Chereads / Das Erbe / Chapter 37 - Kapitel 37 Erstgeborene

Chapter 37 - Kapitel 37 Erstgeborene

 >>> 3 Wochen später <<<

Nervös schluckte April die Tabletten und spülte sie mit Wasser hinunter. Schon als sie klein waren, hatte sie sich vor ihre Geschwister gestellt. Obwohl sie nur zwei Minuten älter war. Liz und Mei waren zur gleichen Zeit auf die Welt gekommen, und sie hingen eigentlich ständig zusammen herum.

 Sue war anders, sie war mehr mit ihrer Mutter unterwegs und April, sie hatte Phasen, in denen sie mit ihrer Mutter unterwegs war. 

Jetzt, wo sie erwachsen waren, konnte man das immer noch sehen. Liz und Mei hingen zusammen rum, arbeiteten zusammen. 

Sue kam nach ihrer Mutter und war Psychologin im zivilen Bereich und sie selbst. 

Vordergründig hatte sie versucht, den Job ihrer Mutter zu machen, aber sie kam mit dem Lügen und der ständigen Höflichkeit nicht klar. Sie hatte versucht, in einem der Einsatzkommandos zu arbeiten, aber sie war immer mehr genervt. Während ihre Geschwister in die Welt hinauszogen, hatte April den Nordblock erkundet. Die Ruinen, die Natur, aber auch ihr Bedürfnis nach anderen Menschen. 

So viele Typen und Weiber, die sie nur gefickt hatte, um am nächsten Morgen abzuhauen und später anzugeben. Aber sie fühlte sich leer. Sie ließ sich leicht von Liz und Mei ärgern, und sie wusste, dass es nichts Böses war. Ihre Mutter sagte, sie sei ein feuriges Wesen. 

Als Mei ihr die Fotos von ihrer und Liz' Orgie schickte, fühlte sie sich plötzlich einsam. Sie hatte sich aufgeregt, aber als sie sich beruhigt hatte, fühlte sie sich einsam. Sie hatten etwas zusammen gemacht. 

Damals wie heute hing sie sehr an ihrem Vater, das zeigte sie jetzt nicht mehr so sehr. Auch als Kind hatte sie es nicht oft gezeigt. 

Als Liz sie vor drei Wochen angerufen hatte und es um ihren Vater ging. Hatte sie alles stehen und liegen gelassen und war direkt zu ihm gefahren. Sie war schockiert gewesen, ihn schlafend zu sehen. Liz hatte ihr gesagt, dass er erschöpft sei und schlafen müsse und dass ihre Mütter ihn unter Kontrolle halten müssten. Sie hatte sich gefragt, was sie damit meinte, aber als sie die drei sah, verstand sie es. 

April war die Erste und Einzige im Zimmer gewesen, als er aufgewacht war. Er war so verwirrt und schlaftrunken gewesen und hatte die Verwandlung mitbekommen, von der Liz erzählt hatte. Es hatte Minuten gedauert, bis er einen klaren Kopf bekommen hatte. 

Sie hatte sich hilflos gefühlt und sich einfach an ihn gedrückt, wie sie es als Kind getan hatte. Er hatte sie an sich gedrückt und war wieder eingeschlafen. 

Dann, zwei Tage später, war er richtig wach geworden, mit klaren Augen und hatte ihr einen Kuss auf die Stirn gegeben. Inzwischen hatten Mei und Liz ihr gestanden, was es mit den Fotos auf sich hatte. Sie hatte es ihnen nicht übel genommen, sie war eifersüchtig gewesen. 

Der Geburtstag ihres Vaters stand vor der Tür und fiel auf den gleichen Tag wie ihrer. 

April hatte die Idee, etwas mehr über ihren Vater herauszufinden, und erzählte Liz und Mei von ihrer Idee. 

