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Chapter 22 - Auftakt zum Krieg

Roderik, der Kommandant der feindlichen Truppen, erklärte sich dazu bereit meinen Vorschlag zu einem Zweikampf anzunehmen. Wir stellten uns gegenüber auf mit einem Abstand von etwa 15 Metern. Die anderen gingen auf eine sichere Distanz. Dann zog er sein Großschwert und verlor keine Zeit um den Erstschlag auszuführen. Ich stoppte seine Klinge mühelos mit meinen beiden bloßen Händen. Er sah mich fassungslos an. Er versuchte verzweifelt sein Schwert irgendwie aus meinem Griff zu befreien. Aber es gelang ihm nicht einmal es auch nur einen Millimeter zu bewegen. Ich lies meine Magie in das magische Schwert fließen. Die Magie des Schwertes wurde sofort von meiner Antimagie entfernt und das übrige Metall zersplitterte in kleine Teile und fiel zu Boden. Roderik wandte sich zu seinen Männern. Ich brauche ein Schwert! Werft mir ein Schwert zu! Einer seiner Männer zögerte nicht zog seine Waffe und warf sie zu ihm.

Ich nutzte meine Teleknietische Magie und sorgte dafür, dass das Schwert stattdessen in meiner Hand landete. Aber ich hatte keine Intension es zu verwenden also steckte ich es in den Boden. Dann ging ich langsam auf Roderik zu. Schritt für Schritt den ich ihm näher kam wurde er noch unruhiger. Was ist los? Fürchtet sich der große Kommandant der fünften Division von Gozzer vor einem Jungen? Provozierte ich ihn, während ich ihm immer näher kam. Wutentbrannt und verzweifelt stürmte er mit bloßen Händen auf mich zu. Als er in Reichweite war landete mein Tritt in seiner Magengegend. Er konnte nicht einmal reagieren, so schnell und hart haben ich ihn getroffen. Er flog über die gesamte Lichtung und landete raschelnd im Dickicht des Waldes.

Jemand sollte nachsehen gehen ob er noch am Leben ist. Sagte ich dann zu seinen Kameraden. Sie waren zögerlich wegen des Schocks über das was sie eben gesehen hatten. Doch dann rannten sie um nach ihrem Kommandanten zu sehen. Ich wendete mich an all seine übrigen Truppen die sich noch in den Wäldern versteckt hielten. Und was soll es sein? Werdet ihr die Übereinkunft ehren und euch zurück ziehen oder wollt ihr uns immer noch angreifen? Rief ich mit allem was meine Stimme her gab, damit es auch der letzte Soldat der Feinde hörte. Ich wartete eine Weile, dann kam ein etwas jüngerer Mann auf die Lichtung. Er trat vor mich. Ich bin Kommandant Roderiks rechte Hand. Wir nehmen Euer Angebot dankend an und werden uns aus Eurem Land zurück ziehen. Sagte er und verbeugte sich tief.

Ihr tut besser daran nicht hier her zurück zu kehren und solltet ihr noch weitere Soldaten irgendwohin entsendet haben solltet ihr sie warnen. Die nächsten Soldaten, die keine Botschafter sind und auf unserem Land erwischt werden, werden gnadenlos ausgeschaltet. Sobald ich mich mit dem König beraten habe, werde ich einen Botschafter in Eure Hauptstadt entsenden. Bis dahin seid ihr besser beraten euch in eurem eigenen Land aufzuhalten. Sagte ich ihm, in ermahnendem Ton. Vielen Dank! Sagte er dankbar und verbeugte sich erneut. Dann wandte er sich zum gehen. Wir ziehen ab! Packt alles zusammen! Rief er laut. Wir verblieben noch eine Weile bis sie ihren Heimweg antraten. Als wir sie in der Ferne nicht mehr wahrnehmen konnten entspannte sich auch bei uns die Lage.

Uff. Sagte ich und lies mich erschöpfte auf den aller Wertesten fallen. Ich stützte mich nach hinten ab und sah über die Lichtung hinweg in den Himmel. Die ganze Zeit über war ich unglaublich angespannt und wusste nicht was als nächstes geschehen würde. Ich hatte weniger davor Angst hier einen Kampf an zu zetteln, denn den hätte ich mit Sicherheit gewonnen. Ich hatte Angst, dass mein tun hier einen Krieg hätte auslösen können. Ich nahm eine Hand nach vorne und blickte auf sie. Sie zitterte. Der Kommandant stand neben mir. Er hatte alles mitbekommen und war ebenso von Angst erfüllt gewesen wie unsere Gegner. Doch als er meine zitternde Hand sah und wie ich erschöpft auf dem Boden saß, verstand er. Er begriff, dass es auch für mich anstrengend gewesen war den Schein zu wahren und nur meine reine Stärke zu zeigen und keine Schwäche.

