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Chapter 24 - Plötzlicher Aufprall

Den Rückflug trat ich in Ruhe an, ich dachte es würde eh nichts ändern ob ich nun ein oder zwei Tage eher da bin. Ich wollte lieber meine Kräfte schonen. Als ich endlich wieder im Schloss von Launil, am späten Nachmittag, ankam war es dort ungewöhnlich ruhig. Es waren viel weniger Soldaten hier als sonst. Vermutlich hat Kaleon sie alle mit an die Front geschickt. Dachte ich. Ich betrat das Schloss, doch fand ich weder den König noch Celine. Merkwürdig… Dachte ich. Dann begegnete ich einer von Celines Mägden. Kannst Du mir sagen wo Celine ist? Fragte ich sie. Die Magd sah mich an als hätte sie einen Geist gesehen. Die Prinzessin wollte zum Tempel gehen. Antwortete sie mir. Das ist aber ungewöhnlich, dass Celine alleine so etwas machen würde. Aber ich war auch schon einige Zeit nicht mehr im Tempel gewesen. Dachte ich mir. Also beschloss ich ihr entgegen zu gehen. Offensichtlich war das Schloss nicht der einzige Ort, der ruhiger geworden war. Als ich die Stadt betrat dachte ich es Lag an der Uhrzeit und der Marktstraße, dass es verhältnismäßig still ist. Aber offensichtlich ist es überall das gleiche. Vielleicht hat Celine ein paar Antworten.

Dann erreichte ich den Tempel und schob die große Tür auf. Auch im Tempel war es still wie auf einem Friedhof. Ich sah wie eine beträchtliche Anzahl Menschen zusammen mit Celine und allen Priestern des Tempels niederkniend beteten. Was ist denn hier los? Entfuhr es mir ungewollt. Meine Worte hallten durch den zuvor lautlosen Tempel. Alle drehten sich zu mir um. Ich sah zu Celine. Sie war völlig schockiert, dann kamen ihr die Tränen. Sie stand auf und rannte zu mir. Sie fiel mir weinend um den Hals. Was ist denn los? Fragte ich, aber Celine war so sehr am Heulen, dass sie mir nicht antworten konnte. Nur ihr Arme drückten mich stärker an sie. Ich legte meine Arme um sie und versuchte sie etwas zu beruhigen. Die Priester hatten sich mittlerweile auch erhoben und sind zu uns gekommen.

Mein Herr, wir sind so froh sie labend und gesund zurück zu wissen. Sagte einer der Priester. Ich war vollkommen verwirrt. Würde mir einer mal erklären, was hier los ist? Fragte ich mit Nachdruck. Natürlich sagte der Priester. Es kam eine Kriegserklärung vom Königreich Gozzer hier an, einen Tag nachdem Sie Aufgebrochen waren. In dieser Stand unter anderem geschrieben, dass sie den Botschafter, den sie erwarteten, noch am Stadttor hinrichten würden. König Kaleon und alle verfügbaren Ritter, die nicht bereits aufgebrochen waren, sind sofort zum Sammelpunkt der Truppen geritten. Verdammt! Wäre ich doch mal lieber so schnell wie möglich zurückgekehrt. Dachte ich mir. Ich sah Celine an. Alles gut meine Liebe. Ich bin doch wieder da. Sagte ich sanft zu ihr und versuchte sie zu beruhigen. Sie kämpfte mit sich selbst. Ich hatte solche Angst. Presste sie durch die Tränen hindurch hervor. Ich strich ihr sanft mit einer Hand über den Kopf. Mit der anderen hielt ich sie an mich gedrückt.

Ich konnte spüren wie Celines Tränen mir vereinzelnd in den Nacken fielen. Ich weiß nicht warum aber es machte mich fast rasend vor Wut, als ich daran dachte, dass dieser König von Gozzer aus seiner Gier heraus oder welche Motive er auch immer haben mag, Celine zum Weinen brachte. Ich unterdrückte mein Verlangen danach diesen König dafür bezahlen zu lassen. Stattdessen löste ich Celine von mir und fasste sie an den Schultern. Sie sah mich fragend mit ihren verweinten Augen an. Dann näherte ich meinen Kopf den ihrem und schloss die Augen. Dann küsste ich sie. Ich werde den Geschmack ihrer süßen Lippen nie vergessen, genau sowenig wie den salzigen Nachgeschmack den ihre Tränen darauf hinterließen. Ich spürte wie sie aufhörte zu zittern. Ich werde immer zu Dir zurück kehren. Sagte ich zu Celine nachdem sich unsere Lippen von einander gelöst hatten. Sie beruhigte sich und wischte ihre Tränen weg.