Eine Reise in die Staaten, in seine Heimatstadt. Jetzt standen sie vor neuen Problemen. Sie wussten ungefähr, wo er herkam, die USA waren sauber von Infizierten, ihr Vater hatte eine große Jagd auf Infizierte machen lassen. 

Das gehörte zur Ausbildung der Infanterie, aber auch der Spezialeinheiten. Die Radioaktivität war auch nicht mehr so schlimm, es gab zwar noch Gebiete, die man ohne Schutzanzug nicht betreten konnte, aber es gab wieder genug Lebensräume, wo die Neusiedler hingehen konnten.

Das große Problem war, dass die drei ihren Vater nicht mit ihrer Mutter alleine lassen wollten. Also fragte Liz ihn, ob er mitkommen könne. Zum Erstaunen von April sagte er ja. 4 Tage später ging es los. Sie fuhren nach Sandpoint in Idaho. 

Sie trugen alle Zivilkleidung, hatten aber ihre Waffen dabei. Der Wetterbericht sagte Winter mit Schnee voraus. Die Stadt hatte es bei dem Ausbruch ziemlich schlimm erwischt. 

Dort lebte der harte Kern der Überlebenden, aber auch Siedler, die neu anfangen wollten. Viele Teile der Stadt waren unbewohnt, aber der Stadtkern war voller Leben. Sie hielten mit einem alten Geländewagen vor einem Restaurant.

Sie gingen hinein, es roch nach Nostalgie. April fand, dass es aussah wie in einem dieser Fernsehfilme, die man im Netz sehen konnte. Sie setzten sich an einen freien Tisch und eine Kellnerin kam auf sie zu, sie war um die 50 und hatte ihre besten Jahre schon lange hinter sich.

"Was darf's sein?", sie kaute auf einem Kaugummi.

April schaute auf die Speisekarte.

„ Ich nehme Rührei mit Speck und dazu Orangensaft."

„Ich auch", kam es von Mei und Liz.

Die Kellnerin sah zu Alex, der in seiner, wie er sagte, Urgestalt dasaß und herzhaft gähnte. Technisch gesehen war er erst seit eineinhalb Tagen richtig wach und Earl meinte, er würde noch ein paar Tage so bleiben. 

„Ich nehme einen großen Kaffee„, sagt er und zündet sich eine Zigarette an. 

„Okay, dauert ungefähr zehn Minuten." Sie ging.

April sah sich um, der Laden versprühte den Charme der 80er Jahre, ihr Blick blieb an einem alten Wahlplakat hängen. 

„Liz, schau mal, der sieht aus wie Dad.„ 

Liz schaute hin. Auf dem Plakat war ein Mann in den Sechzigern zu sehen, im feinen Anzug, mit stolzem, strengem Gesichtsausdruck. Die Ähnlichkeit war echt. 

Alex blies eine Wolke in die Luft. Mei machte ein Foto mit ihrem Handy. 

Die Kellnerin kam mit den Getränken und stellte sie ab.

„So, was führt euch denn hierher? Wir haben doch immer wieder neue Gesichter und Touristen ..."

Mei sah sie an.

 

„ Wir machen eine Sightseeingtour, er zeigt uns wo er aufgewachsen ist."

Sie sah zu Alex, der einen großen Schluck von seinem Kaffee nahm. 

„Er ist von hier?" Sie blinzelte. 

Liz nickte. 

„Das letzte Mal war er vor zwanzig Jahren hier.„ 

„Und es hat sich nichts verändert„, murmelte Alex und zog an seiner Zigarette.

„ Vor 20 Jahren ..." wiederholte sie. „ Bob! Weißt du etwas über einen Einheimischen, der vor 20 Jahren hier war?"

Ein fast kahlköpfiger Mann steckte seinen Kopf aus dem Küchenfenster.

„ Lass mich nachdenken, ja der Typ war das damals, mit einem Rudel Kinder bei sich. Wir dachten damals, der bleibt hier, aber nach einer Woche war er wieder weg."

