Es dauerte nicht lange, da kam Parker schon zurück, die Arme voll mit weißen, sauberen Baumwollblüten. Sie waren noch warm, weich und fluffig von der Sonne.
Bai Qingqing entfernte die Samen aus einigen der Baumwollblüten. Dann zog sie, mit dem Rücken zu Parker gewandt, ihre befleckte Unterwäsche aus und legte ein wenig der Baumwolle auf die noch feuchte Unterwäsche, die sie am Vorabend mit Badewasser gewaschen hatte, bevor sie sie wieder anzog.
"Wir sollten die Baumwollblüten wohl in die Sonne legen. Wir können nicht sicher sein, ob sie rein sind", äußerte Bai Qingqing besorgt. Was, wenn sich Insekten darin versteckten?
Sie wollte gerade aufstehen, als Parker sie festhielt und nachdenklich sagte: "Bleib hier. Ich lege sie in die Sonne. Du blutest noch, du solltest dich ausruhen."
Bai Qingqing hatte gerade ihre Periode bekommen, und man umsorgte sie wie ein kleines Kind. Sie war es nicht gewöhnt, beneidete aber ein wenig die Frauen hier.
Am meisten beneidete sie allerdings die göttliche Gabe, ihre Periode nur einmal im Jahr zu bekommen. Sie war vor Neid und Eifersucht fast außer sich.
Als sie sah, wie Parker daran war, die Baumwollblüten nach draußen zu bringen, ohne etwas als Unterlage zu verwenden, stoppte Bai Qingqing ihn schnell und sagte: "Du legst sie doch nicht einfach auf den Boden, oder? Ich möchte sie in diese Gegend legen. Wie schmutzig wären sie, wenn du sie einfach auf den Boden legst? Bitte leg etwas darunter."
"Oh." Obwohl Parker anderer Meinung war, tat er doch, was Bai Qingqing ihm sagte, denn läufige Weibchen hatten Vorrang. Er breitete zuerst ein Stück Tierfell auf dem Boden aus, an einem sonnigen Platz draußen, bevor er die Baumwollblüten darauf legte.
Als Parker fertig war und sich umdrehte, sah er Bai Qingqing aus dem Haus kommen. Er trug sie rasch zurück ins Grasnest.
"Ich habe dir doch gesagt, du sollst im Grasnest bleiben. Du bist so unartig!" Parker gab vor, verärgert zu sein.
Bai Qingqing lächelte verlegen und verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken.
"Was versteckst du da?" fragte Parker misstrauisch.
"Nichts", erwiderte Bai Qingqing schnell und schüttelte den Kopf.
Parker schnupperte. Der süße, wohlriechende Duft von Blut lag immer noch in der Luft. Er schaute mit seltsamem Blick zum Grasnest. "Übrigens, wo ist dieses kleine Kleidungsstück von dir?"
Bai Qingqing zögerte und zog ihre Hand hervor. "Ich habe es hier bei mir. Ich wollte es gerade waschen."
Parker streckte seine Hand nach Bai Qingqings Unterwäsche aus.
"He!", rief Bai Qingqing panisch und versuchte eilig, sie zurückzuerlangen, aber Parker war groß und seine Arme lang. Sobald er den Arm hob, lag das Höschen außerhalb ihrer Reichweite. Sie zu sehen, wie es rot gefärbt war, ließ sie fast weinen wollen.
"Gib es zurück!", flehte Bai Qingqing, aber es war, als hätte sie keine Tränen mehr.
"Ich habe dir doch gesagt, du sollst dich ausruhen. Ich werde es waschen."
Daraufhin stand Parker auf und ging weg. Bai Qingqing wusste, dass sie ihre Unterwäsche nicht zurückbekommen würde, lief ihm nicht hinterher, sondern setzte sich resigniert ins Grasnest.
Es wurde spät, Bai Qingqings Magen knurrte. Nachdem Parker ihre saubere Unterwäsche an einen Ast gehängt hatte, fragte sie ihn: "Wann gibt es etwas zu essen? Es ist fast Mittag."
"Es ist noch viel zu früh. Die Sonne hat den Zenit noch nicht erreicht." Als er sah, dass Bai Qingqing ziemlich hungrig schien, sagte er: "Ich pflücke dir etwas Obst zum Essen. Nachmittags essen wir dann früher Fleisch."
Für die Leopardenmenschen war es in der Tat noch zu früh zum Essen. Leopardenmenschen waren Fleischfresser und sie aßen nur einmal am Tag. Üblicherweise nahmen sie ihre Mahlzeit am Nachmittag zu sich, wenn es kühler war. Nachdem sie sich satt gegessen hatten, ließen sie das Essen noch etwas verdauen, bevor sie schlafen gingen. Die weiblichen Leopardenmenschen hatten eine abwechslungsreichere Ernährung. Sie pflückten einige wilde Früchte und Gräser mit dicken Blättern, die sie dann als Snacks zwischendurch aßen.
"Nur eine Mahlzeit?", fragte Bai Qingqing ungläubig.
"Ja."
"Ach?", Bai Qingqing war fassungslos. Sie hungerte schon eine Weile, hatte sich aber geschämt, das zu äußern. Nun verbot Parker ihr aufzustehen und sich selbst etwas zu Essen zu suchen. Hieß das, sie musste bis zum Nachmittag hungern?
Sie hatte ihre Tage. Wenn sie eine Woche lang nichts essen würde, würde ihr Menstruationszyklus durcheinanderkommen und ihr Blutzuckerspiegel abfallen.