Er dachte ich hätte einen grandiosen Bluff ausgespielt. Die Tatsache, dass ich den ganzen Gegnerischen Trupp hätte eigenhändig ausschalten können, war ihm keineswegs bewusst. Der Hauptmann kniete sich zu mir herab. Das war eine großartig Leistung, mein Herr. Sagte er um mich aufzubauen und mir seinen Respekt zu erweisen. Aber ich hatte keine Zeit mich an so einem kleinem Sieg zu erfreuen. Die Tatsache, dass feindliche Truppen in unserem Königreich umher gingen und die drohende Gefahr von Krieg bereiteten mir große Sorgen. Ich musste schnellstens Kaleon darüber informieren und mit ihm weiteres vorgehen planen. Dachte ich mir. Schreibe sofort eine Botschaft für den König mit allem was hier vorgefallen ist und schreibe ihm, dass ich schnellstens zurück kehren werde um weiteres zu besprechen. Dann schicke Reiter aus um die Botschaft zu überbringen. Befahl ich dem Hauptmann. Zu Befehl! Sagte er und ging eiligst zu unseren Truppen zurück. Ich verschnaufte noch für einen Moment. Dann stemmte ich mich auf und begab mich zu ihnen. Als ich dort ankam sah ich wie die Reiter sich gerade auf den Weg machten die Nachricht zu überbringen. Der Rest von uns ging zurück zum Basislager bei der kleinen Stadt.

Am späten Nachmittag saßen der Hauptmann, ich und die Ranghöchsten Ritter im Kommandozelt. Wie weit ist die Grenze von Gozzer von hier entfernt? Fragte ich in die Runde. Der Hauptmann holte eine Karte hervor und rollte sie auf dem Tisch aus. Wir befinden uns hier und deutete mit seinem Auf ein rotes Quadrat auf der Karte, dass sich im Königreich Kragos befand. Die Grenze zu Gozzer befindet sich im Norden und Westen von hier. Im Marschtempo erreicht man die nördliche Grenze in etwas über anderthalb Wochen. Die westliche Grenze hingegen ist über zwei Wochenmärsche entfernt. Ich betrachtete die Karte. Da ist noch eine weitere Stadt an der nördlichen Grenze weiter im Osten. Diese Lag näher an der Grenze war aber weiter von hier und noch viel weiter von der Hauptstadt entfernt. Haben wir Informationen von dieser Stadt? Fragte ich und zeigte auf die andere Stadt an der nördlichen Grenze zu Gozzer.

Zur Zeit haben wir keine aktuellen Informationen über die Situation der Stadt. Sagte der Hauptmann. Ich verschränkte die arme und begann zu überlegen. Wir brauchen mehr Informationen und müssen uns vorbereiten um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dachte ich. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass sie sich an die Abmachung halten. Für den Moment mögen wir sie eingeschüchtert haben. Aber das wird nicht ewig anhalten. Sagte ich. Die Späher sollen hier bleiben und die westliche und nördliche Grenze von hier aus im Auge behalten. In der Stadt werden eine Hand voll Reiter, Fünfzig Bogenschützen und genauso viele Infanteristen stationiert bleiben. Ihre Aufgabe wird sein den Feind im Notfall so lange wie möglich zu verzögern. Dann brauche ich einen Freiwilligen von Euch, der eine kleine Gruppe zur anderen Stadt führt und dort nach dem Rechten sieht. Eine Eskorte wird mich zurück in die Hauptstadt begleiten. Und zu guter Letzt werden die restlichen Truppen ihr Lager hier aufschlagen. Sagte ich und zeigte auf eine Stelle genau zwischen den beiden Städten. Die uns momentan zur Verfügung stehenden Reiter werden vom direkten Kampfbeitritt ausgeschlossen und sollen sich nur auf das Überbringen von Informationen konzentrieren. Damit wir schnellstmöglich reagieren können sollte sich eine bedrohliche Situation anbahnen. Teilte ich allen meinen vorläufigen Plan mit.

Irgendwelche Fragen oder Einwände? Fragte ich in die Runde. Es kamen keine Widersprüche, nur ein kollektives verneinendes Kopfschütteln der Anwesenden. Dann benötige ich nun zwei Freiwillige. Einen der die Gruppe zur anderen Stadt führt und der andere, der mich und die Eskorte zur Hauptstadt begleitet. Sagte ich und blickte fragend durch die Anwesenden. Einer der Ritter erhob sich. Ich werde die Gruppe zur Stadt anführen. Sagte er. Doch keiner der anderen meldete sich freiwillig für die Eskorte. Dann stand der Hauptmann auf. Ich werde Euch zurück begleiten. Sagte er. Ich schüttelte den Kopf. Das ist unmöglich. Du musst hier bleiben und die Truppen im Notfall befehligen. Sagte ich einwendend. Dann erhob sich der älteste der Ritter. Sein Haupt war schon grau, aber ohne zweifel hatte er viel Erfahrung. Es wäre mir lieber wenn auch er bei den Truppen bleiben würde. Ich denke das ich auch der Grund warum er sich erst jetzt für diese Aufgabe meldet. Dachte ich. Dann werde ich Euch begleiten. Sagte er mit einer kräftigen tiefen Stimme. Vielen Dank! Sagte ich zu ihm. Ich überlasse die Zuteilung der Leute Dir. Sagte ich zum Hauptmann. Er stand auf und verbeugte sich gehorsam. Wie ihr Befehlt. Wir brechen am Morgengrauen auf! Sagte ich und zog mich in mein Zelt zurück.