„Das hier sind meine No longer human, Leute kommt her, dass ist Lucifers jüngste Schwester Azraelia, auch Azra oder Azrael genannt." „Mir wäre Azra lieber, Azraelia war mein himmlischer Titel, den ich mittlerweile abgelegt habe." Die drei kamen neugierig auf mich zu. Seine No longer human waren menschliche Seelen, die er mithilfe meiner Kreaturen zu Dämonen gemacht hat. Die Jungen sahen sich sehr ähnlich. Sie stammten aus Asien, vermutlich Japan, das erkannte ich anhand der Waffen. Katana mitsamt Wakizashi und Yumi. Beide hatten braune Haare und Augen, der eine war jedoch etwas größer. „Das sind die Gebrüder Meiyo. Osamu, der jüngere, und Ryonusuke, der ältere." Er deutete erst auf den kleineren und dann auf den Größeren. „Und die junge Dame hier ist aus dem ehemaligen Ninja Clan. Akame-Yuki Hiretsuna. Sie starben alle schon vor mehreren hundert Jahren und wurden von ihren eigenen Leuten aufgrund ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten aus der Geschichte gestrichen, aber hier dürfen sie eine neue Geschichte schreiben."
Das Mädchen trug über ihren Rücken ein Ninjato, ein etwas kürzeres Katana. Sie hatte kurze weiße Haare und rote Augen. Geborene Dämonen hatten normalerweise rote Augen, aber sie war ja keiner. South schien sie auch zu bemerken und sprang sie freudig an. „Ihr kennt euch?" Fragte ich. „Ja, South war diejenige die mir ihre Kraft gab. Sie gab mir eine ihrer Ruten." Erklärte sie ruhig und bestimmt. Da war ihre neunte Rute hin verschwunden. Und so wie ich sie einschätzte war es auch die Rute wert gewesen, auch wenn ich es nicht gerne sah, wenn sich eines meiner Wesen verstümmelte. „Dann sind deine Elemente wahrscheinlich Blut und Feuer, sehr selten in dieser Kombination." Stellte ich fest. Um genau zu sein hatte nur Bel diese Kombination. Sie nickte und lächelte sanft. Wenn sie so war wie South, dann musste sie eher heißblütig und stark sein, kämpferisch und doch treu. Sie wirkte auf den ersten Blick gar nicht so, eher ruhig. Obwohl, als ich die verwirrten Blicke ihrer Brüder und Bels sah, bemerkte ich, dass sie das wahrscheinlich nur im Schlaf war. „Und ihr, welche Kreaturen habt ihr aufgesucht?"
fragte ich. Osamu verwandelte sich in eine Dämoneneule, nur ein wenig anders. Er hatte ein rein braunes Gefieder, war ein wenig kleiner. „Ah, Luft und Seele, so wie mein großer Bruder Lucifer." „Genau, aber ich habe mich für sie entschieden, da sie laut Meister Bel am besten zu mir passten." Dann musste er ruhig und belesen, taktisch und clever sein. Ryonusuke verwandelte sich in einen Erddrachen, die einzige Drachenrasse, die zwar nicht fliegen, dafür aber extrem schnell waren. „Ah, der Erddrache, sicherlich kein einfacher Kampf." „Ich bin einfache Kämpfe nicht gewöhnt." „Deine Elemente sind wahrscheinlich Erde und Schatten?" „Genau." Dann war er beständig und stur, mental und körperlich stark. Es gibt fünf Elemente und fünf höllische Äther, das war der dämonische Ausgleich für unsere himmlischen Kräfte. Die Elemente waren Luft, Wasser, Erde, Feuer und Blitz, die Äther waren Blut, Seele, Schatten, Fluch und Gift. „Nicht schlecht Bel. Dein Schulprojekt hat echt Früchte getragen." Er kicherte. „Ja, hat aber fast tausend Jahre gedauert. Wie dem auch sei, Luc, wir brauchen dich kurz, dann lass ich dich mit deiner Schwester wieder allein." „Hat das nicht Zeit bis morgen? Ich würde gerne für sie kochen und naja sie nicht allein lassen." Bel hatte dafür Verständnis. „Na gut, dann werde ich dich vertreten. Ich schau morgen früh mal vorbei, schönen Abend noch." Verabschiedete er sich. Luc zog mich wieder rein und meinte: „Du badest und ich mach dir ein schönes Abendessen." Er ging mit mir im Schlepptau nach oben. Mein Zimmer sah fantastisch aus. Eine Menge RGB Beleuchtung, ein Hochbett, darunter ein Sofa, South machte sich klein und legte sich auf sie, ein riesiger Fernseher und sämtliche Konsolen, die es im Himmel und auf der Erde gab, ein Bücherregal voll mit Comics und Mangas, ein Schreibtisch mit zwei Monitore und einen genialen PC. Er hatte mir sogar eine neue Garderobe ausgesucht. „Wie hast du das alles bekommen?" Fragte ich staunend. „Ich habe ein paar Freunde, die noch im Himmel sind, und uns regelmäßig Dinge runterschmuggeln. Aber komm jetzt erstmal baden, du riechst sehr streng." Sehr nett, danke Luc. Mein letztes Bad war erst… vor drei Wochen. Okay, Zeit in die Wanne zu hüpfen, das Bad war aber auch genial. Es war mehr dunkler eingerichtet, wie eine entspannende Grotte. Luc ließ mir ein Bad ein und meinte: „Nimm dir Zeit. Ich mache Ramen, ich weiß, dass du das gerne isst." Ich nickte nur und er ließ mich allein. Mit Musik. Er hatte tatsächlich sich an meine Lieblingsmusik erinnert. Scheint, als wäre er wirklich verflucht worden und dieser Fluch war jetzt endlich weg. Ich legte meinen Kopf am Rand ab und träumte wieder vor mich hin.
