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Chapter 3 - Die Flucht

"Warum?", fragte die Krankenschwester, verblüfft über diese plötzliche Ankündigung.

Der Arzt füllte aus einer dunklen Flasche eine Spritze und sagte: "Ich muss Ihnen eine Injektion geben, diesmal aber intravenös."

"Nein, das lasse ich nicht zu", erwiderte Dawn, gegen den Anblick grinsend. Die Luft zwischen ihnen war so spröde, dass Dawn jeden Moment zerbrechen konnte.

"Es muss gemacht werden, weil Ihr Hausarzt Ihnen das Medikament verschrieben hat. Es ist nicht unsere Entscheidung, dass zu ändern. Wir müssen tun, was auf Ihrem Rezept steht..."

"Nein, das werden Sie nicht."

"Warum sind Sie so stur? Wir behandeln Sie doch nur", sagte der Arzt in einem harten Tonfall. Er bewegte sich, um Dawns Ärmel hochzukrempeln, aber sie stieß seine Hand zurück. Cole setzte sich auf, verwirrt, warum seine Schwester die Medikamente ablehnte.

"Es ist Zeit für Ihre Medizin", bestand der Arzt.

"Sind Sie überhaupt ein Arzt?" fragte Dawn und verengte ihre Augen. "Wenn ja, zeigen Sie mir Ihren Ausweis". Dawn war misstrauisch, da sie weder seinen typischen Arztausweis sehen konnte noch trug er die übliche Kleidung eines Arztes.

"Ich bin kein Arzt, aber der Krankenpfleger und ich kann Ihnen die Injektion geben."

Ihre Zweifel stiegen weiter. "In diesem Fall erlaube ich Ihnen nicht, mich zu berühren."

"Dawn", warnte Cole leise. "Nimm es."

"Schwester, halten Sie sie fest", sagte der Krankenpfleger mit zusammengebissenen Zähnen.

Die Schwester kam um sie herum und hielt Dawns Hand fest. Dawn kickte den Krankenpfleger mit all ihrer Kraft im linken Bein. Die Schwester flog zu Boden und rutschte gegen die Wand. Sie wurde ohnmächtig und Dawn war schockiert, wie viel Kraft sich in ihrem Körper gebildet hatte.

Der Krankenpfleger stürzte sich auf Dawn, um ihr die Injektion zu verabreichen.

Dawns Arm riss aus und schlug in seine Brust. Der Arzt ging in die Knie und schnappte nach Luft.

"Wenn du noch einen Schritt machst, wird es schlimmer", warnte Dawn und zog ihre Schläuche aus. Sie wandte sich an Cole: "Wo sind meine Kleider?"

Cole war tief schockiert, seine Schwester in Aktion zu sehen. Zitternd zeigte er auf den Schrank.

"Pack unsere Sachen. Wir gehen jetzt", befahl sie und zog sich schnell um.

Sie suchte ein paar Dinge aus und packte sie in den einzigen Koffer im Raum. Sie war überrascht, als sie in der Tasche einen dicken Geldschein sah.

Der Mann versuchte wieder aufzustehen, aber diesmal zog Dawn die Metallstange aus der Seite des Bettes und schlug ihm auf den Rücken. Der Pfleger keuchte vor Schmerz und brach auf dem Boden zusammen, als die letzte Luft aus seinen Lungen wich.

Dawn nahm den Koffer und sah aus dem Fenster. Sie sah den dünnen Halbmond über den Eichen schweben. Die Sterne funkelten hell, als ob sie den Mond necken wollten, seine Brillanz an die Sonne zu verlieren. In der Ferne war das Meer zu sehen, dessen Wellen an die Küste schlugen. Dawn konnte nicht erkennen, wo sie waren, aber sie sah eine gut beleuchtete Straße, die sich an der Küste entlang schlängelte. Sie sah hinunter und merkte, dass sie im fünften Stock war.

Die Geschwister verließen das Krankenzimmer und gingen zur nächsten Treppe. Sie verließen das Gebäude von hinten.

"Dawn, wo gehen wir hin?", fragte Cole mit weit aufgerissenen Augen und immer noch völlig verwirrt. Sie waren doch die ganze Woche sicher in diesem Raum gewesen. Warum lief Dawn jetzt weg?

