Julias Sichtweise
Als ich aufwachte war ich verwirrt. Wie kam ich ins Bett? War ich nicht auf dem Weg zum Schatten gewesen? Aber dieser lag nun neben mir im Bett, und schlief noch tief und fest. Er schlief selten. Zumindest sah ich ihn selten schlafen.
Und trotzdem: Was war passiert nachdem ich das Zimmer verlassen hatte? Ich hatte einen totalen Blackout. Ein scharfer Schmerz fing plötzlich im Kopf an zu pochen. Mir kamen die Tränen. Und dann war Schatten wach, schaute mich konzentriert an, und hatte seine Hände auf meinen Kopf. Die Schmerzen verschwanden wie mein Bewusstsein.
Als ich aufwachte war ich im Bett. Schatten saß wach neben mir auf einem Stuhl. „Schatten… was passiert nur mit mir? Ich war doch nie so anfällig und bin umgekippt." sagte ich betrübt.
Er stand auf, und setzte sich zu mir aufs Bett. Mit seiner Hand streichelte er meine Wange, und sagte: „Liebste, es wird alles wieder gut werden. Du vergisst, dass du nur ein Mensch bist. Die Höhen hier sind nicht für Menschen besonders gesund."
„Ich will nicht von dir weg!" sagte ich panisch. Ich kannte doch niemanden außer ihn. „Scht." beruhigte er mich. „Niemals lasse ich dich weg." sagte er. Kurz glühten seine Augen rot, aber waren dann wieder schwarz. „Dir wird gleich Essen gebracht. Du hast zu wenig gegessen in letzter Zeit."
Damit stand er auf, und öffnete die Tür, wo schon das Essen war. Er nahm es entgegen, stellte es auf den Tisch, und kam wieder zu mir. Vorsichtig hob er mich hoch, und setzte mich auf sein Schoß, als er sich auf den Stuhl setzte. Das Essen, was aus verschiedenen Frühstücksgerichten bestand, war schon mundgerecht fertig. So fütterte er mich, und ich ließ es zu.