Ein Jahr nach unserer Kreation konnten Rafa und ich schon schreiben und lesen, rechnen und hatten ein solides Allgemeinwissen. Ich kämpfte gegen Micha. Micha war unsere Sportskanone, er konnte alles, wenn es mit Sport zu tun hatte, dafür war er aber sehr ruhig. Er war stärker als ich, aber gut, er wollte mir nur ein paar Techniken zeigen, deswegen kämpften wir. Brie kam rein und meinte: „Abendessen ist fertig. Luc und ich haben gekocht." Micha legte sein Schwert weg ich meines daneben. Wir liefen hinter Brie in den Wohn- und Essbereich. Uri bastelte am Tisch, Rafi las noch einen Comic und Luc deckte bereits den Tisch. „Hey Uri, nimm deine öligen Erfindungen vom Tisch und Rafi es gibt keine Comics zum Abendessen." Meinte Micha und schnappte sie sich. „Hey, gib mir das zurück!" Protestierten die beiden. „Micha sei nett." Ermahnte Luc ihn. Doch er streckte seinen großen Bruder die Zunge raus. Das ließ ich mir nicht gefallen, erstens es war mein Comic zweitens es war Uris Herzensprojekt, zumindest in der Zeit. Eine Maschine die Matrizen und Ebenen anzeigen konnten. Ich stand noch hinter ihm, nahm Anlauf und rannte seinen Rücken hoch, schnappte mir die beiden Sachen und gab sie an die jeweiligen Brüder zurück. Dieses Mal streckte ich Micha, der das nach wie vor nicht fassen konnte, die Zunge raus. Micha war stolz. „Tja, das passiert, wenn man Azra den Rücken zudreht." Meinte Brie und setzte sich. Micha zog einen Mundwinkel hoch und setzte ich ebenfalls, stolz, dass seine jüngste Schwester so gut im Anschleichen war. „Azra hast du deine Hausaufgaben heute schon gemacht?"
„Ja Luc, ich habe die fliegenden Kreaturen der Anderswelt in ihre Gebiete eingeordnet." Ich war so wie Rafi und Uri sehr wissbegierig. Um es so leicht wie möglich auszudrücken, Rafi war Arzt und Hobbyzoologe, er liebte Tiere, ich war Andersweltbiologin und lernte eine Menge Sprachen, und Uri war Realitätsforscher und Erfinder. Aber hey, wir hatten alle unsere Hobbys. Micha war eigentlich ein Wächter, dementsprechend lag ihm Sport, besonders Kampfsport, aber eigentlich achte er gerne Musik, Brie war Botin, doch sie liebte Mode und designte gerne neue Kleider und Luc, der geborenen Seraphim, liebte Pflanzen aller Art. „Hey Azra, zocken wir nachher, da du ja fertig bist?"
„Gerne Rafa." „Moment Rafa, hast du deine Hausaufgaben schon erledigt?"
Rafa nickte wurde aber rot. „Rafaelio." Meinte Luc streng.
„Okay, ich bin noch nicht fertig…"
„Ich helfe dir Bruderherz!" Meinte ich und umarmte ihn. Wir hörten wie Luc´ Augen eine Runde drehen. Micha meinte nur: „Azra, das ist Rafas Aufgabe und nicht deine, du musst dich um deine Aufgabe kümmern."
Ich nickte nur, blinzelte aber Rafa zu, ich half ihm trotzdem. Luc und Brie kochten fantastisch. Plötzlich klopfte es. Luc und Brie warfen sich einen ernsten Blick zu. Brie war dreizehn, Luc fünfzehn, sie mussten schon aktiv gegen Dämonen kämpfen. Beide standen auf und öffneten die Tür. Es war Haniel. Er meinte:
„Ihr sollt mitkommen. Ein paar Dämonen haben sich…" Wir sahen sie besorgt an, als sie sich umdrehten und ihre himmlischen Waffen riefen. „Micha, du hast das sagen." Micha freute sich nie darüber, schließlich wollte er satt Brie kämpfen, er war unser Krieger. Mit zwölf musste man kämpfen, das waren die Regeln, schließlich waren wir keine schwachen Menschen. Trotzdem, wir hassten es die beiden gehen zu sehen und nicht zu wissen, ob sie jemals wiederkommen würden.
„Komm ihr drei, esst auf und danach dürft ihr zocken, ich denke nicht, dass Luc was dagegen hat, wen Rafa seine Hausaufgaben morgen fertig macht." „Danke Micha…" Sagen Rafa und ich gleichzeitig. Er sah uns lächelnd an. Damals versuchte er uns so gut es ging von der Angst, dass unsere Geschwister nein wieder zurückkamen, ablenken. Sensei war schon immer so.
