In der dunklen Zelle lehnte Evelyn an der Kerkerwand. Ihr Gesicht war bleich, ihre Stirn von Schweißperlen bedeckt.
Ihr Hals war trocken, ihre Lippen rissig.
Sie sehnte sich nach Wasser.
Zwei Tage war es her, dass sie in diese Zelle gebracht wurde, vier Tage, seit sie das letzte Mal getrunken hatte.
Zumindest hatte es zuvor etwas Wasser im Topf gegeben. Doch der Topf war zu klein und nicht einmal ganz voll, sodass er gestern Abend trotz ihrer sorgsamen Nutzung leer war.
Sie fühlte sich so schwach, dass sie sich fragte, ob sie dieses Mal im Kerker endgültig sterben würde.
Es war nicht das erste Mal, dass sie sich so fühlte. Jedes Mal in der Vergangenheit, wenn sie derart ausgehungert war, hatte sie sich dieselbe Frage gestellt.
Und nun gesellten sich auch noch die Wunden an ihrem Körper dazu.
Kaum war sie hierher gebracht worden, kam ein Soldat, um sie zu verhören.