Jessica spürte schon seit längerem keine Schweißperlen mehr auf ihrer Stirn. Früher hatte sie ganz beiläufig mit dem Vampir vor ihr gesprochen, was allein durch seinen Geruch begründet war — sie nahm an, dass er von niedrigerem Rang sei als sie.
Nachdem sie jedoch gesehen hatte, was er leisten konnte, änderte sie ihre Meinung. Anstelle eines gewöhnlichen Vampirs schien der Mann, mit dem sie sprach, ein Urvampir zu sein — ein Vampir aus einer der ursprünglichen dreizehn Familien.
„Das muss es sein, und ich bin mir sicher, er hat keine Amnesie; wer könnte ihm schon nahe genug kommen?" überlegte Jessica. „Mit dem Wight an seiner Seite und seiner eigenen Stärke könnte niemand seine Erinnerungen auslöschen. Aber wenn die beiden gerade erst aufgewacht sind, wäre es logisch, dass sie sich an nichts erinnern. Vor allem, weil er gefragt hat, was in den letzten tausend Jahren passiert ist."