Micha stellte gerade den letzten Teller in die Trockenablage und beschloss es wurde Zeit uns ins Bett zu bringen und selbst zu schlafen. Er ging die Treppen hoch und fand uns drei in unserem Zimmer. Wir standen im Bad, Uriel hatte uns überredet, Micha ein wenig Arbeit abzunehmen, so hatten wir uns schon umgezogen und gerade, als sie ihren Kopf in unser Zimmer steckte, standen wir im Bad und putzten unsere Zähnen.
„Ach ihr seid ja schon bettfertig, wie schön. Dafür lese ich euch noch was vor." Wir freuten uns. Wir legten uns in die Bette, Micha deckte jeden einzelnen zu, dann zog sie sich Uris Stuhl hin und holte unser Lieblingsbuch. Er las es fast komplett durch, bis auch Uri als Letztes einschlief. So viel redete normalerweise in einer Woche. Er ließ ein kleinen Licht brennen und verließ den Raum. Gerade als sie die Tür schloss, hörte sie eine andere aufgehen. Er holte Wächter und ging an den Treppenansatz. Da war ein Monster und es wollte ihn fressen. „Sensei!" schrie ich und erwachte in der Wanne. Mein schöner Kindheitstraum war zu einem Albtraum geworden. Mein Herz raste noch, so schlimm war es schon lange nicht mehr gewesen. Ich bin ehrlich froh, dass Luc meine Narben der Selbstverletzung nicht gesehen hatte, solche Alpträume, in denen ich mich hilflos fühlte, waren in der Vergangenheit oft typische Auslöser gewesen, Opfer waren überwiegend meine Beine gewesen. Eines Nacht hatte ich geträumt, dass sie meine Narben sahen, als wir alle wieder zusammen waren, sie waren entsetzt und hatten Angst, das war der Auslöser, mir nicht noch mehr Narben mit meinen Schwert zuzuführen. Das war nur ein unguter Traum gewesen. Micha war irgendwo in Sicherheit und bald war sie wieder da, zumindest redete ich mir das ein. Im selben Moment kam Luc rein und sah natürlich meine Narben. Er wollte mir nur neue Klamotten bringen. „Azra, sind das…" Ich nickte nur. Er nahm mich einfach in den Arm. Anders als gedacht, machte er mir keinen Vorwurf. Im Gegenteil, er machte sich selbst Vorwürfe. „Schon gut Luc, das ist vorbei." Er beruhigte sich langsam. „Warum hast du geschrien?" Fragte er und ließ mich langsam los. „Ich habe geträumt, dass Micha gefressen wurde. Aber das war nur ein sehr unangenehmer Traum." Luc schien das ernster zu nehmen als ich. „Ich denke, wir müssen die anderen so schnell wie möglich wiederholen." Ich nickte nur: „Aber erstmal zieh dich um und esse etwas. Du musst hungrig sein." Wieder bekam mein Bruder nur ein Nicken. Er gab mir neue Klamotten. Es waren eine Gesteifte Strumpfhose, ein schwarzer Faltenrock und ein schwarz rot gestreiftes langärmeliges Oberteil. „Ich denke, das wird dir stehen." Ich zog mich an und war begeistert, das erste Mal seit Jahrhunderten fühlte ich mich wieder schön. Auch wenn mein Spiegel etwas anderes zeigt, ich sah wirklich fertig aus. „Ich frag Belial morgen, ob er dir die Haare noch ein wenig hübscher macht." Bei dem Namen Belial wurde er rot. Ich sah ihn an und grinste frech. Oh ich wusste woher das kam. „Kann es sein, dass ihr beide zusammen seid?" Er wurde noch röter und sah weg. „Oh, Luc, endlich, ich hab schon gedacht, dass dein Bisexueller Hintern nie zu seinen Bisexuellen Hintern kommen wird, vor allem, als du uns eröffnet hast, dass du eine Frau datest."
„Danke, Azra, ich bin froh. Weißt du, alle haben sich mir abgewandt, auch in der Zeit, nachdem ich Lilith getötet habe, nur er nicht. Du weißt ja, wir waren schon davor verliebt, aber danach… ich denke ich wollte ihm nicht noch mehr antun. Außerdem haben wir uns auch gebunden, also war es vorbei mit dem so tun, als ob nichts wäre." „Du bist gebunden!" Binden war bei uns die extreme Form von Liebe auf den ersten Blick. Sie zwang praktisch zwei Individuen zusammenzugehen. In manchen Fällen sind das sogar Personen aus der eigenen Familie (Igitt, aber was will man dagegen tun?) aber niemals mit Menschen (oder ihren Seelen) oder Engel mit Dämonen. Man war danach auf diese Person angewiesen und konnte sich nie wieder verlieben. Ich bin froh, dass Luc und Belial, wir nannten ihn immer nur Lian, zusammen waren. „Dann hattet ihr sicherlich schon eine Bindungsfeier, oder?" er schüttelte sehr zu meiner Überraschung den Kopf. „Ich konnte das nicht ohne euch." Er war doch noch der gute alte Luc. „Na dann, lass uns was essen, klein Azra hat Hunger." Meinte ich und fand auch langsam wieder zu meinen alten Ich zurück. Wir waren am Essen, als es klopfte. Noch mehr Besucher. Er öffnete die Tür, es waren die No longer human, Bel und Lian. „Du Arschloch, Luc. Wieso hast du mir nicht gesagt, dass Azra wieder da ist. Wo ist die Kleine!" „Ich bin nicht mehr klein, Lian!" Protestierte ich aus Spaß. Er sah mich an und meinte einfach: „Gott du siehst so fertig aus."
