'RETH
Zwei Stunden später durchquerte Reth die Baumstadt, kaum imstande, die Grüße seiner Leute zu hören, die ihn mit angespannten Stimmen und sorgenvollen Blicken anriefen. Er zwang sich selbst, gelöst und beherrscht zu wirken, doch in seinem Inneren brodelte es. Aymora hatte kein gutes Haar an der Idee gelassen, Gefangene oder entdeckte Feinde zu verschonen. Obwohl er es hasste, wusste er, dass sie Recht hatte. Für Fehler war jetzt kein Platz mehr. Für Gnade auch nicht.
Er durchstreifte die Stadt und unterdrückte den Drang, seine Leute zu umarmen, sie zu trösten. Er durchstreifte die Stadt und erinnerte sich an den Verlust, der ihnen durch diese verdammten Wölfe zugefügt worden war. Und er nahm den Weg an den Lagerbäumen vorbei, um sich ins Gedächtnis zu rufen, was geschehen war – und was noch bevorstand.
Eine blutige Mahnung.
