Schatten brachte mir in den nächsten Wochen bei meine dämonischen Kräfte zu kontrollieren. Mittlerweile beherrschte ich es auch meine Flügel wieder in mein Körper zu verstecken. Nach etwas Übung schaffte ich es dies nun ohne Probleme.
Was mich verwirrte war, dass ich sein Blut benötigte. Ich war kein Vampir. Das wusste sogar ich. Also fragte ich Schatten selbst: „Wieso verlangt es mich nach deinem Blut?" Er hatte gerade gelesen, und schaute auf. „Es kommt, weil in dem Fläschchen, was du getrunken hattest, auch mein Blut war. Ich bin sozusagen dein Erzeuger und Ernährer. Du benötigst es wie ein Baby die Milch seiner Mutter braucht." erklärte er. Das machte schon Sinn. „Für immer?" fragte ich. Immerhin benötigte ein Baby nicht ewig die Milch der Mutter. „Kann ich dir nicht sagen." seufzte er. „Du bist einzigartig." sagte er, und kam auf mich zu. Er biss sich selbst auf die Zunge, und küsste mich dann. Blut floss in mein Mund, und ich trank gierig das nun für mich wohlschmeckende Blut.
„Was ist jetzt eigentlich meine Aufgabe als Dämonin?" fragte ich. Er schaute mich an. „Es ändert sich nichts für dich." meinte er trocken. Ich war verwirrt. „Was meinst du?" fragte ich. „Du hast keine Aufgaben." sagte er. „Nachts kannst du aber raus, damit du deine Flügel trainieren kannst." sagte er. „Ernsthaft?" fragte ich. „Ich lebe doch jetzt richtig lange. Irgendwas muss ich doch tun können!" flehte ich schon fast. Er seufzte, stand auf, und kam zu mir. „Du musst nichts machen. Du bist so wie es jetzt ist zufrieden." sagte er. „Nein… ich" widersprach ich. Doch er unterbrach mich, schaute tief in meine Augen, und wiederholte seine beiden Sätze. Ich nahm es in mir auf. Er hatte recht. Es war doch gut wie es bisher immer war. Warum also ändern?