„Danke, aber du siehst nicht besser aus, hält mein großer Bruder dich nachts wach?" Er kicherte nur unwissend, dass ich es wusste, Bel hingegen schien das mehr zu verstehen. Wir umarmten und auch. „Es ist so schön dich wiederzusehen." „Gleichfalls Schwager." Da realisierte er alles. Er wurde nur rot und verstummte. „Wollt ihr mitessen, wir haben genug zum Essen." Bot ich an. Bel nickte, die No longer human fügten sich und Lian lebte sowieso hier. Und so aßen wir. Wir lachen, es war nett, endlich in Gesellschaft zu sein. South wollte, dass ich neben Akame-Yuki saß, vielleicht hielt sie sie für ihren Welpen und wollte mir so sagen, hey Frauchen schau, das hab ich gemacht. Sie und ich unterhielten uns, es war mehr small Talk, aber es machte mir Spaß, endlich mit jemanden auf Japanisch reden zu können. Wenn man neunhundert Sprachen sprach, kam man nicht immer dazu welche einzusetzen, so war es leider mit mir und Japanisch. Dadurch, dass ich meistens nur in der Anderswelt war und dementsprechend nur die dortigen Sprachen sprach war es endlich eine gelungene Abwechslung. Sie war nett, aber ich merkte, sie konnte wahrscheinlich ein wenig hitzköpfig werden, wenn man sie provozierte. Und so ging das bis mitten in der Nacht. Schade ich konnte mein neues Setup nicht ausprobieren, aber hey, als Bel und seine No longer human gingen, ich hatte das Gefühl, sie waren wie seine Kinder, haben Kai, wie ich Akame-Yuki nennen durfte uns zum gemeinsamen Training verabredet (Und danach vielleicht ein wenig zocken). Ich streckte mich, Lian und Luc saßen auf dem Sofa im Wohnbereich, Luc hatte seinen Arm um Lian gelegt. South war schon oben, Lian hatte netterweise ein Körbchen für sie geholt. „Ich sollte mich auch so langsam zurückziehen. Ab morgen suchen wir den Rest zusammen."
„Warte noch eine Sekunde Azra." Meinte Luc und gab mir ein kleines Päckchen. Es war ein Handy. „Für mich?" Fragte ich, eines der neusten Modelle auf dem Markt in den Händen haltend.
„Damit können wir kommunizieren."
„Und Musik hören und zocken, danke Luc!" Ich umarmte ihn. „Aber bitte nicht andauernd zocken." Am Arsch, ich konnte jetzt unterwegs zocken, perfekt für diesen Nerd. Ich ging nach oben und schaltete es ein. Es war schon spät, weswegen ich meinen kuscheligen Pyjama anzog und in mein Hochbett kletterte. Ich lag im Bett und richtete es so weit mit dem nötigsten ein, naja, Luc hatte schon einiges eingerichtet. Er hatte wahrscheinlich für alle Handy gekauft und sie eingerichtet, zeigte, wie sehr er sich reinhängte, wieder unsere Familie zu suchen. Und auch wenn ich ihn vergeben konnte, schließlich war es nicht seine Schuld gewesen, ich wusste nicht, ob die anderen das konnten. Uri und Rafi wahrscheinlich noch eher als Micha und Brie. Micha war immer streng gewesen, wenn es um Fehler ging, er konnte sie zwar seinen jüngeren Geschwistern verzeihen aber nie seinen älteren Geschwistern. Brie war zickig und nachtragend, so sehr ich sie liebte, dass musste sie leider zugeben. Apropos Brie, als ich das Internet öffnete, sah ich etwas, was mein Herz zum Stehen brachte. Im menschlichen Internet gab es einen sehr interessanten Artikel. Die neue Modelinie einer Designerin namens Briella Monte würde ab Montag auf den Markt kommen, sie war noch ein Newcomer. Ich sah das Bild und realisierte, wer das war. Brie. Sofort sprang ich aus dem Hochbett und rannte runter zu Luc und Lian, ich hielt ihm wortlos das Bild unter die Nase.
„Oh heilige Scheiße." Meinte dieser nur. Lian nahm das Handy an sich und meinte: „Ich kann herausfinden, wo Brie gerade lebt. Aber das wird vielleicht ein wenig dauern."
Ich wusste, dass er gut war im Haken von menschlichen Servern, er konnte sicherlich herausfinden, was los war. „Okay Lian, aber ruh dich erst ein wenig aus, du arbeitest zurzeit zu viel." Meinte Luc, doch Lian meinte: „Schon gut, bis morgen früh um neun müsste ich sicherlich fertig sein. Ach ja, apropos… Sam, Tan und Levi wollen Azra sehen."
