Die beiden Magien kamen direkt auf uns zu gerannt. Die eine war von einem Monster, die andere war von Waram und das Monster rannte vor ihm davon. Das war also sein Plan, er treibt ein Monster zu uns um uns zu testen. Sagte ich zu mir selbst. Ich wandte mich zu Tifa. Möchtest Du das Monster übernehmen oder soll ich mich dessen annehmen? Fragte ich sie mit einem gewissen sarkastischen Unterton. Sie rappelte sich auf und ging in die Richtung des Monsters. Ich mach das schon, keine Angst. Sagte sie, richtete ihren Stab in die Richtung aus der wir das Monster erwarteten und bereitete ihren Zauber vor. Als das Biest aus den Sträuchern hervor brach schleuderte Tifa ihm ihren Zauber entgegen.
Das Monster war ein von gepanzerten Schuppen geschützten Reptil, mit zwei großen Säbelzähnen und einem kräftigen, knochigen und dornigen Schwanz. Die Windklingen von Tifa trafen seinen Panzer aber hinterließen keine sichtlichen Spuren. Erschrocken und leicht panisch schrie Sie und sprang aus dem Weg. Das Monster rannte unbeirrt weiter in Richtung Camp und damit auch direkt auf mich zu. Ich schloss meine Augen. Was sollte ich tun? Sollte ich es töten? Nein! Dachte ich mir, riss Meine Augen auf und starrte dem Biest mit unheilvollem Blick direkt in die Augen, während ich meiner magischen Kraft freien lauf lies. Normalerweise unterdrückte ich meine Magie und Aura, indem ich sie tief in meinem Körper konzentriert halte, während ich in meiner menschlichen Form bin.
Mein Körper strahlte nun eine wahnwitzige Kraft und monströse Aura aus, sie enthielten auch meine mörderischen Absichten sollte das Monster weiter auf uns zuhalten. Das Biest stemmte alle seine vier Pfoten auf den Boden um zum Stillstand zu kommen. Als es angehalten hatte war es wie gelähmt und stand zitternd vor mir. Ich ließ bewusst noch ein wenig mehr Magie aus meinem Körper entweichen und machte einen sehr langsamen Schritt nach dem anderen auf es zu. Ich konnte die Panik und Todesangst in den Augen des Monsters sehen. Bei meinem vierten Schritt brach es aus und rannte davon. Sofort unterdrückte ich meine Magie und Aura wieder.
Ich hoffe es ist okay, dass ich es nicht umgebracht habe, nachdem Du dir die Mühe gemacht hast es extra in unsere Richtung zu jagen, Waram. Rief ich und wandte meinen Blick zu ihm, der sich in den Ästen eine Baumes in der Nähe versteckte. Tifa war völlig verwirrt und sah mich mit ängstlich fragendem Blick an. Erst als Waram vom Baum herunter gesprungen kam und auf uns zu lief verstand sie was hier vorgefallen war, aber das erklärte ihr nicht diese angsteinflößende machtvolle Aura. Der Krach den das Monster gemacht hatte weckte auch die Anderen auf. Sie kamen für den Kampf gerüstet mit gezogenen Waffen aus ihren Zelten gerannt.
Als sie die Zerstörung die das Monsters hinterlassen hatte, Tifa ängstlich auf dem Boden liegen und Waram auf mich zulaufen sahen, schlussfolgerten sie, dass ich die Ursache der Unruhe sein musste und stürmten auf mich zu. Halt! Schrie Tifa als sie sah was ihre Teammitglieder vor hatten. Alle hielten inne außer Tarion, er führte den Angriff mit seiner Glaive fort. Ich ergriff ihren Schaft und stoppte so den Hieb. Lass gut sein und beruhige dich. Sagte ich mit ruhiger Stimme zu Tarion, während ich seine Glaive mit meinem festen Griff in dieser Position hielt, egal wie sehr er versuchte an ihr herum zu ziehen. Dann stand Tifa auf, kam zu uns und erklärte den Anderen was vorgefallen war. Anschließend entschuldigte sich Tarion für seine Überreaktion. Nun, zumindest siehst Du es ein. Sagte ich und gab seine Glaive frei.
Eigentlich wollte ich eure Kampfstärke mit diesem Monster testen. Zumindest habe ich eine ungefähre Idee von Zymeth seiner Stärke bekommen. Ein C-Rang Monster mit nichts weiter als seiner Aura zur Flucht zu bewegen ist schon beeindruckend. Aber ich muss auch die Kampfkraft von Euch anderen wissen um die Situationen im Dungeon richtig einschätzen zu können. Also werdet Ihr die ersten Ebenen des Dungeons ohne Zymeths oder meine Hilfe bestreiten. Sagte Waram etwas genervt. Scheinbar habe ich mit meinem Handeln doch einen Fehler gemacht. Aber es kann eben nicht immer alles nach Plan verlaufen. Dachte ich mir.