Sie sah ihn an, dann Alex.

„Stimmt, es waren vier."

Alex nippte wieder an seinem Kaffee. Er deutete auf Plakat.

„Lebt der noch?"

„ Äh ja, der alte Miles , das ist unser Bürgermeister."

Alex grinste.

„ Vor zwanzig Jahren hat er noch gesagt, er würde den Scheiß nicht machen."

„ Naja, nachdem er seinem Vorgänger den Kopf weggeschossen hat, weil er sich angesteckt hatte, hat er das Amt zähneknirschend angenommen."

Alex grinste weiter. 

Die Kellnerin ging wieder und brachte nach zehn Minuten das Essen, Gäste kamen und gingen, aber es war überschaubar. Ein übergewichtiger Sheriff kam herein, April fragte sich, wie er den Job bekommen hatte. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er sah sich um.

„Wem gehört das Auto vor dem Diner?" 

Alex hob die Hand.

„Mir, warum?"

„ Falsch geparkt, die Lichter sind kaputt und die Reifen abgefahren. „

Alex sah Liz an, die mit den Schultern zuckte.

„ Du bist gefahren, hast du gesagt ..."

Alex zog an der Zigarettenkippe und stand auf.

„ Iss weiter.." 

Der Sheriff schrieb eifrig Strafzettel und reichte sie nach einem kurzen Schritt an Alex weiter, der sie entgegennahm und überflog.

„ 2900 ? „schaute er den Sheriff an. 

Liz musste lachen, Mei machte ein Foto von Alex und dem Strafzettel und schickte es ab.

Der Sheriff schaute ihn verwirrt an. 

„Warum machen wir ein Foto davon?"

Alex steckte die Strafzettel in seine Tasche, aber April griff danach und sah sie sich an.

„Ach du Scheiße, schau mal, Liz. Ein Einsatzkommando kommt, wenn du nicht bezahlst." 

Liz beugte sich zu ihr.

„ Was? Du meinst so eins mit Tür eintreten und schreien und mit Taser schießen und Reizgas?"

April nickte und Liz' Augen leuchteten auf.

Alex' Handy summte und er schaute darauf, sah Johns Gesicht auf dem Display und nahm ab, der Sheriff wollte etwas sagen.

„Jo!" 

April konnte John hören.

„ Warum hat Jannet mir ein Foto von dir gezeigt, mit dir und einem Strafzettel?"

„Schick, nicht? Habe ich gerade von„ Alex betrachtete das Namensschild des Sheriffs.

 Sheriff Thorston, kann ich dir etwas bringen? „

„Ja. Komm nachher in meinem alten Büro vorbei und hol meine Sachen ab. Der Code für den Safe ist derselbe wie meine Telefonnummer."

„ Ohh, ich wollte schon immer mal nach Salt Lake City. "

„Können wir dann noch nach Vegas fahren?" kam von Liz.

Alex nickte. 

April sah Liz an, die lächelte. 

„Ich kenne da ein Casino, in dem man Antiquitäten gewinnen kann. „

„Was meinst du mit Antiquitäten?" murmelte Mei.

„ Waffen, Spielkonsolen, Comics, Klamotten ..."

Mei sah sie an. 

„ Ähh Spielkonsolen.."

Alex hatte aufgelegt und sah Sheriff an. 

„ Kann ich die Sachen im Rathaus bezahlen?" 

„ Ja.."

„ Gut." Alex sah zu den dreien, die bereit waren, dann ging er zum Tresen und bezahlte mit seiner Karte. 

„Hey, Moment mal, ist Ihnen klar, dass es Einreisekontrollen gibt? Man kann nicht einfach so durch die Staaten fahren."

„ Hhmm ja, das weiß ich." April stand auf und musste aufstoßen. Sie verließen das Diner, stiegen in den Jeep und fuhren zum Rathaus. Sie hielten auf dem Parkplatz, stiegen aus und betraten das Gebäude.