Tan und Levi? Doch nicht etwas Satan und der Leviathan? Waren das die beiden anderen neuen Erzteufel der Hölle? Diesen vielfragenden Blick warf ich meinen ältesten Bruder zu. „Ganz recht Azra, Satan und der Leviathan. Keine Sorge sie sind mittlerweile etwas freundlicher geworden." Deutete Luc meinen Blick. „Gut, dann geh ich schonmal hoch und mach mich an die Arbeit." Meinte Lian. Luc und ich gingen auch nach oben. Lian und er lebten also und Luc' alten Zimmer. Die Zimmer waren groß genug, um mehrere Leute unterzubringen, aber das zwischen Luc' Pflanzen genug Raum für Lian war, war unvorstellbar. Einige der Pflanzen, die er schon vor eintausend Jahren hatte, waren nach wie vor lebendig. Dazwischen verteilt waren Lians Sachen, er öffnete einen Laptop und meinte: „Gute Nacht Azra, mach dir keine Sorgen, morgen werde ich wissen, wo genau Brie lebt." Versicherte Lian mir. Luc lag schon im Bett und für wurde es auch Zeit schlafen zu gehen, schließlich musste ich in sechs Stunden wieder wach sein, um mit Luc die anderen Erzteufel zu treffen.
Die restliche Nacht schlief ich sehr gut und ruhig, so gut hatte ich die letzten Jahre nicht mehr geschlafen, wenn auch nur Recht kurz. Ich lag mit South im Hochbett und kuschelte sie fest an mich, als ich von unten Lärm hörte. Luc und Lian waren schon wach, naja Lian war schon fertig, und machten gemeinsam Frühstück. Also wachten South und ich langsam auf, ich streckte und reckte mich, bevor die Klamotten von gestern wieder auf meinen Corpus wanderten. South schüttelte sich durch und lief dann vergnügt tippelnd neben mir runter in die Wohn-, Essküche unseres Hauses, aus dem ein wunderbarer Duft kam. Es roch nach Pancakes, Eiern und Speck. Ich setzte mich zu ihnen, in meinen schönen neuen Klamotten und bemerkte, das Lian schon bereit war meine Haare zu machen. Für South hatte er auch was vorbereitet, einen weißen Rollkragen Pullover für kleine Hunde und eine Rote Schleife, sie sah das und versuchte nicht hinzuschauen, was sie nicht sah, war nicht da.
„Wenn ihr nachher Brie seht, solltest du wieder schöne Haare haben." Ich nickte. Er machte sich an die Arbeit und gab ihr einen schönen kurzen Haarschnitt. „Ich bin immer wieder erstaunt wie ähnlich du und Rafa seid."
ich nickte, aber ich liebte die Tatsache, dass wir nach wie vor unsere Geschwister verarschen konnten, in dem wir Klamotten tauschten. Das war vor allem gut, wenn sich einer heimlich rausschleichen wollte, außerdem standen Rafa meine Klamotten, teilweise sogar besser als mir. Naja, das war, nachdem wir getrennte Zimmer hatten, war komisch ohne Uri und Rafa, davor hat Uri uns meistens gut zugeredet. Lian machte sich daran Souths Fell zu pflegen, sie sah mich hilfesuchend an. Ich signalisierte ihr, sie solle ja brav sein, Lian war mein Schwager. Sie ertrug und bekam von Lian am Ende ein Leckerli. „Danke Lian, für alles."
„Gerne, wenn Luc und ich unsere Bindung feiern, wollen wir schließlich euch alle dabeihaben. Da soll Brie nachher, wenn sie dich sieht, nicht vor Schreck weglaufen." „So schlimm sehe ich auch nicht aus." Obwohl es so guttut, wieder wie mein altes Ich auszusehen. „Azra, deine Haare waren teilweise verfilzt…" Meinte er und sah mich streng an, okay, Brie wäre wahrscheinlich wirklich verrückt geworden, wenn sie ihr „Lieblingsmodel" so gesehen hätte. Sie wäre so weit gegangen und hätte mir die Haare mit einen Rasenmäher gemacht. Wie dem auch sei, ich aß die Pancakes, die Luc gemacht hatte, auf, mein Kitsune wehrte sich inzwischen gegen Lian, der versuchte sie anzuziehen. Naja, wehren ist übertrieben, sie machte sich schwer und kam ihn keinen Zentimeter entgegen. „Azra, wir müssen gleich los. Lian, leg dich ein wenig hin." Er nickte nur, zog South, die sich nach wie vor unter Schock stand fertig an und ging nach oben. South sah zu niedlich für ein gefährliches Nokitsune aus. Luc wirkte ein wenig unruhig. „Alles okay, muss ich mir sorgen machen?" „Was, nein, Tan und Levi sind cool, aber… ich bin ehrlich ich hab Schiss vor Brie. Du kennst sie ja, sie ist eine kleine Dramaqueen. Ich weiß, dass das alles meine Schuld ist, ich habe mich von Lilith verhexen lassen, ich habe eine unnötige Rebellion gestartet, ich habe dafür gesorgt, dass die Familie auseinanderdriftet. Sie weiß nicht, dass ich verflucht wurde."
„Überlass das deiner kleinen Schwester, Brie wird mir schnell vertrauen und ich werde ihr die ganze Sache erklären." Obwohl es echt gut wäre, wenn Lian mitkommen würde, oder Bel, oder irgendein anderer Zeuge. Im selben Moment stand besagter Bel vor unserer Tür.
