Über den Wolken schwebte eine Ankündigung, während Yuan mit dem Stahlschwert elegant tanzte und dabei schnell die vier Silberwölfe enthauptete, die ihn umringten. Die Wölfe fielen zu Boden, aber Yuan stoppte nicht und tanzte weiter, die beiden Wölfe tötend, die flüchten wollten.
Xiao Hua, die ihn aus der Ferne beobachtete, klatschte, als wäre sie Zuschauerin einer Straßenvorstellung. "Die Entwicklung von Bruder Yuan ist einfach erstaunlich. Wie ein Schwamm, der Wasser aufsaugt, begreift er mühelos alles von seinen eigenen Schwächen bis zu seinen Stärken. Innerhalb weniger Stunden hat sein Schwertkampf und seine Qi-Manipulation sprunghaft zugenommen."
Ihr Blick wurde plötzlich von Bedauern getrübt. "Wenn Bruder Yuan nur im Obersten Himmel aufgewachsen wäre, statt in diesem Unteren Himmel, wo es sowohl an Qualität als auch an Quantität des Qi mangelt..."
Nachdem er den letzten Silberwolf getötet hatte, sammelte Yuan alle Monsterkerne ein, die er bei diesen Kämpfen erbeutet hatte. "Nur sieben sind gefallen, nachdem ich Dutzende von Monstern getötet habe, hm..." Yuan war innerlich betrübt über die geringe Anzahl an Monsterkernen, die er nach so viel investierter Zeit und Anstrengungen erhalten hatte.
"Sieben Monsterkerne gelten eigentlich als eine ziemlich erfolgreiche Jagd", sagte Xiao Hua zu ihm und bemerkte seine Enttäuschung. "Richtig eingesetzt, reichen sieben Monsterkerne für eine monatliche Kultivierung aus."
"Aber in Bruder Yuans Fall..."
"Diese würden bei mir nicht mal für eine Minute reichen, geschweige denn für einen Monat!" Yuan steckte sich plötzlich einen Kern in den Mund, was Xiao Hua, wie erwartet, erneut erschreckte.
<560.000 Qi wurde aus dem Monsterkern des Silbernadelwolfs veredelt>
1,519,395/3,840,000
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"Bruder Yuan... du..." Xiao Hua sah Yuan an, als würde sie einen Geist sehen, ihr Blick sichtlich schockiert und verwirrt.
"Schmeckt wie ein Bonbon", leckte Yuan sich über die Lippen und sagte: "Obwohl er nicht so viel Qi hat wie der Monsterkern des Jadefrosches, ist er für meine Kultivierung sehr nützlich."
"B...B...Bruder Yuan...," rief Xiao Hua, aber sie wusste nicht, was sie im Anschluss sagen sollte.
"Was ist los?", er schaute sie unschuldig an als wäre ihm seine erstaunliche Fähigkeit nicht bewusst.
"Ein Kultivierender kann bei der Absorption des Qi aus einem Monsterkern nur eine begrenzte Menge aufnehmen. Aber selbst bei einem hochwertigen Monsterkern kann man höchstens 50% seines gesamten Qi absorbieren, bevor der Rest zurück in die Welt strömt. Diese Regel wurde vom Himmel selbst aufgestellt und kann nicht widersprochen werden. Aber... bei Bruder Yuan… hat seine Himmelsverfeinernde Physis vielleicht die Fähigkeit, diese Regel zu ignorieren und die Regeln des Himmels zu trotzen?" Xiao Hua zitterte bei dem Gedanken, dass Yuan möglicherweise eine dem Himmel trotzende Physis haben könnte.
"Den Himmeln trotzen, hm..." Yuan dachte an seinen echten Körper im echten Leben. "Wenn ich nur auch in meinem anderen Leben solch eine Fähigkeit hätte...," seufzte er innerlich.
Plötzlich drehte Xiao Hua ihren Kopf und ihr Blick verengte sich. "Bruder Yuan, es sind Menschen in unserer Nähe..."
"Hm? Menschen? Sind das Spieler oder NPCs?", fragte er sich. Da dies seine erste Begegnung mit anderen Menschen außer Xiao Hua seit Beginn des Spiels wäre, wollte er sie sehen.
