"Was kümmert es dich, es geht dich nichts an!"
"Wenn du zuschauen willst, dann tu das. Warum redest du so viel, du klingst wie eine Gruppe klatschsüchtiger alter Weiber!"
Im Dorf züchteten die Leute Schweine, indem sie diese auf den nahegelegenen Bergen frei umherlaufen ließen. Tagsüber suchten die Schweine nach Nahrung und kehrten nachts zum Schlafen in den Stall zurück. Dennoch mussten die Bauern ihnen zusätzliches Kraftfutter geben, sonst kamen sie nicht zurück.
Das galt auch für Hühner, Enten und Gänse. Obwohl es sich um Freilandtiere handelte, benötigten sie zusätzliches Futter, da sie sonst nicht heimkehren würden. Die Leute planten also die Anzahl der Tiere, die sie halten wollten, basierend auf der Menge an verfügbarem Futter.
Qiao Qiang verstand diese Logik, doch wenn Mei Mei die Tiere großziehen wollte, dann sollte es so sein! Sie sollte erstmal damit anfangen. Wenn es später nicht leistbar sein würde, könnte er sie einfach schlachten und essen. So würde nichts verloren gehen.
Qiao Mei war sich natürlich auch dieser Überlegungen bewusst. Fehlte ihr jetzt Nahrung? Nein! Ihr fehlten Geld, Fleisch sowie Gemüse und sonstige Lebensmittel!
Mit den Ferkeln im Arm gingen sie fröhlich nach Hause. Von Weitem sahen sie drei Personen an ihrer Tür stehen.
Zwei ältere Frauen und ein Mann. Sie hatten diese drei Personen noch nie gesehen.
Als die Drei Qiao Mei kommen sahen, musterten sie sie misstrauisch von Kopf bis Fuß. Dann wandten sie schnell den Blick ab, als ob ihnen unwohl werden würde, wenn sie länger hinschauten.
Und diese Blicke fielen zufällig auf die kleinen Schweinchen im Korb hinter ihr sowie die Dutzende gackernder Hühner, Enten und Gänse im Korb, den sie trug.
Eine der drei Personen war eine dünne alte Dame mit einem Kopf voll weißer Haare. Ihre Augen leuchteten auf und sie fragte erstaunt: "Hat eure Familie das gekauft? Ihr zieht so viele auf einmal auf, habt ihr zu Hause noch genug zu essen?"
Da Qiao Mei sie nicht kannte, schwieg sie.
Die andere Frau, gut gekleidet und mit weißen Handschuhen an den Händen, lächelte und sagte: "Das muss Onkel Qiao sein. Wir kommen aus dem Dorf Datian. Lasst uns im Haus weiterreden!"
Datian lag im benachbarten Landkreis, nicht weit von hier.
Qiao Qiang betrachtete ihre Handschuhe verwundert.
Üblicherweise tragen Menschen bei der Arbeit keine weißen Handschuhe. Zudem waren die Handschuhe sauber und die Frau war sehr gut angezogen. Sie musste wohl eine Heiratsvermittlerin sein!
Eine Heiratsvermittlerin, die eigenständig zu ihnen kommt? Und sie bringt noch einen Mann mit?
Bei dem Gedanken wandte sich Qiao Qiang zu dem Mann neben der Vermittlerin.
Der Mann war schlank und schien in den Dreißigern zu sein. Es musste einen Grund geben, warum er in diesem Alter noch unverheiratet war!
Während Qiao Qiang dies bedachte, war sein Blick voller Verachtung. Er warf einen Blick auf den Mann und dann gleich wieder weg.
Wäre es drei Tage zuvor gewesen, hätte er vielleicht anders gedacht und sich vielleicht sogar gefreut. Schließlich sah der Mann kräftig und normal aus…
Doch jetzt, mit Xia Zhe zum Vergleich, war der Mann natürlich unscheinbar und keinen zweiten Blick wert.
Qiao Qiangs abweisender Blick zeigte deutlich, dass er nicht zufrieden war. Auch die Gesichter der drei Personen verschlechterten sich und sie richteten ihre Aufmerksamkeit auf Qiao Mei.
Sogar mit einer dunklen und kräftigen Enkelin blickte er auf andere herab, als wäre er etwas Besseres!
"Onkel Qiao, lasst uns doch drinnen sprechen", sagte die Heiratsvermittlerin lächelnd.
Datian war ziemlich weit entfernt. Sie waren seit dem frühen Morgen unterwegs gewesen und hatten mehr als einen halben Tag gebraucht, um hierher zu gelangen. Wenn sie das Haus nicht betreten konnten, um etwas zu trinken, was würde es dann für einen Eindruck machen?
Qiao Qiang war ein wenig erfreut, dass jemand um die Hand seiner Mei Mei anhielt. Sie war doch nicht so schlecht... Schließlich gab es jemanden, der um sie warb.
Langsam sagte er: "Kommt herein!"
Alle betraten das Haus. Die Augen der hageren alten Dame schweiften umher, als sie den Hof, die Felder und schließlich das Haus inspizierte.
Oh Gott, in diesem Haus gibt es nicht einmal ein anständiges Möbelstück. Sie waren noch ärmer als wir angenommen hatten, ganz anders als andere gesagt hatten!