„Also, lasst uns zu Tan und Levi gehen." Im selben Moment kam Lian doch runter. Er hatte sich ein wenig frisch gemacht. Fast, als hätte er meine Gedanken lesen können. „Ich kann nicht schlafen, während ihr Brie allein holt, keine Sorge ich pack das." „Lian…" Ermahnte Luc ihn, doch Lian ging einfach an ihm vorbei. Bel wartete bereits vor der Tür. „Na ihr drei. Kann es losegehen?"
Wir nickten nur. Die No longer human waren nicht dabei, schade ich und Kai haben uns gut verstanden. South jaulte kurz, als sie das bemerkte. Ich nahm sie hoch, sie hatte sich endlich von dem Schock erholt. Außerdem stand ihr das Zeug. Ich liebte vor allem die rote Schleife. „Du siehst heute viel besser aus Azra. Hast du dich einigermaßen eingelebt?" Ich nickte. „Lian und Luc haben sich sehr viel Mühe gegeben mich wieder willkommen zu heißen. Und South natürlich auch." Sie kläffte nur. „Schön, ich hätte beiden auch eine gegeben, wenn sie das nicht getan hätten." Meinte Bel. Ich kicherte nur, als Lian und Luc ihn schockiert ansahen. Wir liefen in die Hölle rein. Anders als viele erwarten, sah die Hölle erdisch aus. Wirklich, überall waren glatte Straßen, ein wenig Straßenverkehr (der aus Kutschen und Pferden bestand) und eine sehr gesunde Fauna, ich denke, das hatten wir Luc zu verdanken. Wirklich kaum eine Stunde später, die ich damit verbrachte den heiteren Straßenverkehr der Hölle zu beobachten, standen wir vor einen riesigen schwarzen Palast. Luc erklärte mir, dass man, wenn man von oben runter schaute, ein riesigen Pentagramm sah. „Das ist also die Residenz der Erzteufel der Hölle." Sie nickten nur und gingen durch den Haupteingang. Bewacht wurde der Palast von Gefallenen und Dämonen gleich, auf den ersten Blick sah man auch nicht wirklich einen Unterschied zwischen beiden Rassen. Uns wurde ohne Fragen Einlass durch das prächtige Tor gewährt. Das Schloss war eher dunkel, aber nicht bedrohlich. Man merkte, dass Bel, Lian und Luc einen großen Einfluss auf das Dekor hatten, Luc hatte seinen Wahnsinn mit seinen Pflanzen im Palast auf die Spitze getrieben, Bel, der wunderschön malen konnte, hatte tausende Bilder herumhängen, die überwiegend die Geschichte der Hölle zeigten, und Lian stellte noch ein paar seiner nerdigen Poster zur Verfügung. Sie führten mich durch sehr lange Gänge, bis wir auf Kai trafen, die sich gerade mit jemand anderes stritt. „Oh nicht schon wieder." Seufzte Bel und da merkte ich wie heißblütig Kai sein konnte. Dieses Mädchen war Satans Tochter Lyrik, dass erklärte mir Lian zumindest. Sie war arrogant gegenüber allen anderen Erzteufel. Und Kai, als Quasi Tochter von Bel, einen Erzteufel, war ihr Endgegner, denn sie ließ sich Lyriks Gehabe nicht gefallen. South wedelte fröhlich mit ihren acht Ruten, als sie Kai sah, als würde diese gerade nicht wie ein tobendes Feuer wütend. Ich trat näher heran und konnte nun hören, worum es ging: „Halt dich von Samu fern! Er mag dich nicht und bindet sich gerade auf jemand anderen!" „Tse, er bindet sich besser auf mich, außer mir gibt es keine anderen sonderlich attraktiven Frauen hier im Schloss." Also ich fand Kai schon recht hübsch, außerdem hatten wir gerade mehrere sehr schöne Dienstmädchen gesehen. South knurrte auch bei diesen Urteil. Ich merkte, wie genervt Bel wurde. „Lyrik, würdest du bitte aus meinen Teil des Schlosses gehen? Die NLH wollen in Ruhe trainieren." „Bel, du weißt, dass ich nicht auf dich höre, warum versuchst du es noch. Eine Frage, wer ist dieses Mädchen? Ist das die Schlampe, auf die sich mein Freund bindet?" Kai wurde wütend und schubste Lyrik weg. Sie knurrte: „Das ist Lady Azrael, die jüngste Schwester von Lucifer und einer der stärksten Engel des Himmels. Du bist wirklich erbärmlich Lyrik." „Danke Kai, aber ich kann meine Kämpfe selbst austragen." Meinte ich. Sie sah mich unsicher an. Lian wollte mich aufhalten, aber Luc hielt ihn zurück. Creatura hing über meinen Rücken und sah bedrohlich aus. Unsere Schwerter haben eigene Seelen, sie empfanden Emotionen. Ich wusste, dass Creatura es hasste, nicht direkt bei einer Auseinandersetzung gezogen zu werden, aber ich war einfach jemand, der gerne versuchte einer möglichen physischen Konfrontation aus dem Weg zu gehen. „Du siehst deinen Vater sehr ähnlich Lyrik. Aber du hast die Persönlichkeit deiner Tante geerbt." Satan und der Leviathan waren die jüngeren Brüder der Lilith. Mittlerweile galt Liliths Name in der Hölle als höchste Beleidung, das ahnte ich schon. Weswegen sie hochrot vor Wut wurde. Doch bevor sie was sagen konnte, unterbrach uns eine mir vertraute und doch sehr beängstigende Stimme. „Lyrik, ich bitte dich, verdirb dir es nicht gleich am ersten Tag mit der Herrin der Anderswelt." Zugegeben, das letzte Mal, als ich ihn hörte, war die Situation auch ein wenig ernster und seine Stimme klang bedrohlich, wie ein tiefes, dunkles Donnern. Mittlerweile wirkte sie eher wie ein kleiner Donner, der das Ende eines tiefen Sturmes voraussagte. Es war Tan, ich kannte ihn noch unter den Namen Satan. Das er sich auf meine Seite stellte machte mich ein wenig stutzig. Schließlich waren wir bevor mein Bruder fiel, erbitterte Erzfeinde gewesen. Er wirkte, trotz seinen jugendlichen Aussehens, ruhig. Er trug eine schwarze Jeans und einen braunen Rollkragenpullover. Seine roten Haare hatte waren zusammengeknotet und seine roten Augen sahen seine Tochter streng an. Und nein, diese Ziegenfeatures, die ihm zugesprochen wurden, waren an den Haaren herbeigezogen, er sah aus wie ein Mensch auf den ersten Blick, wenn er eine Sonnenbrille tragen würde. „Aber Vater, sie hat mich beleidigt!"