"Wir müssen so weit wie möglich von hier wegkommen, Cole."

"Aber warum?"

"Ich habe den Verdacht, dass die Krankenschwester und der Arzt von der Belohnung gehört haben, die unsere Familie für unsere Suche ausgesetzt hat."

"Dann lass uns nach Hause gehen", argumentierte er.

"Du verstehst nicht", sagte sie, während sie auf die Straße ging, in der Hoffnung, eine Mitfahrgelegenheit zu finden. "Warum würde unsere Familie eine Belohnung für uns aussetzen? Wissen sie nicht schon von unserem Zustand?" Die Strahlen des Mondes halfen, ihre Körpertemperatur zu senken. "Warum hat Vater dich gebeten, im Krankenhaus zu bleiben und mir beizustehen? Wusste er, dass er getötet werden würde?"

"In diesem Fall, lassen Sie uns zu unserer Großmutter gehen. Sie wartet sicherlich bereits darauf, uns zu treffen."

"Nein!" Dawn schrie. "Ich will nirgendwo in der Nähe unserer Familie sein. Verstehst du das nicht? Sie wollen uns auch töten."

"Wir waren sicher im Krankenhaus", jammerte er, während er versuchte, mit ihr Schritt zu halten.

"Ich habe den Verdacht, dass die Krankenschwester und der Mann, der bei ihr war, unseren Aufenthaltsort an die Familie verraten wollten." Dawn blieb stehen und Cole tat es auch. "Bitte, Cole, vertraue mir einfach." Sie musste ihren Bruder in Sicherheit bringen. Er war der rechtmäßige Erbe des Wyatt-Imperiums.

"In Ordnung", nickte er und sah seine Schwester mit seinen schwarzen Augen an.

Dawn strich durch seine schwarzen Haare und sie gingen weiter zur Straße.

Ein paar Minuten später verschwamm Dawns Sicht wieder. Ihr Körper veränderte sich. Sie schaute auf ihre Hand und unterdrückte fast einen Schrei, als sie einen herausragenden Klau bemerkte. Was war das? Sie war zutiefst geschockt. Ihre Augen und ihr Mund fielen offen, angesichts der Verwandlung, die in ihrem Körper vor sich ging. Sie hatte schon mal davon gehört, dass Werwölfe gebissen wurden, aber das war nicht das wirkliche Leben. Sie schloss schnell ihre Hand, in der Hoffnung, dass Cole sie nicht gesehen hatte. Als sie spürte, wie ihre Körpertemperatur wieder stieg, kramte sie in ihren Taschen und holte eine Advil heraus. Sie schluckte zwei davon runter.

Als sie die Straße erreichten, erkannte Dawn, dass es sich um eine Autobahn handelte, als sie die Schilder darüber las. Die Autobahn roch nach frischer Farbe. Sie bemerkte, dass die Wände an den Seiten frisch gelb gestrichen waren. Sie war schwarz und erstreckte sich in beide Richtungen auf zwei Spuren.

Dawn war noch nie ohne Begleitung unterwegs gewesen. Sie war immer von mindestens zwei Leuten begleitet worden, und jetzt, als sie die schwarze Autobahn mit den vorbeifahrenden Autos sah, bekam sie Angst. Ihr Herz begann zu klopfen. Sie erinnerte sich an die Metallstange, die sie in ihrem Gepäck aufbewahrt hatte. Als die Reifen über die tiefschwarze Straße fuhren, wusste Dawn, dass es äußerst schwierig sein würde, eine Mitfahrgelegenheit zu finden.

Die Geschwister warteten fünfzehn Minuten auf dem Gehweg, bevor ein schwarzer Mercedes-SUV mit einer kleinen Flagge auf der Motorhaube kam und vor ihnen stoppte. Dawn warf dem Auto einen nervösen Blick zu und versuchte zu erkennen, wer sich darin befand.

Die dunkle, getönte Scheibe wurde heruntergekurbelt, und Dawn konnte einen Mann am Steuer erkennen. Sein Gesicht war vom Schatten bedeckt, und nur sein eckiges Kinn war im Straßenlicht zu sehen, das durch die Frontscheibe fiel. Dawn zog die Luft ein.

"Ähm ... Mister?"