"Drei Personen - zwei Geistlehrlinge der siebten Stufe und ein Geistlehrling der achten Stufe, die gerade gegen eine Feuerechse der höchsten Stufe kämpfen."
"Das interessiert mich", sagte Yuan. "Lass uns einen Blick darauf werfen."
Auch Xiao Hua stimmte zu.
Drei junge Erwachsene, zwei Männer und eine Frau, standen ein paar Meter entfernt von einer riesigen Echse mit roten Schuppen, die durchzogen waren von schwarzen Linien, wie Brandspuren eines Blitzschlags. Ihr Blick flackerte ständig vor Angst und Nervosität und unter ihrer Kleidung war ihr Körper vom Schweiß bedeckt. Schon viele Minuten kämpften sie gegen diese Feuerechse, doch keiner war in der Lage, die Verteidigung der Feuerechse zu durchbrechen.
"Verdammt! Die Schuppen dieses Dings sind so hart wie Stahl! älterer Bruder Mo, wir müssen jetzt gehen, bevor unser Qi zu Neige geht!"
"Der jüngere Bruder Wang hat recht! Mit unseren derzeitigen Fähigkeiten können wir dieses Biest nicht besiegen! Lasst uns fliehen, bevor es zu spät ist!"
Der Älteste der Drei, Mo Zhou, biss sich in die Lippen und starrte auf die Feuerechse vor ihm. Er hatte bereits all seine Techniken an dieser Feuerechse ausprobiert, doch es waren nur Kratzer auf der Oberfläche ihrer Schuppen zu sehen. "Ich weigere mich!" rief er plötzlich.
Seine Gefährten wurden ängstlich, als sie die Sturheit in seinem Gesicht sahen.
"Ihr beide könnt gehen, aber ich bleibe hier bis einer von uns beiden stirbt! Mein Leben hängt von dem Monsterkern dieser Feuerechse ab!" Mo Zhou biss sich auf die Lippen bis sie bluteten, aber weiterhin blickte er mit zusammengekniffenen, entschlossenen Augen auf die Feuerechse."Entweder ich sterbe hier oder ich kehre zur Sekte zurück und sterbe dort! Da ich so oder so sterben werde, kann ich auch alles aufs Spiel setzen!"
"Dann stirb hier! Ich habe dir nur aus Mitleid geholfen", sagte der andere junge Mann, bevor er den Kampf verließ und davonlief.
"Das wäre nicht passiert, wenn du den älteren Bruder Ren nicht beleidigt hättest!" Auch die junge Frau verließ den Kampf. Keiner von beiden war bereit, sein Leben für ihn zu riskieren, obwohl sie bereits seit vielen Jahren befreundet waren.
Mo Zhou seufzte bei den Worten seiner jüngeren Schwester. "Die jüngere Schwester Ling hat recht... aber ich konnte mein Herz nicht ignorieren, egal was passierte... nichtmal, wenn ich weiß, dass ich damit einen Auserwählten beleidige..." Erneut hob er sein Schwert, um die Feuerechse herauszufordern. "Komm schon, du Abschaum!"
"Xiao Hua, du sagtest, es wären drei, aber warum ist nur einer hier?" Yuan deutete auf Mo Zhou, der mit grimmigem Blick und blutverschmiertem Gewand gegen die Feuerechse kämpfte.
"Sie sind gegangen, bevor wir hier ankamen", antwortete Xiao Hua gelassen.
"Wie sieht es mit ihm aus? Glaubst du, er wird gewinnen?"
Xiao Hua schüttelte den Kopf. "Seine Kultivationsbasis ist fast erschöpft; es ist nur eine Frage der Zeit, bis er zusammenbricht."
"Er ist der erste Mensch, den ich außer dir getroffen habe, seitdem ich dieses Spiel spiele, Xiao Hua. Es wäre schade, wenn er hier sterben müsste..." Yuan sprang plötzlich in den Kampf und hob sein Schwert. "Blutiger Schwertstreich!"
Das Geisterschwert durchdrang mühelos die stahlharten Schuppen der Feuerechse und durchstach direkt ihr Herz, wodurch sie mit einem Schlag getötet wurde. "Geht es dir gut?" Yuan sah den benommenen Mo Zhou an, der ihn mit offenem Mund anschaute, als wäre er ein dummes Huhn.