Eva
Das Klopfen an der Tür schreckte mich auf. Es war Mittag – zu dieser Zeit kam normalerweise niemand. Ich stand auf, um zu öffnen und versuchte, meine Nervosität zu unterdrücken. Keiner wusste von der Speicherkarte, da war ich mir sicher. Bald würde ich ein Telefon in die Hände bekommen und herausfinden, was ich wissen musste, bevor ich es umgehend vernichten würde.
Die Tür schwang auf und gab den Blick auf vertraute haselnussbraune Augen und ein charakteristisch warmes Lächeln frei. „Hallo, Prinzessin", begrüßte mich Lia.
Für einen Moment konnte ich nur starren, mein Mund stand offen. Ohne nachzudenken, umarmte ich Lia. Ihr Körper versteifte sich unter meiner Umarmung, und ich spürte ihr Zögern.
Als ich gerade zurückweichen wollte, aus Angst eine Grenze überschritten zu haben, schlossen sich Lias Arme fest, aber sanft um mich. „Es ist schön, dich zu sehen", flüsterte sie.