Die Veredelungshalle im Osten der Stadt war Retnins bevorzugter Aufenthaltsort.
Es war ein Ort, der immer voller Leben war, oft gefüllt mit Studenten und Lehrlingen, die ständig Materialien hin und her schoben. Er konnte sehen, wie Dampf aus verschiedenen Gefäßen aufstieg, und er nahm den Geruch von Schwefel und saurem Wasser wahr. Gelegentlich hörte er das Krachen von zerbrochenem Glas, meist begleitet von lauten Schimpfworten der Alchemisten.
Obwohl er vor zwei Jahren zu einem der drei Hauptalchemisten befördert worden war und einen eigenen Alchemieraum hatte, zog er die geschäftige und überfüllte Raffinationshalle als Inspirationsquelle vor. Genau wie in der Raffinationshalle, wo sich die unterschiedlichsten Menschen versammelten und mischten, war auch die Alchemie ein Prozess, bei dem verschiedene Dinge vermischt wurden. Doch nur einige wenige, wie Kristallglas und Schneepulver, konnten sich von der Masse abheben und durch das trübe Gemisch hindurchscheinen.