Wir bauten unser Lager ab und brachen weiter in Richtung Dungeon auf. Nach einigen Stunden standen wir vor einem beeindruckenden steinernen Tor, an der Wand eines tiefen Grabens. Gemeinsam schoben wir das schwere Tor auf. Die Steintüren schliffen auf den Steinplatten des Bodens und kratzten Kerben in diesen. Als das Tor einen Spalt weit geöffnet war kam eine kalte, feuchte und sich irreal anfühlende Luft aus dem Inneren geströmt. Eine Treppe die so weit nach unter führte, dass man ihr Ende nicht sehen konnte erstreckte sich vor uns. Die Treppe war aus dem gleichen Gestein wie die Tür doch die Wände schienen normaler Fels zu sein. Wir bauten und entzündeten eine Hand voll Fackeln und betraten das innere des Dungeons.
Die Mitglieder von Team Shootingstar gingen Voran, an ihrer Spitze befand sich Rowan, gefolgt von Tarion und hinten standen Sué, Tifa und Shawn, der Heiler. Waram und ich folgten ihnen und deckten ihren Rücken. Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit diese Treppe hinunter gestiegen waren, haben wir endlich die erste Ebene erreicht gehabt. Auf diesem Level waren viele verschiedene Arten von Schleimen, die meisten von ihnen waren vom Gift und Wasser Typ, und es gab auch noch einige Fledermaus artige Monster die mit Gift- und Luftmagie angriffen. Auch wenn ihre Anzahl groß war konnten sie gegen die erfahrene Abenteurergruppe nichts ausrichten. Sie waren ein gut eingespieltes Team und wussten um ihre Stärken und Schwächen. Ich war besonders beeindruckt von den beiden Mädchen, trotz ihres jungen Alters traten sie den Monstern furchtlos entgegen und erledigten sie spielend. Aber ich fing mich an zu langweilen da ich nichts weitet tat als ihnen stumpf hinterher zu laufen.
Nach zahllosen Schleimen und Irrwegen fanden wir eine Treppe hinunter zur zweiten Ebene. Hier unten fanden wir riesige Schildkröten-, Schlangen- und weiterhin diese Fledermausmonster nur waren auch sie viel größer als auf dem ersten Level. Waram lies mich auch hier nicht mitkämpfen. Wenn ich nicht bald etwas zu tun bekomme schlaf ich vor langer weile noch ein. Dachte ich mir und begann auf dem Weg kleine Steine umher zu treten. Zu meinem Glück war der Weg zur nächsten Ebene sehr viel schneller gefunden als der letzte. Auf dem dritten Level angekommen viel mir etwas auf, je weiter wir hinab schritten desto feuchter wurde die Umgebung und Beschaffenheit der Höhle. Wir mussten langsam aufpassen wo wir hin traten um nicht versehentlich auszurutschen.
Im Gegenzug dazu wurden die Gegner immer angepasster, an die hier herrschenden Verhältnisse, denn diesmal waren unsere Gegner Naga. Wir hatten es mit leicht gerüsteten Nahkämpfern, die Hellebarden und Schwerter benutzten, Bogenschützen und Beschwörern zu tun, die immer wieder die Monster beschworen, die wir auf den Ebenen zuvor bereits bekämpft hatten. Wird Zeit, dass ich langsam mit mache, oder nicht? Fragte ich Waram und die anderen. Du kannst eingreifen sobald sie in Schwierigkeiten sind oder ab der nächsten Ebene. Sagte Waram, woraufhin ich lustlos meine Arme nach unten baumeln lies. Leicht genervt seufzte ich vor mich hin. Während die Anderen zunehmend schwerere Kämpfe bestreiten mussten juckten mir die Finger immer mehr.
Ich sah ihnen bei einem langem Kampf zu, bei dem die Nagas ihre Beschwörer verteidigten, während diese immer wieder neue Kreaturen herbei riefen. Meine Begleiter schafften es nicht durch zu dringen und ihre Ausdauer nahm immer weiter ab. Ich hob einen kleinen Stein neben mir auf und verwandelte ihn in ein Langschwert. Ein Pfeil, der Nagas, flog auf Tifa zu. Sie konnte nicht mehr ausweichen, also blockte ich den Pfeil mit meinem Schwert. Sie sah mich schockiert, ängstlich und doch dankbar an. Wird Zeit, dass ich Euch unterstütze. Sagte ich und schritt langsam in die Mitte der Gruppe.
Es wird Zeit meinen Fortschritt, durch das Training mit Mirella, in der Praxis zu testen. Sagte ich mir selbst. Ich hob sechs kleine Steine auf und verwandelte sie in identische Kopien des Schwertes das ich bereits in meiner Hand hielt. Mit Hilfe meiner Telekinese bewegte ich diese unabhängig von einander. Ich lies sie in einem Bogen hinter mir schweben. Ich werde mich um die Verteidigung hier hinten kümmern, Ihr konzentriert euch darauf diese Beschwörer zu beseitigen. Sagte ich mit kräftiger und sicherer Stimme. Es war keine Zeit für sie zu diskutieren oder wählerisch zu sein, sie wussten so gut wie ich, dass wenn der Kampf so weiter gehen würde, dass Sie überwältigt werden würden. Tarion sah mich an. Okay, ich verlass mich darauf, dass Du sie beschützt. Sagte er und fokussierte sich auf seine Aufgabe. In seinem Blick und seiner Stimme war Widerwillen zu erkennen aber auch ein Hauch von Erleichterung.