Wo ist eigentlich dein Bruder? Fragte ich Celine nachdem sie nun endlich wieder ansprechbar war. Er führt die Truppen in die Schlacht. Antwortete sie mir mit schwacher kratziger Stimme. Verdammt! Also doch. Dachte ich. Ich ging zu Leneths Statuette und begann zu ihr zu beten. Bitte halte Kaleon am leben bis ich auf dem Schlachtfeld erscheine. Flehte ich sie an. Dann erhob ich mich und nahm Celines Hand. Komm wir müssen ins Schloss zurück. Sagte ich zu ihr. Zusammen gingen wir mit ihrer Eskorte ins Schloss. Dort angekommen lies ich mir von ihr erklären wann und wo, laut der Kriegserklärung, die Schlacht stattfinden würde. Der Kampf soll Morgen früh vor der Stadt Lominum, auf der weiten Ebene vor dem Gebirge, statt finden. Sagte Celine. Das war doch die Stadt wo ich die eine Gruppe der Soldaten hin entsandt habe. Dachte ich mir.

Angesichts des Zeitpunkts und Orts der Schlacht glaube ich nicht, dass alle unsere Truppen aus dem Innenland bereits da sind. Kaleon kämpft also in Unterzahl und muss solange durchhalten bis die restlichen Truppen ankommen. Also wird er einen Verteidigungskrieg führen bis er die volle Stärke erreicht hat. Aber wird das ausreichen? Was wenn die Gegnerische Armee zu stark ist und sie überrennt bevor die Reservetruppen ankommen? Das ist alles zu riskant. Ich muss so schnell wie möglich dort hin, sonst könnte es ein Desaster werden. Dachte ich mir. Ich muss sofort aufbrechen! Sagte ich und wollte gehen, doch Celine hielt mich am Handgelenk fest. Bitte geh nicht! Sagte sie ängstlich, während sie beschämt zu Boden sah. Sie wusste, dass ich gehen muss, aber sie hatte angst um mich und wollte nicht, dass ich mich einer solchen Gefahr aussetze. Ich dreht mich zu ihr und nahm ihre Hände.

Hast Du es schon vergessen? Fragte ich sie, liebevoll, während ich mit einer Hand ihre Kopf anhob und ihr liebevoll in die Augen sah. Was denn? Fragte sie mich leise. Ich hab Dir versprochen, das ich immer zu Dir zurück kommen werde. Und dieses Versprechen werde ich auch halten! Also mach Dir keine Sorgen. Außerdem brauch es schon viel mehr als ein paar Menschen in Blechdosen um mich zu bezwingen. Das solltest Du eigentlich wissen. Sagt ich und lächelte sie an. Sie lies meine Hand los. Du kommst auch wirklich zurück? Fragte sie mich, all ihren Mut zusammen nehmend. Ich gab ihr einen kleinen Kuss. Keine Sorge, wenn es gefährlich wird schnappe ich mir deinen Bruder und komme hier her zurück. Versprochen! Aber wenn ich mich nicht beeile könnte es zu spät sein. Sagte ich zu ihr. Ich werde hier auf Euch warten. Sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln. Wo ist denn meine zuversichtliche und gut gelaunte Celine? Komm schon vertrau mir! Okay? Fragte ich sie. Sie umarmte mich kurz. Du hast recht, viel Erfolg Darling! Sagte sie etwas zuversichtlicher und lächelte mich ungezwungen an. Na siehst Du, schon viel besser. Bis dann, Liebes! Sagte ich und rannte aus dem Schloss.

Verdammt es ist schon so finster draußen. Dachte ich mir. Ich verlor keine Zeit. Als ich den Schlossgarten erreichte verwandelte ich mich sofort zurück und flog so schnell ich konnte in Richtung Lominum. Ich hoffte nur, dass ich rechtzeitig ankommen würde. Kurz nachdem die Sonne aufging konnte ich in der Ferne die Stadt sehen. Schneller du lahme Echse, schneller! Sagte ich zu mir selbst, in meinem Kopf. Ich näherte mich immer weiter der Stadt, dann kam auch endlich das Schlachtfeld in Sichtweite. Ich sah, einen großer Haufen Menschen in der Mitte und kleinere Truppenteile nördlich und südlich. Verdammt! Es hat bereits begonnen. Ich werde dem ganzen so schnell wie möglich ein Ende bereiten. Dachte ich mir. Ich flog direkt auf die Mitte des Schlachtfeldes zu. Ich zog meine Flügel ein und presste sie an meinen Körper. Mit einem riskanten Sturzflug schlug ich in der feindlichen Truppenhälfte ein. Mein Aufprall auf dem Schlachtfeld glich dem eines kleinen Kometen. Eine riesige Staubwolke wurde von mir aufgewirbelt und Stein- und Erdklumpen flogen über das gesamte Schlachtfeld.

Schwungvoll weitete ich meine Flügen und mit meinem Talent, dem Wort des Drachenkönigs, lies ich das Gebrüll des Drachenkönigs über die Ebene schallen. Die Druckwelle meines Gebrülls fegte auch zeitgleich die Staubwolke, meines Aufpralls, davon. Alle Soldaten, egal ob Freund oder Feind hielten inne und waren starr vor Angst.