühe hatte, den beiden Voyeuren hinterherzujagen. Der plötzliche Lärm erregte die Aufmerksamkeit von Zhao Huangzhi, die der Blickrichtung des Fischhändlers folgte. Ihr Herz pochte, als sie eine große Gestalt in der Menge verschwinden sah.
"Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Fräulein?", fragte Zhao Huangzhis Diener besorgt.
"Ja, mir geht es gut", antwortete sie, als sie endlich aus ihrer Trance erwachte. Sie drehte sich um und hoffte, ihn wiederzusehen. Sie konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass sie endlich ihren ebenbürtigen Partner gefunden hatte und hoffte nur, ihn wiederzusehen.