ELIA
Sie saß kerzengerade im Bett, keuchte und zitterte. Es war Morgen. Wie konnte es schon Morgen sein? Sie hatte doch eben erst die Augen geschlossen – und war gerade mal ein paar Minuten mit Reth zusammen gewesen. Sie blinzelte und sah sich um, doch es war eindeutig das Morgenlicht, das hinter den Vorhängen des großen Raumes hindurchschimmerte und Dreiecke an die gewölbte Decke malte.
Dann erinnerte sie sich daran, was Reth getan hatte, und sie drehte ihre Hand um, schnupperte vorsichtig.
Ihr Herz machte einen Sprung. Sie konnte seinen Duft wahrnehmen. Und auf der Rückseite ihres Handgelenks war ein leichter, aber deutlich sichtbarer Kratzer zu sehen.
Das konnte sie sich doch nicht selbst im Schlaf zugefügt haben, oder?
Mit klopfendem Herzen sprang sie aus dem Bett, kleidete sich hastig an und lief quer durch die Suite zu Gahryes Raum.
"Gahrye! Gahrye! Du musst meinen… oh!"