„Nachdem du sie beleidigt hast und mein Verbot, dich den NLH zu nähern erneut gebrochen hast. Geh auf dein Zimmer, wir reden später darüber." Kai schnaubte wütend und aus ihrer Nase kam ein wenig Rauch. Creatura war beleidigt, dass wir nicht kämpfen konnten. Auch als es Tan sah, es wollte einfach unbedingt kämpfen, diese alte Nostalgie in unseren tiefen aufflammen lassen, aber ich unterdrückte das erfolgreich, sehr zu Widerwillen meines Schwertes. Lyrik befolgte beleidigt den Befehl ihres Vaters. Er seufzte kurz verzweifelt, bevor sein Blick auf mich fiel. „Hallo Azraelia, schön dich wiederzusehen."
versuchte er zu tun, als wäre nie was gewesen. Ich hatte oft gegen ihn gekämpft im Krieg gegen die Hölle. Ein paar Mal konnte ich sogar gegen ihn im Alleingang triumphieren, er hatte deswegen den höchsten Respekt vor mir. Der Krieg kostete mich viele Tage meiner frühen Jugend, das wusste er auch. „Hallo Satan."
„Du darfst mich gerne Tan nennen, schließlich werden wir in Zukunft einiges miteinander zu tun haben." „Gerne, im Übrigen, Azraelia war mein himmlischer Titel, daher, dass ich ein gegangener Engel bin, habe ich diesen Titel abgelegt. Ich heiße entweder Azrael oder einfach Azra." „Gerne. Ich hoffe wir können unsere Differenzen beilegen."
Er schien ruhiger geworden zu sein und reichte mir seine Hand, die ich wohlwollend und in der Hoffnung eine bessere Beziehung zu ihm aufbauen zu können, schüttelte. Vielleicht tat ihm das Vatersein gut. Kai sah ihn ein wenig ernst an. „Ich muss wieder rein zu meinen Brüdern. Azra, falls du trainieren willst, sag einfach über dein Handy Bescheid." Ich nickte nur und schenkte ihr ein kleines Lächeln, sie lächelte zurück, warf Tan aber nochmal einen ernsten Blick zu, bevor sie wieder in ihre Trainingshalle ging. „Wenigstens haben sie sich dieses Mal nicht wieder geprügelt. Kai ist um einiges stärker als Lyrik." Meinte Bel genervt. Die NLH waren seine Kinder, naja wie seine Kinder, und er meinte zu mir, dass Kai ein wenig sein Sorgenkind ist, weil sie sich so oft in missliche Angelegenheiten begabt. Er bedankte sich auch bei mir, dass ich ihr da ausgeholfen hatte. „Naja, ich muss mich mal wieder für meine Tochter entschuldigen, auch bei dir Azra." „Keine Sorge, ich kenne da jemanden, der mich während des Kampfes schon schlimmer beleidigt hat."
ich meinte das nicht böse, sondern eher neckend. Wenn ich mich mit ihm anfreunden sollte, musste er meine Art von Humor auch akzeptieren. Er lächelte auch, sowohl geniert als auch amüsiert. Bel, Lian und Luc mussten auch etwas kichern.
