RETH
Als Reth den Baum erreichte, der als Gefängnis diente, stürmte er, ohne ein Wort zu verlieren, an den Wachen vorbei. Die mitgekommenen Wachen blieben stehen, als er ihnen einen kurzen Blick zuwarf, bevor er die Tür passierte.
Die Frau saß zusammengerollt in der Ecke, den Rücken zur Wand. Er hatte dafür gesorgt, dass sie nicht verdurstete, doch hungrig war sie mit Sicherheit. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihn sah, und sie richtete sich auf, als er die Distanz zwischen ihnen überwand.
Er konnte ihre Angst riechen und verabscheute sich selbst dafür. Aber es war notwendig.
Sie drückte sich an die Wand, als er auf sie zukam, und hielt gerade noch rechtzeitig an, sodass ihr keuchender, säuerlicher Atem ihn umwehte. Er runzelte die Nase, ließ sie jedoch im Glauben, dass es seine Abscheu vor ihr war, die ihn dazu brachte.