Tinas Sichtweise
Ich wusste gleich, dass es geklappt hatte. Denn meine Arme hingen nicht mehr nach oben. Zwar war ich momentan unbeweglich durch die Spritze, und auch noch total benebelt, aber ich war nicht mehr im Kerker. Gott sei Dank! Ich öffnete meine Augen, und sah, wie Amaneus wohl auf mein Aufwachen wartete.
"Tina!" sagte er freudig. "Gehts dir besser?" Wieder knurrte ich, und schaute ihn böse an. Er war doch daran schuld. Also war das hier kaum gespielt von mir. Wenn er nicht gewesen wäre, dann wäre es mir viel besser ergangen, oder wäre zwar auch tot, aber wenigstens nicht lebendig mit solchen Qualen gewesen. Die Gangster waren damals ja nicht gerade berühmt dafür Leute zu verschonen. Aber ich hätte vielleicht ein paar Stunden noch Qualen gehabt bis man mir eine Kugel in den Kopf gejagt hätte. Nur das ging hier gerade wochenlang. Ich wollte ihn angreifen, da sah ich, wie ich am Bett festgebunden war. Trotzdem wehrte ich mich kurz, und das Bett erhob sich sogar. Also entweder war ich richtig stark geworden oder das Bett war ein Klappbett. Auch wenn ich mir das kaum vorstellen konnte. „Bist du wirklich wild geworden? Verstehst du noch was ich sage?" fragte er mich, wobei seine Hand wieder nah kam. Ich schnappte wieder mit den Zähnen nach ihm. Da preschte er nach vorne und hielt mich fest. Sein Atem war direkt vor meiner Nase. Er hielt seine Stirn an meine. Wenn er Gedanken lesen wollte, was ich schon vorher ahnte gab ich eine gute Vorstellung nun ab. „Feind… er… Feind… angreifen" dachte ich, und schaute ihn böse an. Mit traurigen Augen wendete er sich ab und ging.