„Ja, ich weiß, von wem sie ihr Benehmen hat. Sie ist derzeit über hundert Jahre alt, ich hoffe das wird im Alter etwas besonnener." Meinte er selbstironisch. Dann betraten wir einen Speisesaal. Er war groß genug für die fünf Erzteufel. Nichts allzu Pompöses. Der Leviathan saß bereits und hatte uns erwartet. Er stand auf. Auch er wirkte verändert. Er trug eher so Surfer-Boy Klamotten, passte zu einer gigantischen Wasserschlange. Er konnte sich in eine verwandeln, die meiste Zeit des Kreiges zwischen Himmel und Hölle war er in dieser Form. „Hallo Azraelia. Es… freut mich zu sehen, dass du wohlauf bist." Meinte er ein wenig peinlich berührt und reichte mir die Hand, die auch nahm. „Hallo Leviathan. Nenn mich doch bitte Azrael oder Azra." „Okay, Azra, es reicht auch Levi. Leviathan ist jemand anderes." Ja, derjenige der mich gefressen, verschluckt und fast drei Wochen in seinen Magen gefangen gehalten hatte. Aber das ist eine andere Geschichte. Wir setzten uns und führten ein wenig Small Talk. Ich saß mit South auf den Schoß ruhig da und aß ein zweites Frühstück. Nebenbei bekam South auch ein wenig ab. Die Erzteufel unterhielten sich ein wenig, verwaltungstechnische Sachen (mit denen ich mich nicht auskannte), bevor das Gespräch auch mich fiel. „Sag Azra, was hast du die letzten eintausend Jahre getrieben?"
„Ich war in der Anderswelt und habe mich um meine Kreaturen gekümmert, schließlich habe ich die Aufgabe der Herrin zwar abgelegt mit meinen himmlischen Titel, dennoch wollte die Anderswelt nur mich als oberste Herrin, und das nahm ich mit größten Vergnügend und Ehre hin. Dabei habe ich dieses kleine, eigentlich sehr große, Ding hier aufgenommen." Meinte ich und knuddelte South durch.
„Ein Kitsune, das ist selbst in der Anderswelt eine Rarität, oder?" Fragte mich Bel neugierig. „Es gibt derzeit sogar nur zwei, die mir bekannt sind, South hier, das Kitsune von Blut und Feuer und Blue, das Kitsune von Seele und Wasser, sie ist bei einer guten Freundin von mir." Erklärte ich, South wedelte leicht mit den Ruten, als sie ahnte, von wem ich sprach. „Wo genau?" Fragte mich Lian. „In einer anderen Ebene. In Elystria, bei einer Magierin, ihr Name ist Loki Esyia Woods." Sofort waren alle Blicke überrascht und begeistert, zuvor wirkten sie ein wenig müde, hörten mir aber zu. „Ah, wow, du hast Kontakte zu anderen Ebenen? Ohne Uriel, den Engel der Realitäten, ist das selbst uns unmöglich." Meinte Levi begeistert, bis er merkte, dass er mich direkt angeredet, das war ihm wiederum unangenehm. „Diese Magierin kennt das Wort unmöglich nicht. Sie hat sehr viel erreicht in ihren neunhundert Jahren Existenz. Darunter auch ein Portal in die Anderswelt zu kreieren."
„Ach herrjeh ich wünschte Lyrik könnte sich davon eine Schiebe abschneiden."
meinte Tan genervt. Ich kicherte nur und meinte:
„Naja, ich manchen Dinge besser nicht. Sie hat zwei Ehefrauen, davor war sie aber ein wenig zu sehr Partygirl und hat mit höchstwahrscheinlich allen Frauen in ihrem Land geschlafen. Außerdem stützte sie sich Hals über Kopf oftmals in gefährliche Situationen. Aber ich mag sie trotzdem, denn sie hat es nicht ohne Grund zur einer der Hohen Magier ihres Volkes geschafft." Meinte ich. Die anderen hörten mir interessiert zu, wie ich über Elystria redete. Loki hatte es ein paar Mal geschafft aus meiner depressiven Phase rauszuholen und mir ihre Heimat zu zeigen, ich war sogar einige Male bei ihr und ihrer Familie zum Abendessen eingeladen (Ignis kann wunderbar kochen). Auf jeden Fall merkte ich, wie die Zeit rannte, Luc, Lian und ich wollten noch Brie holen. Ich sah zu ihnen und sie nickten nur. „Meine Freunde, es war sehr nett, aber es wird Zeit, dass ich meine andere kleine Schwester hole, bevor noch etwas schlimmes mit ihr geschieht."
meinte Luc, Lian und ich nickten nur. „Wir müssen das wiederholen, vielleicht mal bei uns im Haus." Meinte ich nett und freundlich. Levi und Tan hatten bewiesen, dass man sich ändern kann, zumindest hoffte ich das. Wir gingen nach draußen, dort öffnete Lian ein Portal. Schnell packte ich Mort in einen magischen Beutel, den ich aus Elystria hatte, dem Kosmosbeutel. Sofort standen wir in Hollywood. Als wir noch jünger waren, gab uns die Herrin eine Art Zeitstrahl, wann die Menschheit ihrer Ebene welches Zeitalter erreicht, derzeit waren sie im einundzwanzigsten Jahrhundert. Ich bemerkte, South hatte noch ihre Acht Ruten, die sie kurzerhand in ihren Körper versteckte, wie eine Schildkröte. Lian lief voraus, sein Handy in der Hand. Er hatte ein Navi offen. Amerika war echt nicht mehr so schön. Hier waren schon zu Mittag so viele komische Leute unterwegs, dass Luc mich und Lian ein wenig näher an sich zog. Diese Gegend war scheiße. Dann aber kamen wir in eine schönere Gegend. Hier lebten viele berühmte Menschen. Und dann kamen wir an ein Haus, welches haargenau wie unser altes Haus aussah.
„Lass mich raten, hier lebt Brie."