Das Geräusch des tropfenden Wassers, das nicht weit von ihr entfernt war, hallte im Kerker wider. Abgesehen von ihrem Herzschlag war es das einzige Geräusch, das sie seit ihrer Ankunft an diesem Ort hörte. Wann war sie das letzte Mal an diesem Ort gewesen? Vor fünfzig? Vor siebzig Jahren?
Ihre Tränen hatten aufgehört zu fließen, und ihre Kehle war so trocken geworden, dass selbst das Sprechen eines Wortes weh tat. Und doch hatte sie noch Hoffnung. Ja, sie war noch am Leben, und das bedeutete, dass es noch Hoffnung gab. Vielleicht würde ihr Sohn Mitleid mit ihr haben und hierher kommen. Schließlich hatte sie es nur für ihn getan. Alles, was sie getan hatte, war nur für ihn. Wie aufs Stichwort hallten Schritte auf sie zu.